Ganzjährige Zeckenpandemie: So schützen Sie Ihren Hund effektiv

Schützen Sie Ihren Hund ganzjährig vor Zecken und den gefährlichen Krankheiten, die sie übertragen. Erfahren Sie, wie Sie Zecken erkennen, Mythen entlarven und effektiv vorbeugen können – für mehr Sicherheit und Wohlbefinden.

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Inzwischen gibt es kleine klassische Zeckensaison mehr. Schützen Sie Ihren Hund das ganze Jahr vor Zecken.© shutterstock.com/DesignRage

Ein entspannter Winterspaziergang bei Sonnenschein. Der Hund tobt durch die Felder, Besitzer und Tier sind glücklich und zufrieden. Zu Hause dann der Schock: Gleich drei Zecken haben sich auf der Haut des Vierbeiners festgebissen. Aber wie kann das sein, hat die Zeckensaison begonnen?

Zeckenschutz beim Hund: Spinnentiere ganzjährig aktiv

Von einer klassischen Zeckensaison, die typischerweise von Frühjahr bis Herbst dauert, kann inzwischen nicht mehr gesprochen werden. Ab einer Temperatur von 4 °C werden Zecken aktiv, welche Jahreszeit ist, spielt dabei keine Rolle. Das heißt für alle Hundebesitzer: Sobald der Schnee schmilzt, ist ausreichender Schutz vor Zeckenstichen besonders wichtig. Und das gilt für Mensch und Hund gleichermaßen. Die Stiche selbst sind ungefährlich, vielmehr sind es Krankheitserreger wie Borrelien, Babesien oder Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren (FSME), vor denen Gesundheitsunternehmen wie MSD Tiergesundheit warnen. Die Krankheiten können chronische, gar lebensbedrohliche gesundheitliche Folgen für Hunde und die ganze Familie haben. Wegen der vermehrten Verbreitung der Spinnentiere wird in Fachkreisen von einer stillen Pandemie oder auch Zeckenpandemie gesprochen. Mikrobiologe Prof. Dr. med. Gerhard Dobler hat ein Untersuchungsmodell zur Verbreitung im städtischen Raum entworfen. Das Ergebnis: Die Zeckenaktivität im Münchner Nymphenburger Schlosspark ist doppelt so hoch wie im Umland. Gleiches könnte auch für andere Städte gelten.

Früher ging die Zeckensaison von März bis Oktober. Diese Faustregel ist nun überholt.

Im städtischen Raum sind die Temperaturen meist höher als im ländlichen Gebiet. Bereits ein bis zwei Grad Temperaturunterschied schaffen für Zecken ein angenehmes Wohlfühlklima. Auch immer mehr Tagesausflügler, die dem Stadttrubel entfliehen wollen, können eine Ursache sein. Nach einer Gassirunde im Wald werden Zecken samt gefährlichen Krankheitserregern in die Stadt eingeschleppt. Das heißt, ob Stadt oder Land, Hundehalter müssen über all mit den beharrlichen Spinnentieren rechnen.

Borreliose, Babesiose und FSME sind die häufigsten Krankheiten, die Zecken übertragen.

Häufige Mythen über Zecken

Über Zecken kursieren einige Gerüchte. Was stimmt davon und was stellt sich als Mythos heraus? Überprüfen Sie Ihr Wissen:

  • Zecken fallen von Bäumen: falsch. Bis zu 1,5 m hoch kann eine erwachsene Zecke klettern. Sie bevorzugt Wiesen, Gräser oder Büsche.
  • Zecken leben auch ohne Kopf weiter: falsch. Zecken haben keinen Kopf. Bleibt ein Teil der Zecke in der Haut stecken, ist das der Stechrüssel und ihr Mundwerkzeug. In der Regel stößt der Körper das Überbleibsel nach einem gewissen Zeitraum ab.
  • Zeckensaison von Frühjahr bis Herbst: falsch. Es gibt keine Saison, Zecken sind ganzjährig aktiv.
  • Zecken nehmen zu: richtig. Eine weibliche Zecke kann nach einer Mahlzeit das 100- bis 200-Fache an Gewicht zunehmen.
  • Zecken sind Insekten: falsch. Zecken haben acht Beine und gehören zu den Spinnentieren. Da sie sich von Blut ernähren, sind sie Parasiten.
  • Von der Zecke gebissen: Zecken beißen nicht, sie stechen. Umgangssprachlich ist meist die Rede von einem „Zeckenbiss“, wissenschaftlich korrekt ist jedoch „Zeckenstich“. Mit ihrem scherenartigen Mundwerkzeug reißen sie die Haut auf und dringen mit dem Stechrüssel in die Einstichstelle ein.

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Stille Pandemie: Warum die klassische Zeckensaison überholt ist

Dass Zecken inzwischen das ganze Jahr aktiv sind, lässt sich unter anderem am veränderten Reiseverhalten erklären. Laut der ADAC-Tourismusstudie 2025 verreisten im Vorjahr rund 58 % der Deutschen, also mehr als die Hälfte. Beliebt sind vor allem Reisen ins Ausland. Das sorgt für ein globales Problem, denn die kleinen Blutsauger werden von ihrem Wirt von Ort zu Ort weitergetragen und verbreiten sich zunehmend. Ein weiterer Grund liegt im Klimawandel. Steigende Temperaturen und früh einsetzendes Tauwetter bilden ein ideales Wohlfühlklima für Zecken.

Als Faustregel gilt: Sobald kein Schnee mehr liegt, ist mit den hartnäckigen Parasiten zu rechnen.

Zeckenschutz beim Hund: Expertentipps von Dr. Tanja Pollmüller

Dr. Tanja Pollmüller (Fachtierärztin für Kleintiere), auch bekannt als Doc Polly, klärt in ihrem Podcast „Doc Pollys Tiersprechstunde“ und zahlreichen TV-Auftritten über die Gefahren für Hunde durch zeckenübertragbare Erkrankungen auf. Sie plädiert für eine umfangreiche Vorsorge. Dazu zählen Körpertemperatur messen, Schleimhautfarbe überprüfen und vor allem der Tierarztbesuch. Durch eine individuelle Beratung können Tierärzte auf die spezifischen Bedürfnisse des Hundes eingehen. Neben seiner gesundheitlichen Verfassung müssen auch die Lebensumstände des Besitzers berücksichtigt werden: Kann man täglich Tabletten geben? Wie ist das Reiseverhalten? Wie verträgt der Hund das Schutzmittel? Was davon könnten Themen sein, die Ihren Vierbeiner betreffen? Nehmen Sie Ihre Fragen mit zur nächsten Sprechstunde beim Tierarzt.

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Zeckenprävention: Sicherheit von Tierarzneimitteln

Häufig werden Arzneimittel als „böse Chemie“ oder „Chemiekeule“ abgestempelt. Wirft man einen Blick darauf, wird klar, dass diese gar nicht so böse sind. Ähnlich wie bei humanmedizinischen Medikamenten werden die Tierschutzpräparate auf deren Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit geprüft. Unter behördlicher Beobachtung führt die Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) strenge Kontrollen durch. Dadurch werden mögliche Risiken und Nebenwirkungen erfasst.

Natürliche Hausmittel wehren Zecken nicht ausreichend ab.

Zeckenschutz beim Hund: Effektive Schutzmethoden im Überblick

Zum Schutz des Hundes können Sie auf verschiedene Methoden zurückgreifen. Wir stellen Ihnen vier Optionen vor:

Spot-on: Eines der beliebtesten Mittel gegen Zecken und Parasiten ist der Spot-on. Er wird meist zwischen Schultern und Schwanzansatz auf die Haut aufgetragen. Der Parasit stirbt je nach Präparat noch vor oder durch den Stich und fällt ab.

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Halsband: Beim sogenannten Zeckenhalsband wird der Wirkstoff auf die Haut verteilt. So werden Parasiten daran gehindert, das Fell zu befallen.

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Tabletten: Präparate in Form von Tabletten wirken abstoßend oder gar abtötend, noch bevor gefährliche Krankheiten übertragen werden können.

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Injektion: Sobald Zecken dem Wirkstoff der Impfung ausgesetzt sind, werden sie abgetötet.

Hund vor Zecken schützen: Checkliste zur Vorsorge

  • Temperatur messen: Fieber kann ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.
  • Schleimhaut prüfen: Üben Sie mit dem Finger leichten Druck auf die Oberlippe aus. Verfärbt sich die Stelle nach etwa 2 bis 3 Sekunden wieder hellrosa, können Sie durchatmen.
  • Fell visuell absuchen: Untersuchen Sie nach jedem Gassigang das Fell. Eine Studie ergab jedoch, dass selbst bei täglichem Absuchen nicht alle Parasiten gefunden werden konnten. Dieser Schritt reicht nicht zur alleinigen Vorsorge aus.
  • Hilfsmittel: Mit Zeckenkarten, Zeckenhaken oder Pinzetten können die Spinnentiere herausgezogen werden.

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Schutzmaßnahmen für Hundehalter

Im Vergleich zu Menschen ohne Tiere haben Tierbesitzer ein 1,5-fach höheres Risiko für einen Zeckenstich. Der Schutz für Tierhalter sollte also nicht zu kurz kommen. Es hilft, geschlossene Kleidung zu tragen. Je mehr Haut bedeckt ist, desto weniger Fläche haben Zecken, um eine geeignete Einstichstelle zu finden. Bei heller Garderobe sind die Blutsauger durch den farblichen Kontrast leichter auffindbar. Hohe Gräser und Gebüsch sind ein beliebter Ort für Zecken. Wer auf festen Wegen bleibt, senkt das Kontaktrisiko. Zudem können Zeckensprays bis zu sechs Stunden temporären Schutz bieten.

Mit bloßem Felddurchsuchen sind Zecken kaum zu entdecken – selbst für Experten.

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