Flöhe beim Hund vorbeugen und behandeln
Flöhe beim Hund haben auch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Sie sind für den Hund nicht nur lästig, sondern können auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Hund vor Flöhen schützen.
Flöhe beim Hund können zur großen Plage werden. Flöhe besitzen keine Flügel, sondern kräftige Hinterbeine, die ihnen Sprünge von bis zu einem Meter erlauben. So können sie sich leicht ausbreiten und von Tier zu Tier oder auch von Tier zu Mensch wandern.
Flöhe haben Krallen an den Beinen und besitzen dort und am ganzen Körper Borsten und Zahnkämme, die nach hinten gerichtet sind. Das macht es Hundehaltern schwer, die Flöhe aus dem Fell des Hundes zu kämmen. Flöhen muss man also anders an den Kragen – und das sehr rasch. Denn Sie vermehren sich schnell und können dem Hund gefährlich werden.
Inhaltsübersicht
- Flöhe beim Hund: Gesundheitliche Risiken
- Flohbefall beim Hund vorbeugen
- Hund hat Flöhe – was tun?
- Hausmittel gegen Flöhe beim Hund
Gesundheitliche Risiken durch Flöhe beim Hund
Flöhe beim Hundführen zu Entzündungen der Haut und zu Blutarmut. Der Hund wird nervös, das Fell struppig. Daneben gibt es noch weitere gesundheitliche Risiken durch Flöhe:
- Infektion durch den Gurkenkernbandwurm
- Flohspeichelallergie
1. Gurkenkernbandwurm bei Hunden
Flöhe übertragen auf den Hund den sogenannten Gurkenkernbandwurm, dessen Zwischenwirt sie sind. Der Gurkenkernbandwurm ist der häufigste Bandwurm beim Hund. Die Wurmeier werden von den Flohlarven aufgenommen und entwickeln sich dort weiter. Durch die Fellpflege nimmt der Hund die befallenen Flöhe auf.
Die weiterentwickelten Larven des Bandwurms gelangen so in den Darm des Hundes und werden dort innerhalb von 20 Tagen zum adulten Bandwurm von 10 bis 70 cm Länge, der mit antiparasitären Mitteln bekämpft werden muss.
2. Flohspeichelallergie bei Hunden
Für Hunde mit Flohspeichelallergie ist ein Flohbefall sehr qualvoll. Wenn nur ein einziger Floh bei einem Hund mit Flohspeichelallergie beißt, juckt es den Hund manchmal über Tage hinweg.
Der Hund kratzt und beißt sich fast pausenlos. Lebendige Flöhe findet man auf diesen Hunden jedoch eher selten, denn die Hunde jagen ihre Quälgeister erbarmungslos.
Flohbefall beim Hund vorbeugen
Es gibt zahlreiche Mittel auf dem Markt, mit den man Flöhe beim Hund bekämpfen und Flohbefall vorbeugen kann. Die Produkte unterscheiden sich hinsichtlich:
- Verabreichungsart
- Wirkdauer
- Wirkungsspektrum
- weiteren Eigenschaften wie beispielsweise Wasserfestigkeit
Das beste Produkt für alle Hunde gibt es dabei nicht. Vielmehr muss man das Produkt wählen, das am besten zum Lebensstil des Hundes passt. Zu den Präparaten zur Vorbeugung und Bekämpfung von Flöhen beim Hund gehören:
- Spot-on-Präparate
- Sprays
- Halsbänder
- Kautabletten
Sprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt, welcher Flohschutz für Ihren Hund der richtige ist und achten Sie immer auf die richtige Dosierung!
Spot-on-Präparate werden äußerlich aufgetragen. Sie wirken auf der Haut des Hundes und greifen Flöhe von außen an. Bei der Verwendung von Spot-On-Präparaten ist darauf zu achten, dass der Hund vor und nach der Spot-On-Behandlung nicht nass wird.
Kleine Hunde 2-10 kg | Mittlere Hunde 10-20 kg | Große Hunde 20-40 kg |
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Sprays oder Halsbänder wirken ebenfalls von außen. Diese Mittel sind auch gegen Zecken beim Hund effektiv.
Anti-Floh-Halsband, größenverstellbar | Anti-Floh-Spray |
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Einen anderen Ansatz verfolgen Kautabletten. Die Tabletten werden dem Hund wie ein Leckerli verabreicht. Die Flöhe nehmen dann die Wirkstoffe mit ihrer Blutmahlzeit auf. Das hat Vor- und Nachteile:
- Vorteil gegenüber Spot-On-Präparaten: Es befindet sich kein Anti-Parasiten-Wirkstoff auf Fell und Haut des Hundes.
- Nachteil: Die Flöhe müssen erst zubeißen, um den tödlichen Wirkstoff aufzunehmen. Eine Übertragung von Krankheitserregern kann somit nicht völlig ausgeschlossen werden.
Auch das beste Antiflohmittel kann allerdings nur dann schützen, wenn es in der richtigen Dosierung regelmäßig angewendet wird.
Beachten Sie: Wichtig bei der Flohbekämpfung ist die konsequente und lückenlose Anwendung der Mittel. Mit den Antiparasitika am Tier kann auch der Nachwuchs der Flöhe in der Umgebung bekämpft werden, weil tote Flöhe keine Eier legen. Wer hingegen Behandlungspausen einlegt, gibt den Jungflöhen, die sich in der Umgebung des Wirtes in ihren Kokons bis zu über einem halben Jahr verstecken können, immer wieder die Chance, sich erneut zu vermehren.
Hund hat Flöhe – was tun?
Bürsten Sie das Hundefell regelmäßig mit einem Flohkamm aus, so bemerken Sie einen Flohbefall am schnellsten. Wenn Sie kleine schwarze Krümel im Fell erkennen, kann es sein, dass der Hund Flöhe hat. Weitere Anzeichen für einen Flohbefall sind:
- Juckreiz
- Unruhe und Nervosität
- stumpfes Fell
- Haarausfall
- Pusteln, Hautrötungen
Wenn der Hund Flöhe hat, ist schnelles Handeln wichtig, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen:
- Behandeln Sie den Hund mit einem Anti-Floh-Mittel in Absprache mit Ihrem Tierarzt.
- Behandeln Sie auch andere im Haushalt lebende Tiere.
- Waschen Sie Decken, Kissen etc. bei 60 Grad. Empfindliche Stoffe können Sie auch bei -18 Grad für mehrere Tage einfrieren.
- Reinigen Sie die Umgebung: Staubsaugen, Wischen, ggf. Behandlung mit Anti-Floh-Sprays. Wechseln Sie nach dem Saugen den Staubbeutel.
- Wiederholen Sie diese Reinigung nach drei und sechs Wochen erneut, um zuverlässig alle Wurmeier und Larven loszuwerden.
Flöhe beim Hund mit Hausmitteln bekämpfen
Hundehalter, die auf chemische Präparate verzichten wollen, können wie auch bei der natürlichen Zeckenabwehr auf Präparate auf pflanzlicher Basis zurückgreifen. Weitere Möglichkeiten bieten Hausmittel wie Schwarzkümmelöl und Kokosöloder esoterisch-alternative Methoden wie Bernsteinketten.
Es ist allerdings nicht nachgewiesen, dass diese Mittel effektiv gegen Flöhe beim Hund wirken. Darüber hinaus sind nicht alle Präparate gut verträglich. Insbesondere Produkte aus undurchsichtigen Quellen im Internet können schadstoffbelastet sein. Informieren Sie sich deshalb gut über Inhaltsstoffe, Nebenwirkungen und Erfahrungsberichte solcher Mittel. Das sollten Sie aber auch bei chemischen Präparaten tun.
Flöhe im Haushalt bekämpfen
Bei einem Flohbefall müssen Halter die lästigen Parasiten nicht nur am Hund bekämpfen, sondern die Umgebung gleich mitbehandeln. Gründliches Staubsaugen und wiederholtes Waschen aller Textilien gehören zum Pflichtprogramm. Bis man die unangenehmen Parasiten loswird, kann einige Zeit vergehen.
Denn nur etwa zehn Prozent der Eier und Flöhe befinden sich tatsächlich auf dem Hund, der Rest auf Sofas, Teppichen und Kissen in Haus oder Wohnung. Bei starkem Befall von Flöhen muss die gesamte Umgebung mit einem geeigneten Insektizid behandelt werden.
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