Roboterelefanten als tierfreundliche Alternative in Indien
Immer mehr hinduistische Tempel in Indien setzen bei Zeremonien nicht mehr auf lebende Elefanten, sondern auf realistische Roboter-Modelle.
Die täuschend echten Nachbildungen aus Glasfaser und Gummi können mit den Ohren wackeln, den Rüssel bewegen und sogar Wasser versprühen. Sie sollen helfen, traditionelle Bräuche aufrechtzuerhalten – jedoch ohne das Leid echter Tiere.
In Indien leben über 2.700 Elefanten in Gefangenschaft. Viele von ihnen sind isoliert, angekettet und leiden unter enormem Stress. Besonders bei religiösen Festen sind sie massiven Belastungen ausgesetzt: Sie müssen durch dichte Menschenmengen laufen, laute Musik und Feuerwerk über sich ergehen lassen. Immer wieder kommt es dabei zu dramatischen Zwischenfällen – allein im Jahr 2024 verloren im Bundesstaat Kerala fünf Menschen ihr Leben bei Unfällen mit verängstigten Elefanten.
Um dem entgegenzuwirken, setzen sich Tierschutzorganisationen wie PETA für den Einsatz von Roboterelefanten ein. Sie haben bereits mehrere Modelle an Tempel gespendet – unter der Voraussetzung, dass die echten Tiere in anerkannte Schutzgebiete überführt werden. Die mechanischen Elefanten kommen nicht nur bei Prozessionen zum Einsatz, sondern können auch für Hochzeiten gemietet werden – ganz ohne die behördlichen Auflagen, die bei lebenden Tieren notwendig wären.
Für viele Tierschützer ist das eine wegweisende Entwicklung: Die Sicherheit von Mensch und Tier steht im Vordergrund, gleichzeitig können religiöse Traditionen auf tierfreundliche Weise weitergeführt werden. Angesichts der sinkenden Elefantenbestände und der zunehmenden Konflikte zwischen Wildtieren und Menschen gelten Roboterelefanten als zukunftsweisende Lösung im Spannungsfeld zwischen Kulturerbe und Tierschutz.
Das könnte dich auch interessieren
Transparenzhinweis: Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an redaktion@herz-fuer-tiere.de.
Quellen: