Katzenfutter im Check: Welches Futter tut Ihrer Katze gut?
Du bist, was du isst! Und das ist auch bei unseren Stubentigern nicht anders. Was aber braucht die Katze, um in jeder Lebensphase gesund und fit zu bleiben? Wir geben Tipps für eine artgerechte Fütterung.
Katzen gehören bekanntlich zu den Fleischfressern, sind jedoch eigentlich streng genommen keine reinen Fleischfresser. Der Magen-Darm-Trakt einer Katze ist perfekt darauf eingestellt, kleine Nagetiere, aber auch Insekten im Ganzen zu verdauen.
Wichtig: Proteine und Taurin
Protein- und fettreiche Kost wird besonders gut verdaut. Fleisch, Fisch und Eier sind hervorragende Proteinquellen, denn Katzen brauchen hochwertige Eiweiße.
Dagegen brauchen sie im Vergleich zu anderen Haustieren, beispielsweise Hunden, nur sehr wenig Kohlenhydrate, und auch zu viel Zucker in der Fertignahrung kann zu Verdauungsproblemen führen. Fettsäuren sorgen für gesunde Haut und ein glänzendes Fell. Auch Vitamine (A und B) sollten zugesetzt sein. Vitamine und Antioxidantien stärken das Immunsystem.
Sehr wichtig ist die essentielle Aminosäure Taurin. Im Gegensatz zu den meisten anderen Säugetieren können Katzen Taurin nicht in ausreichenden Mengen selbst bilden, darum muss diese Aminosäure im Katzenfutter unbedingt enthalten sein. Taurin kommt nur in tierischem Eiweiß vor. Ein Taurinmangel kann bei Katzen zu schweren Augen- und Herzerkrankungen führen.
Fertigfutter oder selbst kochen?
Der Vorteil von industriellem Futter ist, dass man sich als Katzenbesitzer eigentlich keinerlei Gedanken über die Nährstoffzusammensetzung machen muss – vorausgesetzt, man wählt hochwertige Futtermittel. Lesen Sie auch: Fertigfutter für Katzen: Darauf sollten Sie beim Kauf achten.
Wer selbst kocht, sollte sich vorher beim Tierarzt informieren, welche Nährstoffe in welchen Mengen die Katze benötigt. Wird dies vernachlässigt, kann es zu einer Unausgewogenheit im Futterhaushalt kommen, die im schlimmsten Fall gesundheitliche Schäden zur Folge hat. Selbst zubereitetes Futter hat den Vorteil, dass man die Qualität der Inhaltsstoffe kontrollieren kann.
Trockenfutter oder Nassfutter für die Katze?
Feuchtnahrung besteht zu circa 80 Prozent aus Wasser, darum trinken Katzen, die ausschließlich Dosenfutter bekommen, weniger als Tiere, die mit Trockennahrung gefüttert werden.
Trockenfutter enthält im Vergleich nur etwa 8 bis 10 Prozent Flüssigkeit. Achten Sie bei reiner Trockenfuttergabe unbedingt darauf, dass Ihre Katze ausreichend trinkt, sonst kann dies unter Umständen langfristig zu schweren Erkrankungen des Urogenitaltraktes führen. Für weitere Informationen lesen Sie auch unseren Artikel: Katzen richtig füttern: Nass- oder Trockenfutter?
Stubentiger vs. Freigänger
Es gibt einen Grund, warum Katzen bis zu zwei Drittel eines Tages verschlafen und verdösen können: Das spart Energie.
Eine Katze jedoch, die Freilauf hat, täglich ihr Revier kontrolliert, verteidigt, über Zäune springt, auf Bäume klettert, Hunden ausweicht, sich an Mäuse anschleicht, wartet, um im richtigen Bruchteil einer Sekunde mit aller Kraft ihre Beute anzuspringen, zu packen und zu töten, erlebt vollste Konzentration, körperliche Hochspannung, powert sich aus wie ein Spitzensportler im Wettkampf.
Ein Stubentiger, der nur vom Sofa auf das Fensterbrett wechselt, um der Welt von dort aus zuzuschauen, tut nichts dergleichen und verbraucht auch keine vorher gefutterte Kalorie. Eine gleichmäßig wohltemperierte Wohnung statt Wind und Regen draußen spart weitere Energie.
Falls ihr Mensch nicht für Beschäftigung und Herausforderungen sorgt, dann fressen viele Stubentiger aus Langeweile auch noch mehr, als ihnen guttut. Als Folge ihres behüteten Lebens haben Wohnungskatzen zwar mit 16 Jahren die höchste Lebenserwartung (Straßenkatzen nur sieben Jahre), aber oft eben auch Gesundheitsprobleme.
Aber selbst echte Indiana-Jones-Kater können moppelig werden: Die Kastration führt zu einer verminderten Ausschüttung von Sexualhormonen, wodurch der Appetit angeregt wird. In den zwei Monaten nach der Kastration neigen Katze und Kater dazu, ihren Energiekonsum kräftig zu steigern. So können sie im Jahr nach der Operation im Durchschnitt 30 Prozent an Gewicht zulegen, wenn sie energiereiches Futter unbegrenzt zur Verfügung haben.
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Passendes Katzenfutter zu suchen lohnt sich
Der Mensch muss bei seinem Stubentiger also eher „mageres“ Futter servieren, um ihn vor Übergewicht zu schützen.
Bei Alleinfutter geht das ganz gut, weil es oft genau auf die Ernährungsbedürfnisse bestimmter Lebensweisen, Rassen oder Alter zugeschnitten ist.
Bei BARF-Rationen muss man mithilfe etwas komplizierter mathematischer Berechnungen in der Regel selbst herausfinden, was an Energie drinsteckt und wie viel die Katze benötigt.
Das gilt auch für alle Katzen-„Bonbons“.
Diäten können auch schaden
Fast jede zweite Katze in Deutschland ist zu dick. Haben Sie festgestellt, dass Ihre Katze zu dick ist, dann müssen Sie ihre Ernährung behutsam umstellen und ihr mehr Bewegung ermöglichen. Lassen Sie sich dazu auch unbedingt in der Tierarztpraxis beraten. Denn wenn die Katze zu schnell zu viel Gewicht verliert, kann das zu Stoffwechselstörungen führen. Regelmäßige Gewichtskontrollen sind unerlässlich.
10 goldene Fütterungs-Regeln für Katzen
- Katzen trinken von Natur aus ungern dort, wo sie ihre Beute verspeisen. Futter- und Wassernapf sollten also im großen Abstand (mind. zwei Meter) zueinander stehen, auch, um das Trinkwasser sauber zu halten.
- Katzen sind äußerst reinlich und wollen an einem hygienischen Platz gefüttert werden. Eine Fütterung in der Nähe der Toilette oder direkt daneben ist deshalb ein No-Go.
- Katzen fressen gerne an einem ruhigen Plätzchen. Denn wo Ruhe herrscht, ist meist auch niemand, der einem etwas aus dem Napf stehlen kann.
- In Maßen, nicht in Massen: Ist der Futternapf den ganzen Tag gefüllt, werden Katzen schnell dazu verleitet, zu viel zu fressen. Gerade Wohnungskatzen können so schnell Übergewicht entwickeln. Darum sind fest eingehaltene Fütterungszeiten wichtig, am besten mehrere kleine, frische Mahlzeiten pro Tag. Futterautomaten können hierzu hilfreich sein.
- Kleine Näpfe oder hohe Ränder stören manche Katzen beim Fressen, wenn beim Fressen ihre Schnurrhaare gegen den Napfrand stoßen. Die Tasthaare sind sehr empfindlich, und durch ständige Irritation vergeht manchen Tieren der Hunger.
- Eiskaltes Essen kann Katzen auf den Magen schlagen. Ist es aber zu heiß, können sie sich ihr Mäulchen verbrennen. Futter zimmerwarm oder lauwarm servieren.
- Um Streit zu vermeiden, muss im Mehrkatzenhaushalt jede Katze Herrscherin über ihren eigenen Napf sein. Reicht das noch nicht aus und kommt es zu Mobbing am Napf, hilft ein Sichtschutz. Zur Not muss in getrennten Zimmern gefüttert werden.
- Hundefutter ist tabu: Fertigfutter für Hunde enthält zu viele Kohlenhydrate. Fertigfutter für Katzen hingegen viel tierisches Eiweiß. Fehlt es in der Nahrung, entstehen schlimme Mangelerscheinungen.
- Katzen müssen häufig daran erinnert werden, zu trinken. Stellen Sie gleich mehrere Wassernäpfe oder einen Trinkbrunnen auf. Kuhmilch ist kein geeignetes Getränk. Katzen vertragen sie meist nicht.
- Vorsicht, giftig! Nicht alles, was uns schmeckt, ist auch für unsere Katzen gut! Manche können sogar tödlich sein. Rohes Schweinefleisch, Zwiebelgewächse, Schokolade sowie Rosinen sind nur einige Lebensmittel, die für Katzen unverträglich bis giftig sein können.
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