Hund verantwortungsvoll abgeben: Darauf sollten Sie achten

Sich von seinem Hund zu trennen ist eine schwere Entscheidung, die wohl überlegt sein will. Manchmal gibt es jedoch keine andere Lösung, als ein neues Zuhause zu suchen.

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Die Entscheidung, den eigenen Hund wieder abzugeben, ist immer schmerzhaft© stock.adobe.com/Svetlana

Nicht immer können Halter ihren Hund bis zum Ende seines Lebensweges begleiten. Die Erkenntnis, dass der eigene Hund woanders besser aufgehoben ist, schmerzt. Das Tierwohl sollte jedoch immer im Vordergrund stehen. Die Gründe, aus denen Hunde abgegeben werden müssen, sind dabei ganz unterschiedlich.

Inhaltsübersicht

Darum werden Hunde abgegeben

Wenn man sich erst einmal für einen Hund entschieden hat, ist für die meisten klar, dass sie ihn den gesamten Lebensweg über begleiten werden. Doch nicht immer kommt alles so, wie man es sich vorstellt. Die Gründe, aus denen Hunde abgegeben werden müssen, sind unterschiedlich:

  • Halter ist überfordert
  • Halter verstirbt
  • Hund ist verhaltensauffällig
  • Halter haben zu wenig Zeit
  • finanzielle Veränderungen
  • Hund hat gesundheitliche Probleme
  • Halter hat gesundheitliche Probleme
  • Hund in Mietwohnung nicht erlaubt

Häufig kommen die Gründe unvorhergesehen und überfordern den Halter. In der Regel rechnet man nicht damit, dass der geliebte Hund wieder abgegeben werden muss. 

Auch wenn man sich im Vorfeld über das Zusammenleben mit Hund gut informiert, ist die Realität doch immer ein Stück anders. Vielleicht hat man den Zeitaufwand oder auch die Kosten unterschätzt, die nun auf einen zukommen. Neben Futter fallen auch Kostenpunkte wie Equipment und Tierarztbesuche an. Besonders dann, wenn der Hund aus dem Tierschutz kommt und eine unbekannte Vorgeschichte hat oder wenn er bereits älter ist, können gesundheitliche Probleme schnell ins Geld gehen. Auch die Hundesteuer sollte nicht vergessen werden. 

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Manchmal ist der Gesundheitszustand oder das Alter des Hundes ein Grund ihn wieder abgeben zu müssen© stock.adobe.com/Cavan

Manchmal ist es jedoch auch der Hund selbst, der nicht ganz ins Leben passt. Besonders Hunde aus dem Tierschutzverhalten sich im Tierheim anders als in ihrem neuen Zuhause. Wenn die Vorgeschichte zudem unbekannt ist, kann man nie wissen, was das Tier erlebt hat. Wird der Hund verhaltensauffällig, beeinträchtigt das den gesamten Alltag. Nicht immer gibt es die zeitliche oder finanzielle Möglichkeit, daran zu arbeiten. 

Ändert sich die Familienkonstellation und ein Baby wird geboren, bedeutet das nicht nur für die Menschen eine Veränderung. Auch Hunde müssen sich an den Familienzuwachs gewöhnen. Das klappt allerdings nicht immer. Wenn sich der Hund nicht an das Neugeborene gewöhnt oder die Zeit für den Hund nicht mehr ausreicht, sollten Sie sich als Halter überlegen, ob es nicht besser ist, den Hund abzugeben.

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Schwierig wird es dann, wenn sich der Hund nicht an den Familienzuwachs gewöhnt© stock.adobe.com/Romanova Anna

Gesundheitliche Probleme können nicht nur beim Hund, sondern auch beim Halter auftreten. Eine unerwartete Operation oder sogar das Versterben des Halters können dazu führen, dass von jetzt auf gleich der Hund ein neues Zuhause braucht. 

Wie kann der Hund abgegeben werden?

Wenn der Hund abgegeben werden muss, stellt sich unweigerlich die Frage: Wohin mit ihm? In einer solchen Situation bieten sich folgende Anlaufstellen an:

  • Freunde und Bekannte
  • Tierheim
  • Inserat schalten

Hund abgeben an Freunde und Bekannte

Am einfachsten ist es natürlich, wenn der Hund im Freundes- oder Bekanntenkreis ein neues Zuhause findet. Die Menschen sind nicht nur dem Halter bekannt, sondern im Idealfall auch bereits dem Hund. Das gibt Ihnen die Sicherheit zu wissen, dass Ihr Hund in verantwortungsvolle Hände kommt und der Hund zum zukünftigen Halter passt. Ein weiterer Vorteil ist der, dass der Hund in seinem gewohnten Umfeld bleiben kann. Das macht die Umgewöhnung für ihn etwas einfacher.

Hund abgeben im Tierheim

Wenn Sie keine Möglichkeit haben, Ihren Hund im Freundes- oder Bekanntenkreis abzugeben, dann haben Sie die Möglichkeit ein Tierheim zu kontaktieren. Sie sollten vorher unbedingt anrufen, Ihre Situation schildern und fragen, ob es einen Platz im Tierheim für Ihren Hund gibt. Das ist nämlich nicht immer der Fall. Besteht die Möglichkeit, machen Sie den Ortswechsel für Ihren Hund einfacher, wenn Sie ihm bekannte Gegenstände mitgeben, die ihm vertraut sind. Außerdem werden folgende Dokumente benötigt:

  • Impfpass
  • Ausweisdokument des Halters
  • Kaufvertrag
Damit Sie keine Hundesteuer mehr zahlen müssen, sollten Sie Ihren Hund beim Amt ab- bzw. ummelden.

Selbst wenn das Tierheim keinen Platz mehr hat, gibt es immer eine Lösung, um den Hund unterzubringen. Häufig stehen die Tierheime untereinander in engem Austausch und können Ihnen weitere Anlaufstellen nennen.

Das Aussetzen eines Tieres ist dabei niemals eine Lösung. Sie gefährden so die Gesundheit des Tieres und erschweren die Vermittlung, sollte es gefunden werden. Niemand kann dann Angaben zu dem Tier und seiner Vergangenheit machen. 

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Eine Anlaufstelle für Halter ist immer das Tierheim, das mit Rat und Tat zur Seite steht© stock.adobe.com/hedgehog94

Hund abgeben durch Inserat

Viele Menschen sind mittlerweile online miteinander vernetzt. Eine Möglichkeit mit geringem Aufwand, dafür aber großer Wirkung, ist das Schalten eines Inserats. Ob über Social Media, in der Zeitung oder Portale wie eBay Kleinanzeigen haben Sie die Möglichkeit, viele Menschen zu erreichen. Das erhöht die Chance auf eine schnelle Vermittlung. 

Üblich ist es übrigens, in der Anzeige eine Schutzgebühr zu verlangen – damit schrecken Sie unseriöse Hundehändler ab. 

Welchen Weg Sie auch immer gehen, das Wichtigste ist Ehrlichkeit. Je genauer Sie Ihren Hund sowie Ihre Wünsche für sein neues Zuhause beschreiben, umso mehr Erfolg haben Sie. Das Wohl des Tieres sollte dabei immer an erster Stelle stehen.

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