Ganzjährige Zeckenpandemie: So schützen Sie Ihren Hund effektiv
Schützen Sie Ihren Hund ganzjährig vor Zecken und den gefährlichen Krankheiten, die sie übertragen. Erfahren Sie, wie Sie Zecken erkennen, Mythen entlarven und effektiv vorbeugen können – für mehr Sicherheit und Wohlbefinden.
Ein entspannter Winterspaziergang bei Sonnenschein. Der Hund tobt durch die Felder, Besitzer und Tier sind glücklich und zufrieden. Zu Hause dann der Schock: Gleich drei Zecken haben sich auf der Haut des Vierbeiners festgebissen. Aber wie kann das sein, hat die Zeckensaison begonnen?
Zeckenschutz beim Hund: Spinnentiere ganzjährig aktiv
Von einer klassischen Zeckensaison, die typischerweise von Frühjahr bis Herbst dauert, kann inzwischen nicht mehr gesprochen werden. Ab einer Temperatur von 4 °C werden Zecken aktiv, welche Jahreszeit ist, spielt dabei keine Rolle. Das heißt für alle Hundebesitzer: Sobald der Schnee schmilzt, ist ausreichender Schutz vor Zeckenstichen besonders wichtig. Und das gilt für Mensch und Hund gleichermaßen. Die Stiche selbst sind ungefährlich, vielmehr sind es Krankheitserreger wie Borrelien, Babesien oder Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren (FSME), vor denen Gesundheitsunternehmen wie MSD Tiergesundheit warnen. Die Krankheiten können chronische, gar lebensbedrohliche gesundheitliche Folgen für Hunde und die ganze Familie haben. Wegen der vermehrten Verbreitung der Spinnentiere wird in Fachkreisen von einer stillen Pandemie oder auch Zeckenpandemie gesprochen. Mikrobiologe Prof. Dr. med. Gerhard Dobler hat ein Untersuchungsmodell zur Verbreitung im städtischen Raum entworfen. Das Ergebnis: Die Zeckenaktivität im Münchner Nymphenburger Schlosspark ist doppelt so hoch wie im Umland. Gleiches könnte auch für andere Städte gelten.
Im städtischen Raum sind die Temperaturen meist höher als im ländlichen Gebiet. Bereits ein bis zwei Grad Temperaturunterschied schaffen für Zecken ein angenehmes Wohlfühlklima. Auch immer mehr Tagesausflügler, die dem Stadttrubel entfliehen wollen, können eine Ursache sein. Nach einer Gassirunde im Wald werden Zecken samt gefährlichen Krankheitserregern in die Stadt eingeschleppt. Das heißt, ob Stadt oder Land, Hundehalter müssen über all mit den beharrlichen Spinnentieren rechnen.
Häufige Mythen über Zecken
Über Zecken kursieren einige Gerüchte. Was stimmt davon und was stellt sich als Mythos heraus? Überprüfen Sie Ihr Wissen:
- Zecken fallen von Bäumen: falsch. Bis zu 1,5 m hoch kann eine erwachsene Zecke klettern. Sie bevorzugt Wiesen, Gräser oder Büsche.
- Zecken leben auch ohne Kopf weiter: falsch. Zecken haben keinen Kopf. Bleibt ein Teil der Zecke in der Haut stecken, ist das der Stechrüssel und ihr Mundwerkzeug. In der Regel stößt der Körper das Überbleibsel nach einem gewissen Zeitraum ab.
- Zeckensaison von Frühjahr bis Herbst: falsch. Es gibt keine Saison, Zecken sind ganzjährig aktiv.
- Zecken nehmen zu: richtig. Eine weibliche Zecke kann nach einer Mahlzeit das 100- bis 200-Fache an Gewicht zunehmen.
- Zecken sind Insekten: falsch. Zecken haben acht Beine und gehören zu den Spinnentieren. Da sie sich von Blut ernähren, sind sie Parasiten.
- Von der Zecke gebissen: Zecken beißen nicht, sie stechen. Umgangssprachlich ist meist die Rede von einem „Zeckenbiss“, wissenschaftlich korrekt ist jedoch „Zeckenstich“. Mit ihrem scherenartigen Mundwerkzeug reißen sie die Haut auf und dringen mit dem Stechrüssel in die Einstichstelle ein.
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Stille Pandemie: Warum die klassische Zeckensaison überholt ist
Dass Zecken inzwischen das ganze Jahr aktiv sind, lässt sich unter anderem am veränderten Reiseverhalten erklären. Laut der ADAC-Tourismusstudie 2025 verreisten im Vorjahr rund 58 % der Deutschen, also mehr als die Hälfte. Beliebt sind vor allem Reisen ins Ausland. Das sorgt für ein globales Problem, denn die kleinen Blutsauger werden von ihrem Wirt von Ort zu Ort weitergetragen und verbreiten sich zunehmend. Ein weiterer Grund liegt im Klimawandel. Steigende Temperaturen und früh einsetzendes Tauwetter bilden ein ideales Wohlfühlklima für Zecken.
Zeckenschutz beim Hund: Expertentipps von Dr. Tanja Pollmüller
Dr. Tanja Pollmüller (Fachtierärztin für Kleintiere), auch bekannt als Doc Polly, klärt in ihrem Podcast „Doc Pollys Tiersprechstunde“ und zahlreichen TV-Auftritten über die Gefahren für Hunde durch zeckenübertragbare Erkrankungen auf. Sie plädiert für eine umfangreiche Vorsorge. Dazu zählen Körpertemperatur messen, Schleimhautfarbe überprüfen und vor allem der Tierarztbesuch. Durch eine individuelle Beratung können Tierärzte auf die spezifischen Bedürfnisse des Hundes eingehen. Neben seiner gesundheitlichen Verfassung müssen auch die Lebensumstände des Besitzers berücksichtigt werden: Kann man täglich Tabletten geben? Wie ist das Reiseverhalten? Wie verträgt der Hund das Schutzmittel? Was davon könnten Themen sein, die Ihren Vierbeiner betreffen? Nehmen Sie Ihre Fragen mit zur nächsten Sprechstunde beim Tierarzt.
Zeckenprävention: Sicherheit von Tierarzneimitteln
Häufig werden Arzneimittel als „böse Chemie“ oder „Chemiekeule“ abgestempelt. Wirft man einen Blick darauf, wird klar, dass diese gar nicht so böse sind. Ähnlich wie bei humanmedizinischen Medikamenten werden die Tierschutzpräparate auf deren Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit geprüft. Unter behördlicher Beobachtung führt die Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) strenge Kontrollen durch. Dadurch werden mögliche Risiken und Nebenwirkungen erfasst.
Zeckenschutz beim Hund: Effektive Schutzmethoden im Überblick
Zum Schutz des Hundes können Sie auf verschiedene Methoden zurückgreifen. Wir stellen Ihnen vier Optionen vor:
Spot-on: Eines der beliebtesten Mittel gegen Zecken und Parasiten ist der Spot-on. Er wird meist zwischen Schultern und Schwanzansatz auf die Haut aufgetragen. Der Parasit stirbt je nach Präparat noch vor oder durch den Stich und fällt ab.
Spot-on von Frontline
Produktbewertung: 4,4 von 5 Sternen
Produkteigenschaften: wasserfest, bis zu drei Monate Schutz, glutenfrei
Mit FRONTLINE SPOT ON* schützen Sie Ihren Hund vor Zecken, Flöhen und Haarlingen. Das Präparat wird mit einer Pipette auf die Haut aufgetragen und verteilt sich mit dem Talgfilm der Haut. Der Wirkstoff wirkt äußerlich und tötet Parasiten zuverlässig ab, sobald diese die Haut berühren.