Absturz mit Folgen: Wenn Balkon und Fenster für Katzen zu Todesfallen werden
Ein offenes Fenster und ein unachtsamer Moment: Mehr braucht es oft nicht, damit eine Katze vom Fensterbrett stürzt. Die Folgen sind fatal – wir geben Tipps, damit es erst gar nicht so weit kommt.
Katzen sind wahre Kletter- und Balancierkünstler. Dennoch sind sie nicht vor Unfällen sicher. Immer wieder kommt es zu Abstürzen von Fenster und Balkon sowie zu Unfällen, wenn Katzen beim Versuch, die Wohnung durch das Kippfenster zu verlassen, in diesem stecken bleiben. Durch einfache Sicherheitsmaßnahmen können und sollten diese Gefahrenquellen effektiv abgesichert werden.
Denn auch wenn noch nie etwas passiert ist: Ein Moment der Unachtsamkeit, ein flatternder Vogel oder ein schwirrendes Insekt genügen, und die Katze verliert das Gleichgewicht und stürzt nach unten oder bleibt im Kippfenster stecken.
„Aber Katzen landen doch immer auf den Pfoten!“
Eine landläufige Annahme ist es, dass Katzen immer auf den Pfoten landen und sich auch bei einem Sturz aus der Höhe nicht verletzen. Das stimmt nur zum Teil. Katzen besitzen einen Stellreflex, der es ihnen ermöglicht, sich beim Sturz so zu drehen, dass sie wieder auf den Pfoten landen.
Dazu drehen sie ihren Körper um die eigene Achse, wobei zuerst der vordere Teil der Katze und dann der Hinterleib gedreht wird. Mit dem Schwanz wird gegengesteuert, um die Position zu stabilisieren, und die Pfoten schließlich von der Katze weggestreckt, um den Luftwiderstand zu erhöhen. Das Fell fungiert hier mehr oder weniger als eine Art Fallschirm.
Allerdings entwickelt sich dieser Reflex zum einen erst nach der fünften Lebenswoche und zum anderen muss die Fallhöhe mindestens drei Meter betragen, damit die Samtpfote genügend Zeit hat, um sich zu drehen und auf den Pfoten zu landen.
Zudem spielt auch die Beschaffenheit des Untergrunds eine Rolle. Bei größeren Höhen als drei Meter nimmt das Verletzungsrisiko zwar nicht proportional zu, aber die Geschwindigkeit kann durch den „Fell-Fallschirm“ nur begrenzt abgebremst werden, was auch hier (schwere) Verletzungen wahrscheinlich macht.
Sturzfolgen zeigen sich vielfältig
Ein Sturz kann für die Katze mehr oder weniger glimpflich verlaufen. Im besten Fall bleibt es bei einem ordentlichen Schreck und leichten Verletzungen.
Häufig kommt es bei einem Sturz zu
- Knochenbrüchen
- Lungenblutungen
- und allgemein inneren Verletzungen.
Dazu kommt, dass sich Traumata nicht nur auf die sichtbaren Verletzungen beschränken, sondern durch Schock, freigesetzte Gewebe- und Entzündungsmediatoren sowie Schmerzen auch indirekte Auswirkungen auf den Organismus haben und ohne rechtzeitige Behandlung zu lebensbedrohlichen Folgeschäden führen können.
Unterschätzte Gefahr: Kippfenster-Syndrom
Versuchen Katzen, durch ein gekipptes Fenster zu gelangen, kann es passieren, dass sie abrutschen und sich im Fenster einklemmen. Das Kippfenster wird für die Katze zur Falle.
Bleibt die Katze dabei nur mit einer Gliedmaße hängen, kann sie sich im besten Fall unverletzt befreien. Aber auch hier kann es zu dauerhaften Verletzungen von Nerven, massiven Durchblutungsstörungen oder Knochenbrüchen kommen, die im schlimmsten Fall die Amputation des Beines zur Folge haben.
Klemmt sie mit dem Hals, braucht sie großes Glück, um rechtzeitig gefunden zu werden.
Eine mögliche Komplikation ist außerdem das sogenannte „Reperfusionssyndrom“, auch Kippfenstersyndrom genannt. Durch das Klemmen im Fenster werden Gefäße abgeklemmt und die im Gewebe entstehenden Giftstoffe können nicht abtransportiert werden. Zudem kann es dadurch, dass das Blut nicht mehr zirkulieren kann, zur Bildung von Blutgerinnseln kommen.
Wird die Katze befreit und kann das Blut wieder im Körper zirkulieren, werden diese Giftstoffe und etwaige Blutgerinnsel in den restlichen Körper geschwemmt und können dort für schwerwiegende und mitunter tödliche Probleme sorgen.
Im Schockzustand zählt jede Sekunde!
Verletzungen zeigen sich oft nicht direkt und unter Schock kann es ebenso sein, dass die Katze erst einmal nicht offenkundig zeigt, wie schwer sie eigentlich verletzt ist. Es ist daher nach einem Sturz (oder dem Verdacht darauf) sowie einem Kippfensterunfall wichtig, das Tier auf jeden Fall zeitnah in der Tierarztpraxis oder -klinik vorzustellen.
Sichern Sie das Tier möglichst ruhig, schonend und stressfrei und denken Sie auch an Ihre eigene Sicherheit. Es empfiehlt sich, zur Sicherung der Katze dicke Handschuhe zu tragen, um Bissverletzungen vorzubeugen."
Balkonsicherung mit Katzennetz – so geht’s
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fenster und Balkone zu sichern, um die eigenen Katzen zu schützen.
Die Balkonsicherung erfolgt in der Regel mit einem Katzennetz. Befestigt wird dieses entweder mit Dübeln, Haken und Befestigungsleinen oder ohne Bohren mithilfe von Spannseilen, Klemmen und Teleskopstangen. So können Sie auch offene Balkone katzensicher gestalten.
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