Warum wedeln Hunde mit ihrer Rute? 3 Fakten über das Schwanzwedeln
Das Schwanzwedeln ist eine der auffälligsten Kommunikationsformen bei Hunden, aber warum tun sie das eigentlich? Trotz zahlreicher Studien hat die Wissenschaft noch keine endgültige Antwort auf diese Frage. Diese 3 Fakten stehen jedoch fest.
Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts und der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat über 100 Studien zum Thema „Wedeln“ ausgewertet und zeigt, dass es komplizierter ist, als man denkt.
FAKT 1: Die Rute dient „nur“ zur Kommunikation
Hunde nutzen ihre Rute ausschließlich zur Kommunikation. Das konnte in einer noch nicht fachbegutachteten Studie anhand von mathematischen Modellierungen bestätigt werden. Anders hingegen Katzen, die ihre Rute dazu verwenden, um etwa bei extremen Bewegungsmanövern das Gleichgewicht zu halten. Übrigens: Spannende Informationen und wertvolle Tipps rund um Ihren Hund erhalten Sie auch in unserem Partner Hund Magazin. Kennen Sie schon unser risikoloses Testabo? Gleich hier bestellen und 50 % sparen!
FAKT 2: Nicht nur fröhliche Hunde wedeln
Ein glücklicher Hund wedelt mit hoch erhobener Rute – das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, der anhand von Studien ausgeräumt werden konnte. Denn nicht einmal Untersuchungen der Kortisol-Level im Blut der wedelnden Hunde konnten einen Zusammenhang zwischen Art und Geschwindigkeit des Wedelns und dem Wohlbefinden der Vierbeiner belegen. Was aber sehr wohl festgestellt wurde: Wedeln Hunde (und im Übrigen auch Wölfe) mit tief gehaltenem Schwanz, bedeutet das ihre Unterwerfung oder eine Besänftigung des Gegenübers – solange sie es gegenüber Artgenossen tun. Zeigen Hunde dieses Verhalten gegenüber Menschen, könnte es genauso gut bedeuten, dass sie betteln.
FAKT 3: Die Seite spielt beim Wedeln eine wichtige Rolle
Es macht aber durchaus etwas aus, auf welcher Seite des Körpers die Hunde mit ihrer Rute wedeln. Tun die Vierbeiner das eher in Richtung ihrer rechten Körperseite, möchten sie sich etwas oder jemandem nähern. Sie zeigen also Neugier und Interesse. Wedeln sie eher zur linken Seite, möchten Hunde sich von etwas oder jemandem zurückziehen. Das Interessante daran, wie die Forscherin Taylor Hersh gegenüber dem Magazin „Science“ verrät: „Diese Asymmetrie erkennen die Hunde auch an ihrem Gegenüber. Es gibt eine Studie, in der Hunden per Video Silhouetten eines anderen Hundes gezeigt wurden. Die Silhouette wedelte entweder mit der linken oder der rechten Körperseite. Je nachdem reagierten die Hunde unterschiedlich. Zum Beispiel verhielten sie sich ängstlicher, wenn der Silhouettenhund nach links wedelte.“
Obwohl einige Verhaltensweisen bereits als gesichert gelten, scheinen bereits Nuancen beim Wedeln einen Unterschied zu machen. Das internationale Forschungsteam möchte dran bleiben und hat in ihrem Artikel, der in der Zeitschrift Royal Society erschienen ist, weitere mögliche Studien in Aussicht gestellt. Das Mysterium Schwanzwedeln ist also noch weit davon entfernt, gelöst zu sein.