Blaualgen beim Hund: Wann besteht Lebensgefahr?

Der Kontakt mit Blaualgen kann für Hunde lebensgefährlich sein. Hier erfahren Sie, was Sie über das Gesundheitsrisiko von Blaualgen beim Hund und auch bei Menschen wissen sollten, woran Sie befallene Gewässer sowie eine Blaualgen-Vergiftung bei Ihrem Hund erkennen, und wie Sie ihn vor Blaualgen schützen können.

Blaualgen Hund: Eine tödliche Gefahr
Blaualgen beim Hund können eine tödliche Gefahr sein.© shutterstock.com / dezy

Blaualgen sind giftig für Hunde und befinden sich in bestimmten Gewässern. Wenn Hunde darin schwimmen, kann das zu einer lebensbedrohlichen Vergiftung führen. Die Heilungschancen hängen dann davon ab, wie stark die Symptome sind und wie schnell eine Behandlung stattfindet. Der sicherste Weg den Hund zu schützen ist, Blaualgen zu meiden.

Inhaltsübersicht

Blaualgen beim Hund: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Blaualgen finden sich vor allem in ruhigeren und flachen Gewässern wie in einem Gartenteich, einem See oder auch in Bächen, die über längere Zeit direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren.
  • Sie erkennen Blaualgen an den blau-grün schimmernden Schlieren und Teppichen auf dem Wasser.
  • Hat sich der Hund eine Blaualgenvergiftung zugezogen, treten Symptome schnell auf: wenige Minuten bis spätestens einige Stunden nach dem Bad.
  • Zu den typischen Symptomen, unter denen Ihr Hund leidet, wenn er mit Blaualgen in Berührung gekommen ist, zählen: vermehrter Speichelfluss, Zittern, Hecheln, Durchfall und Erbrechen, Krämpfe und Atemnot.
  • Erkennen Sie eines dieser Symptome bei Ihrem Hund nach einem Bad, nehmen Sie sofort Kontakt mit Ihrer Tierarztpraxis oder dem tierärztlichen Notdienst auf, denn es besteht Lebensgefahr für Ihren Hund!

Was sind Blaualgen?

Blaualgen sind Bakterien mit einer blau-grünlichen Farbe. Daher kommt auch der wissenschaftliche Name Cyanobakterien. Sie sind die ältesten Organismen der Erde und finden sich in jedem Ökosystem. Sie produzieren Sauerstoff und versorgen damit die Lebewesen in den Gewässern.

Nicht alle Blaualgen sind giftig: "Nur ein Teil der Bakterienspezies bildet Gifte, die bei bestimmten Konzentrationen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen und Tiere haben können. Wenn sich diese giftigen Blaualgen massenhaft als Algenblüten ausbilden, kann für Badende dann ein gesundheitliches Risiko nicht ausgeschlossen werden", heißt es auf der Homepage der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.

Welches Gesundheitsrisiko bergen Blaualgen für Hund und Menschen?

Blaualgen sind in hoher Konzentration giftig. Das Baden in stark bewachsenen Gewässern ist schädlich für Tiere, Kinder und auch Erwachsene.

Für Hunde, die die Überreste der angeschwemmten Blaualgen fressen oder sich diese auch nur vom Fell lecken, kann das tödlich enden, wie verschiedene Fälle gezeigt haben.

Erwachsene, die beim Baden zu viel befallenes Wasser verschluckt haben, können mit Reizungen der Haut, Schleimhaut und Bindehaut sowie Durchfall und Erbrechen davon kommen. Schlimmstenfalls kann es aber zu Fieber, Leberschäden, Lähmungen der Atemmuskulatur oder sogar Schädigung des Nervensystems kommen. Für kleine Kinder, die zu viel verunreinigtes Wasser verschlucken, herrscht Lebensgefahr!

Wann sind Blaualgen gefährlich?

Blaualgen befinden sich in Gewässern und sind in normaler Konzentration unbedenklich. Bei sommerlichen Temperaturen vermehren Blaualgen sich jedoch rasch. Und werden zum Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier. 

Problematisch wird es vor allem bei hohen Temperaturen (ab 25°C) oder wenn große Mengen an landwirtschaftlichen Abfallprodukten in den Gewässern landen. Denn das begünstigt die massenhafte Vermehrung der Blaualgen.

Kommt es zur Algenblüte, normalerweise im August, treiben die Blaualgen wie ein grüner Teppich auf der Oberfläche des Wassers.

Bei starkem Befall durch Blaualgen ist die giftige Wirkung sehr hoch und vor allem für Tiere und Kinder sehr gefährlich.
Blaualgen Hund
Achten Sie immer darauf, ob das Gewässer von Blaualgen befallen ist, bevor Sie Ihren Hund darin baden lassen.© Nadine Haase-stock.adobe.com

Blaualgen beim Hund: So schütze ich meinen Hund vor einer Vergiftung

Es gibt nur einen sicheren Weg, Ihren Hund vor einer Vergiftung mit Blaualgen zu schützen:

Haben Sie Blaualgen in einem Gewässer entdeckt, dann lassen Sie Ihren Hund dort auf keinen Fall baden!

Nur so können Sie garantieren, dass Ihr Hund sich nicht vergiftet. Für ungetrübte Badefreuden empfiehlt sich außerdem:

  • Suchen Sie ein Gewässer auf Ihrer Gassi-Tour regelmäßig auf, dann halten Sie sich bei der zuständigen Stelle immer auf dem Laufenden über die Wasserqualität.
  • Beachten Sie unbedingt Badeverbote und lassen Sie Ihren Hund nicht in Gewässern baden, die mit Warnhinweisen auf Blaualgen versehen sind.
  • Vermeiden Sie das Baden an Stellen, in denen sich viele Wasservögel tummeln.
  • Nehmen Sie den Hund an befallenen Stellen an die Leine (vor allem an warmen, flachen, ruhigen Bereichen von Seen, Teichen und Bächen, die lange Sonnenlicht ausgesetzt sind).
  • Hat der Hund befallenes Gewässer bereits betreten, dann achten Sie darauf, dass er Fell und Pfoten keinesfalls ableckt.
  • Hat Ihr Hund bei der Gassitour in einem Gewässer gebadet, dann brausen Sie ihn daheim gründlich ab. So vermeiden Sie, dass sich Blaualgen im Fell festsetzen.
Blaualgen
Blaualgen können für Menschen, Hunde und andere Tiere sehr gefährlich sein.© Stephan Dinges-stock.adobe.com

Symptome: Wie erkenne ich eine Vergiftung durch Blaualgen beim Hund?

Viele Hundebesitzer, deren Hunde urplötzlich sehr krank werden und sogar sterben, führen das meist nicht auf das Baden an einem mit Blaualgen befallenen See zurück. Vielmehr sind eine heftige Infektion oder andere Ursachen im Verdacht. Achten Sie daher auf folgende Symptome bei Ihrem Hund, sie können bereits wenige Minuten oder auch erst einige Stunden nach dem Baden auftreten:

  • Lethargie, Schwäche und Orientierungslosigkeit
  • Blasse oder bläuliche Schleimhäute
  • Übermäßiger Speichelfluss und Tränenproduktion
  • Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle
  • Atemnot
  • Erbrechen und Durchfall beim Hund
  • Gelbsucht
  • Schock und Bewusstlosigkeit
  • Hautrötungen und -entzündungen

Sollten Sie diese Symptome nach einer nicht lange zurückliegenden Bade-Tour feststellen, dann liegt eine Vergiftung mit Blaualgen nahe.

Auch für Katzen, Pferde und Vögel ist eine Vergiftung mit Blaualgen sehr gefährlich. Haben sich die Tiere erstmal vergiftet, ist der Krankheitsverlauf dramatisch und endet in vielen Fällen tödlich.

Behandlung und Prognose

Die Prognose einer Blaualgenvergiftung beim Hund kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich der Schwere der Vergiftung, der Menge an aufgenommenen Toxinen, der Art der Blaualgen und der Geschwindigkeit, mit der eine angemessene Behandlung eingeleitet wird. In schweren Fällen kann eine Blaualgenvergiftung beim Hund lebensbedrohlich sein.

Frühzeitige Erkennung und sofortige tierärztliche Behandlung sind entscheidend für eine bessere Prognose. Durch Maßnahmen wie Entgiftung, medizinische Unterstützung und symptomatische Behandlungen kann der Hund stabilisiert und die Giftstoffe aus dem Körper entfernt werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Hunde auf die Behandlung ansprechen und einige Fälle von Blaualgenvergiftung trotz angemessener Therapie tödlich enden können. Die Prognose hängt auch von möglichen Komplikationen wie Organversagen, neurologischen Schäden oder Infektionen ab, die im Zusammenhang mit der Vergiftung auftreten können. Symptome, die sich nur durch Hautreaktion zeigen, sind meist gut behandelbar.

Bei Verdacht auf eine Blaualgenvergiftung ist es daher unerlässlich, sofort einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten, um die besten Chancen auf eine positive Prognose zu gewährleisten.

Blaualgen im See
Blau-grünliche Schlieren und Teppiche im Gewässer deuten auf Blaualgen hin.© shutterstock.com / Cheng Wei

Welche Gewässer sind von Blaualgen-Befall betroffen?

Wenn die Temperaturen steigen, nimmt die Blaualgenblüte rasant zu. Für die Überwachung der Badegewässer sind die einzelnen Bundesländer verantwortlich. Sie kontrollieren die Gewässer und informieren online über entsprechende Verbote oder geben Warnhinweise. Zudem werden Badegäste direkt an den Gewässern mit Warnhinweisen über Badeverbote informiert.

Über die Deutschlandkarte des Umwelt-Bundesamts, gelangen Sie zu den entsprechenden Internet-Auftritten der Bundesländer. Dort können Sie Listen der Badegewässer, Badegewässerprofile, die Ergebnisse der Qualitätseinstufungen und aktuelle Daten zur Wasserqualität einsehen.

Wie erkenne ich ein Gewässer mit Blaualgen-Befall?

Sich ausschließlich auf Warnhinweise am Gewässer zu verlassen, reicht nicht aus. Denn die Gewässer werden nur einmal im Monat überprüft. Bei hohen Temperaturen kann sich die Qualität des Wassers aber sehr schnell ändern. Achten Sie daher auf Anzeichen, die darauf hindeuten, dass ein Gewässer stark mit Blaualgen befallen ist:

  • Schlieren und Teppiche im Wasser, die blau-grünlich schimmern, sind ein eindeutiges Anzeichen auf Belastung durch Blaualgen.
  • Ein weiteres Zeichen für Blaualgen-Befall kann auch ein übler Geruch nach faulen Eiern, Gülle und Ammoniak sein.
  • Ist der Befall so stark, dass Sie knietief im Wasser stehend Ihre Füße nicht mehr sehen können, kann es für Tier und Mensch sehr gefährlich werden. 

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