Koi
Erfahren Sie im Steckbrief alles zu typischen Merkmalen, Nachwuchs, Lebensweise, Ernährung und Haltung des Koi.
Körperlänge: 20 bis 100 cm
Lebenserwartung: um 40 Jahre
Verbreitung: ursprüngliche Zucht in Japan, mittlerweile weltweit, gelegentlich verwildert
Lebensraum: sauerstoffreiche (Garten-)Teiche
Lebensweise: geselliger ruhiger Fisch, ältere Koi oft Einzelgänger
pH-Wert: neutral, um 7
Klasse: Fische (Pisces)
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Cyprinus
Art: Koi (Cyprinus carpio)
Aussehen und typische Merkmale
Wer kennt sie nicht, die bunten Fische mit orangefarbenen, weißen und schwarzen Farbanteilen. Es können sogar kräftige Blauanteile herausgezüchtet werden. Junge Koi sind etwas schlanker, während ausgewachsene eine eher füllige Körperform zeigen. Der Kopf ist ebenfalls rundlich, am Maul befinden sich kräftige, aber kurze Barteln.
Eine Fülle von Farbschlägen, Musterzusammensetzungen und deren verschiedenen Ausprägungen werden gezüchtet und in Kategorien unterteilt. Die besten und wertvollsten Ergebnisse werden in aufwendigen, internationalen Wettbewerben bewertet und zu teils immensen Geldsummen gehandelt. Doch auch der ideelle Wert ist groß, und die Liebhabergemeinde wächst stetig.
Nachwuchs und Aufzucht beim Koi
Koi werden nach mehreren Jahren (Männchen ab dem vierten, Weibchen ab dem fünften Jahr) geschlechtsreif. Daher ist eine Zucht im Aquarium aus Platzgründen nicht möglich. Im Frühjahr laichen die Tiere im Schwarm, am liebsten über Wasserpflanzen, an denen die stark klebrigen Eier gut haften.
Weibchen bilden pro Kilogramm Körpergewicht 100.000 bis 200.000 Eier jährlich aus. Die Zucht ist also sehr ergiebig. Junge Koi um 20 cm Körperlänge können noch in geräumigen Aquarien bzw. in entsprechenden Zuchtwannen oder kleinen Teichen im Schwarm gepflegt werden.
Lebensweise und Verhalten
Ähnlich dem Goldfisch streifen Koi mehr oder weniger gesellig (je nach Alter) umher. Zur Fütterungszeit werden sie recht lebhaft. Ihren Pflegern gegenüber sind Koi oft mehr oder weniger zutraulich. Kaum ein Fisch wird so individuell gesehen wie der Koi.
Ernährung des Koi
Koi haben, wie Goldfische auch, einen sehr guten Appetit. Als Allesfresser bevorzugen sie jedoch eindeutig tierische Kost. Sie gründeln eifrig im Bodengrund nach Schnecken und Insekten bzw. Kleinkrebschen. Mittlerweile ist spezielles Futter im Handel erhältlich, das die besonderen Bedürfnisse der edlen Fische berücksichtigt.
Da die Fische draußen leben, sind ihre Ernährungsbedürfnisse je nach Temperatur unterschiedlich. Bei kühleren Temperaturen funktioniert der Stoffwechsel langsamer. Daher ist bei ca. 15° C und weniger eine Fütterung einmal pro Woche ausreichend. Bei höheren Temperaturen (um 20° C) wird etwa einmal am Tag gefüttert.
Artgerechte Haltung
In der Regel ist ein Koiteich ein großes Aquarium für draußen. Denn selten ist der Teich so weitläufig (ca. 60 qm), dass eine biologische Filterung ausreicht. Daher sind die Anlagen künstlich und müssen mithilfe technischer Unterstützung den Bedürfnissen der Koi angepasst werden. Sie bevorzugen klares und sauberes Wasser, was durch eine entsprechende Filteranlage erreicht wird.
Gruppierungen von Pflanzen, u.a. Teichrosen oder Riesenvallisnerien, bieten Versteckmöglichkeiten und verbessern die Wasserqualität. Sie sollten mit Steinen beschwert oder in Töpfen gehalten werden. Auf diese Weise können sie von den gründelnden Fischen nicht ausgegraben werden.
Koi können den Winter in entsprechend geräumigen Behältnissen in frostfreien Räumen wie Kellern und Garagen verbringen. Eine Überwinterung im Freien ist dem jedoch vorzuziehen. Dazu muss der Teich eine Tiefe von mindestens 2 m aufweisen. Diese Winterruhe (ggf. unter dem Eis) entspricht dem natürlichen Lebenszyklus der Fische.
Gesundheit des Koi
Koi bevorzugen wie alle Karpfen klares und sauberes Wasser, was durch eine entsprechende Filteranlage erreicht wird. Dies wird umso wichtiger, je mehr Fische im zur Verfügung stehenden Raum gehalten werden. Eine aktive Belüftung bringt Bewegung ins Wasser und fördert so die Entwicklung der Bakterien und Kleinstlebewesen im Sinne guter Wasserqualität. Dies erhält das Wohlbefinden und somit die Gesundheit der Fische.
Die Hochzuchtformen sind leider oft anfälliger für Krankheiten. Ihre oft verkürzte Körperlänge kann die inneren Organe beeinträchtigen, und es kann gelegentlich zu Schwimmstörungen kommen, weil besonders die Schwimmblase in Mitleidenschaft gezogen wird.
Hätten Sie’s gewusst?
Um bei den Koi bestimmte Farbschläge, Mustervarianten und Körperformen zu erzielen, werden auch andere (Zucht-)Karpfenarten eingekreuzt. Dazu gehört z. B der Lederkarpfen oder auch der sog. Spiegel- und Schuppenkarpfen.