Diese Tierarten werden besonders alt
Welche Tierart bis zu 500 Jahre alt werden kann und welche Tiere das sogar noch toppen können, lesen Sie hier.
Manche Tiere erreichen ein Alter, von dem wir Menschen nur träumen können. Beatrix Köhler, die Zoologische Leiterin des Münchner Tierparks Hellabrunn, erklärt gegenüber BR24, dass die Lebenserwartung von Tieren vor allem von drei Faktoren abhängt:
- Herzfrequenz und Stoffwechsel
- Winterschlaf
- Größe
Ein langsamer Herzschlag sorgt für einen verlangsamten Stoffwechsel, der wiederum den Alterungsprozess entschleunigt. Tiere mit einer hohen Herzfrequenz, die jedoch Winterschlaf halten, haben auch eine verhältnismäßig hohe Lebenserwartung. Große Tiere leben in der Regel länger als kleinere.
Doch manche Tiere haben andere clevere Strategien entwickelt, um ihre Lebenserwartung zu erhöhen. Entdecken Sie hier seltsame Tiere, die besonders alt werden können.
Afrikanischer Elefant: 70 Jahre
Dass große Tiere außergewöhnlich alt werden können, beweist der Afrikanische Elefant: Diese geselligen Dickhäuter werden bis zu 70 Jahre alt und sind damit die Landsäugetiere mit der höchsten Lebenserwartung.
Erst mit etwa 15 bis 25 Jahren haben sie ihre volle Größe erreicht und wachsen auch dann bis zu ihrem Lebensende noch langsam weiter.
Kakapo: 90 Jahre
Der Kakapo ist ein flugunfähiger Vogel, der in Neuseeland beheimatet ist. Mit einem Gewicht von etwa drei Kilogramm ist der Kakapo der schwerste unter den Papageien. Zwar hat er eine Lebenserwartung von etwa 90 Jahren, doch leider ist der Vogel vom Aussterben bedroht.
Brückenechse: 100 Jahre
Die Brückenechse wächst nur langsam und hat mit etwa 20 Jahren die Geschlechtsreife erreicht. Sie kann über 100 Jahre alt werden und ist auf kleineren Inseln vor Neuseeland zu finden. Schon seit 225 Millionen Jahren gibt es die Brückenechse auf der Erde. Leider ist die Tierart jetzt vom Aussterben bedroht.
Grönlandwal: 200 Jahre
Der Grönlandwal ist das Säugetier mit der höchsten Lebenserwartung. Walfänger fanden Harpunen und Speerköpfe aus dem 19. Jahrhundert im Walspeck – die Tiere werden also über 200 Jahre alt.
Mit einer Länge von 20 Metern und einem Gewicht von bis zu 100 Tonnen ist er ein echter Meeres-Riese. Der Grönlandwal ernährt sich hauptsächlich von kleinen Krebstierchen. Um seinen Appetit zu sättigen, muss das Tier dafür nahezu ununterbrochen fressen.
Galapagos-Riesenschildkröte: 270 Jahre
Bei der Liste der ältesten Tiere dürfen Schildkröten natürlich nicht fehlen. Während einige Arten wie die Seychellen-Riesenschildkröten bis zu 100 Jahre alt werden, erreichte eine Galapagos-Riesenschildkröte 2006 im Zoo von Kairo ihr 270. Lebensjahr.
Grönlandhai: 500 Jahre
Der Grönlandhai hat die höchste Lebenserwartung aller Wirbeltiere. Forscher des Greenland Institute for Natural Resources untersuchten weibliche Grönlandhaie und stellten dabei fest, dass das älteste Exemplar mindestens 272 Jahre alt sein musste. Die Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass die Tiere bis zu etwa 500 Jahre alt werden können.
Grönlandhaie leben im Eismeer vor den Küsten Kanadas, Grönlands und Norwegens. Die eisige Temperatur des Wassers sorgt für einen verlangsamten Stoffwechsel. Die Tiere altern dadurch langsamer.
Koralle: 4.000 Jahre
Korallen sind Meerestiere, die sich von Plankton ernähren. Bei einer Untersuchung der Korallen-Gattung Gerardia stellten Wissenschaftler fest, dass das Tier zwischen 2.700 und 4.200 Jahre alt sein musste. Diese Korallen wachsen nur sehr langsam: In einem Jahr werden sie nur um etwa 35 Mikrometer größer. Das entspricht gerade einmal der Größe von etwa drei Staubkörnern.
Schwamm: 10.000 Jahre
Ein Riesenschwamm am Grund des antarktischen Ozeans soll etwa 10.000 Jahre alt sein. Schwämme sind hirnlose Tiere, die in allen Meeren der Erde vorkommen.
Sie schaffen mit ihren kleinen Kammern Lebensräume für viele andere Meeresbewohner und die Substanz, die sie zur Verteidigung absondern, wird seit Jahrzehnten in der medizinischen Forschung untersucht.
Bärtierchen und Qualle: theoretisch unsterblich
Es gibt tatsächlich Tiere, die theoretisch ewig leben. Dazu gehört das Bärtierchen, das nicht einmal einen Millimeter groß wird. Es lebt im Meer, in Süßgewässern und feuchten Landgebieten. Die Tiere sind nur bei Nässe aktiv und können selbst nach 30 Jahren absoluter Trockenheit wieder erweckt werden. Sogar hoher Druck, Strahlung und Sauerstoffmangel macht den Bärtierchen oder Wasserbären nichts aus.
Auch die kleine Qualle Turritopsis dohrnii ist biologisch gesehen unsterblich. Das etwa drei bis vier Millimeter große Tier kann seinen Lebenszyklus umkehren und sich damit verjüngen. Wird die Qualle also nicht gefressen oder an Land gespült, lebt sie theoretisch unendlich lange.