Wesenstest beim Hund: Kosten, Ablauf und Folgen
Hier lesen Sie alles zum Wesenstest bei Hunden: Welche Hunde müssen einen Wesenstest machen? Wie viel kostet ein Wesenstest und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
Bei einem Wesenstest wird überprüft, ob ein Hund auffällig aggressives Verhalten zeigt und demnach eine Gefahr für Menschen oder andere Hunde darstellten könnte.
Inhaltsübersicht
- Wesenstest für welche Hunde?
- Kosten und Zeitpunkt
- Ablauf des Wesenstests
- Folgen des Wesenstests für Hunde
Welche Hunde brauchen einen Wesenstest?
Welche Hunde einen Wesenstest brauchen und welche nicht, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Prinzipiell ist ein Wesenstest meist bei Listenhunden Pflicht. Welche Hunderassen als Listenhunde gelten, kann ebenfalls jedes Bundesland selbst entscheiden.
Außerdem können auch Hunde, die in der Vergangenheit aggressives Verhalten gezeigt und z.B. jemanden gebissen oder verletzt haben, unabhängig von der Rasse zu einem Wesenstest verpflichtet werden.
Kosten und Zeitpunkt des Hunde-Wesenstests
Die Kosten für einen Wesenstest sind sehr unterschiedlich und liegen meist zwischen 100 und 300€.
Es wird empfohlen, einen Wesenstest erst durchzuführen, wenn der Hund mindestens 15 Monate alt ist. Oft ist es gar nicht möglich, den Hund vor dem ersten Lebensjahr zum Wesenstest anzumelden. In manchen Regionen ist aber auch ein Wesenstest bei jüngeren Hunden (z.B. mit 6 Monaten) gängig.
In manchen Bundesländern ist ein Sachkundenachweis des Hundehalters eine Voraussetzung, um den Hund beim Wesenstest anmelden zu können. Der Sachkundenachweis zeigt, dass der Halter das nötige Wissen zur artgerechten Haltung des Hundes hat. Dieser kostet meist zwischen 50 und 200€.
Wesenstest beim Hund: So sieht der Ablauf aus
Je nach Region wird der Wesenstest entweder vom Ordnungsamt, vom Veterinäramt oder von Tierärzten durchgeführt.
Auch der Ablauf des Wesenstest kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen. In der Regel gibt es zwei Teile: die Befragung des Halters und die Untersuchung an sich. Dabei wird überprüft, wie sich der Hund in verschiedenen (alltäglichen sowie stressigen) Szenarien verhält. Geachtet wird meist auf:
- Wie gehorsam ist der Hund?
- Wie reagiert der Hund in Stresssituationen (z.B. Lärm)?
- Wie reagiert der Hund beim Kontakt zu (fremden) Menschen (z.B. Jogger, Radfahrer)?
- Wie reagiert der Hund beim Kontakt zu anderen Hunden?
Außerdem erfolgt in der Regel eine tierärztliche Untersuchung, um Erkrankungen als Ursache für aggressives Verhalten auszuschließen.
Grund dafür, warum ein Hund den Wesenstest nicht besteht, kann eindeutig offensiv-aggressives Verhalten sein (z.B. durch Beißversuche).
Die Folgen des Wesenstests beim Hund
Je nachdem, wie der Hund bei dem Wesenstest abschneidet, resultieren daraus unterschiedliche Folgen. Bei einem positiven, bestandenen Test kann der Hund z.B. von einer Maulkorb- oder Leinenpflicht befreit werden.
Besteht er den Test im Gegensatz nicht, können ihm eben genau solche Maßnahmen auferlegt werden. Außerdem kann z.B. der Besuch in der Hundeschule „verordnet“ werden. In extremen Fällen kann dem Halter der Hund entzogen werden. Das sind aber Ausnahmen, nicht die Regel! Es gibt bei dem Wesenstest keine reine „Schwarz-Weiß-Bewertung“. Es gibt nicht nur „aggressiv“ und „nicht aggressiv“, sondern Abstufungen, nach denen der Hund bewertet wird.
Oft sind Hundehalter dem Wesenstest gegenüber negativ gestimmt, da ihren Hunden dadurch in ihren Augen eine gewisse Aggressivität, vielleicht sogar Boshaftigkeit unterstellt wird. Doch für die Hundehalter hat ein Wesenstest auch Vorteile: Schneidet der Hund beim Wesenstest gut ab – und das ist mit einer guten Erziehung und artgerechten Haltung immerhin wahrscheinlich – kann der Hund von vielen Pflichten (z.B. Maulkorbpflicht), die er sonst hätte, entbunden werden. Und das ist schließlich sowohl für den Hund als auch für den Halter schön!