Katzen als Lebensbegleiter

Die meisten Katzen können bis zu 20 Jahre alt werden und begleiten die Menschen meist über diesen langen Zeitraum durch alle Höhen und Tiefen des Lebens.

Katze Lebensbegleiter
Katzen begleiten ihre Menschen oft über einen sehr langen Zeitraum.© photophonie-stock.adobe.com

Katzen sind geeignete Begleiter für Menschen in jedem Lebensabschnitt. Egal, wie man aussieht oder wie alt man ist: Schenkt man den Katzen seine Liebe, so geben sie ihre Liebe zurück. Da Katzen durchaus bis zu 20 Jahre alt werden können, sind sie oft besonders lange an der Seite ihrer Menschen, werden zum Familienmitglied und zum ständigen, treuen Begleiter. Worauf Sie in den unterschiedlichen Lebensabschnitten bei der Katzenhaltung achten sollten, erfahren Sie hier.

Katzen - Begleiter fürs Leben

Partner kommen und gehen, Kinder wachsen heran und ziehen aus, all dies erleben die Katzen mit ihren Haltern gemeinsam. Sie sind oft eine wichtige Stütze für das Zusammenleben oder die eigene Psyche. Dabei gibt es viele Lebensabschnitte, in denen eine oder mehrere Katzen in die Familie, die eigene Wohnung oder in das Haus kommen und das Leben bereichern können. Wichtig ist es, die Bedürfnisse von Mensch und Tier in Einklang zu bringen und das Zuhause für den neuen Mitbewohner einzurichten, aber sich auch selbst auf die Umstellung einzustellen.

Kinder und Katzen – Tipps und Empfehlungen

Viele Kinder wünschen sich ein Haustier, um damit zu spielen, es zu streicheln oder um sich mit etwas Neuem zu beschäftigen. Oft wünschen sie sich sehr früh ein Tier und viele Familien schaffen sich dieses nur aufgrund der vehementen Forderungen ihrer Kinder an. Bitte schaffen Sie sich aber nur eine Katze an, wenn Sie sich ausgiebig mit ihren Haltungsansprüchen auseinandergesetzt haben und sichergestellt ist, dass die Katze artgerecht versorgt werden kann - die nächsten 20 Jahre. Katzen (und alle anderen Tiere) sind keine Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke!

Diese Auswirkungen haben Katzen auf Kinder

Kinder und Katzen sind eine manchmal schwierige, aber auch eine bereichernde Kombination. Zum einen kann die Haltung von Katzen das Allergierisiko senken, denn wenn Kinder früh Kontakt zu den Tieren erhalten, kann ihr Immunsystem entsprechende Antikörper entwickeln. Ein frühes Zusammenleben mit Haustieren führt allerdings nicht zu mehr Tierhaarallergien als bei Kindern, die ohne Haustiere aufwachsen. Darüber hinaus wirkt sich das Halten einer Katze positiv auf viele Bereiche aus:

  • Verantwortungsbewusstsein: Durch die Fütterung, die Pflege und die Beschäftigung mit dem Tier lernen Kinder Verantwortung für jemand anderen zu übernehmen.
  • Selbstbewusstsein: Das Kind merkt, welche Bedeutung es im Leben der Katze besitzt und führt die verantwortlichen Tätigkeiten bewusst durch, damit es der Katze gut geht.
  • Ausgleich von emotionalem Stress: Je größer der Stress im Kindergarten oder in der Schule wird, desto eher kommen die Jungen und Mädchen auf die Haustiere zurück und nehmen diese als stille Seelsorger an. Sie haben immer einen Spielkameraden oder jemanden, der zuhört.
  • Gesteigerte Fitness und Aktivität: Beim Spielen mit der Katze sitzen die Kinder nicht stundenlang vor dem Fernseher, sondern sie bewegen sich mit ihr, werfen Bälle, Spielzeug und Schnüre hinzu oder toben, soweit es das Alter und der Platz zulässt, gemeinsam durch Garten oder Wohnung.
  • Positive Auswirkung auf das Sozialverhalten mit anderen Kindern und Erwachsenen: Das Zusammenleben von Kindern mit Katzen kann sich positiv auf ihr Sozialverhalten auswirken, denn die Kinder nehmen das Gelernte mit in jede Umgebung und Situation hinein. Viele Kinder, die den Umgang mit Katzen gewöhnt sind, kontaktfreudiger, aufgeschlossener.
  • Empathie und Grenzen kennenlernen: Da Katzen natürlich ihren eigenen Kopf haben, lernen die Kinder sehr schnell, sensibel auf die Stimmung anderer zu reagieren und erfahren dabei die vorgegebenen Grenzen von anderen.
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Katzen haben viele positive Effekte auf Kinder.© Africa Studio-stock.adobe.com

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Katze?

Wann genau der richtige Zeitpunkt für eine Katze ist, lässt sich nicht sagen. Das ist ganz abhängig von der Verantwortungsbereitschaft und dem Verständnis des Kindes für die Katze. Wichtig ist: Das Kind muss verstehen können, dass eine Katze ihre eigenen Bedürfnisse hat und nicht immer und überall gestreichelt und herumgetragen werden will.

Kinder ab etwa drei Jahren können an die Katze herangeführt werden. Wenn Zeit und Platz vorhanden ist, kann auch eine junge Babykatze in die Familie geholt werden. Die Hauptverantwortung für die Katze liegt immer bei den Eltern! Sie müssen außerdem dafür sorgen, dass das Kind den richtigen Umgang mit der Katze lernt und ihm Wissen über Katzen vermitteln.

Wenn die Katze bereits im Haus ist und Kinder dazu kommen, ist dies in den meisten Fällen kein Problem für Kind und Tier, da sich beide gut aneinander gewöhnen können.

Achtung: Eine Katze sollte niemals nur deshalb angeschafft werden, weil sie positive Effekte auf Kinder hat. Das Wohl der Katze steht an erster Stelle und wenn Sie nicht ausreichend für eine Katze sorgen und ihr die Liebe und Aufmerksamkeit schenken können, die Sie braucht, sollten Sie sich keine Katze zulegen!

Katzen als Begleiter für ältere Menschen

Haustiere und besonders Katzen sind nicht nur für Kinder lehrreiche und liebenswerte Geschöpfe. Auch im hohen Alter kann das Zusammenleben mit einer Katze eine wundervolle Zeit sein, die den Alltag bereichert und für Abwechslung sorgt. Einsamkeit, Depressionen und Suchtverhalten können im späteren Lebensabschnitt auftreten, wenn die sozialen Kontakte fehlen und eine Isolierung stattfindet. Katzen schenken Gesellschaft und können Wohlbefinden und Gesundheit nachhaltig verbessern.

Allein schon der Körperkontakt zur Katze hilft vielen Menschen dabei, dass ihre Pulsfrequenz sinkt, eine Entspannung einsetzt und der emotionale Stress sich legt. Auch das Schnurren von Katzen hat eine heilende Wirkung. Einige Psychologen bestätigen, dass die Beschäftigung mit der Katze zu einer Unterbrechung negativer Gedankengänge führen kann, sodass Krisen und schwere Zeiten besser zu überstehen sind. 

Dr. Andrea M. Beetz von der Universität Rostock ist Expertin auf dem Gebiet Mensch-Tier-Beziehung. Sie hat herausgefunden, dass bei einem regelmäßigen Körperkontakt über Streicheln das Bindungshormon Oxytozin ausgeschüttet wird, das einem ein gutes Gefühl gibt (Andere Beispiele: Ausschüttung bei der Geburt, Verliebtheit oder positiver Interaktion). In ihrer Studie stellt sie heraus, dass dadurch Schmerzen vermindert werden können, das Vertrauen zu anderen Menschen wieder hergestellt werden kann und Empathie erhöht wird.

Welche Katzen sind für ältere Menschen geeignet?

Bei der Auswahl der Katze sollten ältere Personen jedoch daran denken, dass diese bis zu 20 Jahre alt werden können und eine gewisse Summe an Kosten für Ernährung, Pflege, Tierarztbesuche und Zubehör veranschlagen. Dazu kommt die Betreuungsproblematik, sollten die Halter gesundheitlich verhindert sein oder für eine längere Zeit in Pflege kommen. Ein Notfallplan sollte daher bei jedem Haustier vorliegen, falls der (alleinstehenden) Halter einen Unfall hat, ins Krankenhaus muss oder etwas anderes geschieht, weshalb er sich nicht mehr um sein Haustier kümmern kann.

Es ist in der Regel nicht ratsam, eine sehr junge und agile Katze in die Seniorenwohnung zu holen, da sie einen hohen Anspruch an Betreuung und Aktivität hat. Optimale Partner für ältere Menschen sind stattdessen eher etwas ältere Katzen ab fünf bis zehn Jahren, die ein ruhigeres Gemüt besitzen. Viele Seniorenkatzen sind weniger aktiv, schlafen viel und spielen meist weniger als ihre jungen Kollegen. 

Für ältere Personen ist das Leben mit einer Seniorenkatze ideal, denn beide können sich an eine gemeinsame Routine gewöhnen, die geregelte Tageszeiten und Aktivitäten vorsieht. Der geregelte Tagesablauf ist für alleinstehende und ältere Personen nicht immer einfach zu bewerkstelligen, doch die Katze verlangt zu regelmäßigen Zeiten ihr Futter und will in vielen Fällen Zuneigung und Beschäftigung haben, auch im fortgeschrittenen Alter.

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Katzen sind auch für ältere Menschen die optimalen Begleiter.© Evrymmnt-stock.adobe.com

Katzen in Seniorenheimen

Immer mehr Senioren- und Pflegeheime nutzen die Anwesenheit von Tieren wie Hunden oder Katzen, um die älteren Personen positiv zu unterstützen. Sehr viele Seniorenheime erlauben die Haltung eigener Tiere, wenn es die Unterbringung räumlich möglich macht und das Tier nicht zu groß ist. Einige Wohnheime begrüßen die Haltung von Katzen und Co., da die Haustiere die Stimmung heben, den Alltag erträglicher machen und auch bei Kognition und Erinnerungsvermögen unterstützend wirken.

Alternativ bringen einige Vereine und Ehrenamtliche ihre Tiere mit in die Altersheime und helfen bei Demenzerkrankten beispielsweise auf Ebenen, die über die menschliche Kommunikation nicht mehr möglich ist.

Es gibt auch viele sogenannte Therapiekatzen, welche Psychologen in ihre Behandlungen mit einbeziehen, um bei Ängsten, Depressionen und weiteren Krankheiten einen positiven Effekt zu erzielen. Katzen sind sensibel und können sich auf die Emotionen ihres Gegenübers einstellen. So finden Therapeuten einen leichteren Zugang und die Patienten öffnen sich bei Zusammensein mit dem Tier leichter.

Alternativen zur eigenen Katze

Wer sich eine Katze nicht leisten kann oder sich durch Krankheit nicht ausreichend um diese kümmern könnte, für den gibt es die Option, sich im Tierheim oder als Katzensitter zu engagieren. So muss man nicht auf ein Leben mit Katzen verzichten und der ehrenamtliche Einsatz hilft Mensch und Tier in jedem Alter!

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