Fischwirt

Anfang der 70er-Jahre wurden die Berufe des Fischers und Fischzüchters zum "Fischwirt" zusammengefasst. Da das Schlachten und Verarbeiten der Fische zur täglichen Arbeit eines Fischwirtes gehören, ist dieser Beruf nichts für zarte Gemüter.

Fischwirt
Fischwirt© auremar - stock.adobe.com

Berufsbild

Der Beruf des Fischwirtes besteht aus harter Arbeit, zu der auch das Reparieren eines Steges, der Umgang mit Booten und Motoren sowie das Flicken von Netzen gehört. Wind und Wetter dürfen dem Fischwirt nichts anhaben, schließlich muss er täglich hinaus, um Reusen auszulegen, zu leeren und zu kontrollieren. Und wenn er wieder zurück ist, geht´s ans Verarbeiten der Fische. Daneben bewirtschaftet er oft eine Fischzuchtanlage und schlachtet und räuchert selbst. Seit 1972 sind die ehemals selbstständigen Berufe "Fischer" und "Fischzüchter" in Deutschland zum Beruf "Fischwirt" zusammengefasst. Er teilt sich in drei Schwerpunkte: Fischzucht, Fluss- und Seenfischerei sowie Hochsee- und Küstenfischerei. Viele Fischwirte haben ihrem Fischereibetrieb einen Direktverkauf von Frischware und geräucherten Fischen angeschlossen. Die meisten beliefern – als zusätzliche Einnahmequelle – Restaurants und Märkte, einige betreiben auch einen Delikatessenladen mit Fischspezialitäten aller Art.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Fischwirt – inklusive Meisterprüfung – ist Voraussetzung, um eine Berufsfischerei ausüben zu können. Der Fischwirt gehört zu den landwirtschaftlichen Berufen, die mit einer normalen dreijährigen Lehrzeit erlernbar sind und mit der Gesellenprüfung abgeschlossen werden. Eine Lehrstelle findet man über das Arbeitsamt. Auch die Fischerei-Berufsschulen vertreiben Listen von Ausbildungsbetrieben. Nach drei Jahren Berufserfahrung kann er eine Meisterprüfung anschließen, mit der er das Recht erwirbt, sich selbstständig zu machen und Lehrlinge auszubilden. Die Fischwirte spezialisieren sich auf einen der drei Bereiche "Seen- und Flussfischerei", "Kleine Hochsee- und Küstenfischerei" oder "Fischhaltung und Fischzucht". Neben der Lehre gibt es eine universitäre Ausbildung an der Landwirtschaflich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin.

Voraussetzungen

Schulbildung: Mittlere Reife für den Lehrberuf bzw. Abitur für die universitäre Ausbildung.

Persönliche Voraussetzungen: Ein Lehrling muss eine robuste Gesundheit, Kraft, Ausdauer und viel Geduld haben. Außerdem sollte ihn das Wasser und seine Lebewesen faszinieren.

Bevor ein Interessent eine Lehre als Fischwirt antritt ist es nützlich zuerst ein Praktikum bei einem Fischzüchter zu absolvieren – sofern er nicht bereits im elterlichen Betrieb Erfahrungen sammeln konnte.

Besonderheiten

Ein Seefischer muss so gut wie täglich hinaus, auch wenn es nass und kalt ist. Noch dazu wirft die Fischerei meist nicht viel ab und große Reichtümer lassen sich kaum damit allein erwirtschaften.

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