Katzencharakter: 5 Dinge, die die Persönlichkeit beeinflussen
Die Persönlichkeit einer jeden Katze ist einzigartig. Die eine stellt sich mutig jeder Spielzeugmaus, während die andere lieber zuschaut. Doch der Charakter wird in erster Linie durch diese fünf Faktoren geformt.
Der Charakter einer Katze formt sich aus ihrer Herkunft, ihrer Veranlagung, ihren positiven und negativen Erlebnissen. Diese fünf Dinge haben dabei einen ganz besonderen Einfluss auf ihr späteres Verhalten.
1. Der Katzenvater
In Studien wurde gezeigt, dass die Nachkommen kontaktfreudiger Katzenväter ähnliche Persönlichkeitsmerkmale zeigen. Solche Kätzchen haben es leichter, in Kontakt mit Menschen zu treten.
Schüchterne Katzenväter bringen hingegen eher schüchterne Kätzchen hervor. In solchen Fällen braucht es mehr Ausdauer und Geduld, um die ererbte Schüchternheit zu überwinden. Zwischen mutig und schüchtern liegt natürlich ein ganzes Spektrum von Persönlichkeiten.
Der genetische Einfluss der Katzenmutter auf die Persönlichkeit ist schwerer zu bestimmen, da die Kitten ihre Mutter nachahmen und dies ererbte Merkmale verändern kann.
2. Die Prägungsphase
Es gibt keinen genetischen Unterschied zwischen Hauskatzen und wilden Streunern, die im Freien leben und sich auf den Straßen selbst versorgen. Das, was eine Katze am meisten sozialisiert und ihre Persönlichkeit formt, sind ihre frühen Erfahrungen mit Menschen. In zwei Studien in den 1980er-Jahren stellten Forscher der Temple Universität fest, dass Katzen, die im Alter zwischen drei und sieben Wochen positiven Kontakt mit Menschen hatten, tendenziell freundlich und sozial waren.
Wenn Kätzchen dieses Zeitfenster hingegen ohne menschliche Berührung oder im schlimmsten Fall mit negativen Eindrücken durchlebten, waren sie auch im Erwachsenenalter eher zurückgezogen und schüchtern gegenüber neuen Menschen und Erfahrungen.
3. Der Freundeskreis
Nicht nur der Grundstein für die Bindung zum Menschen wird in der Prägungsphase gelegt, sondern auch der zu Artgenossen und anderen Tieren. Katzen aneinander zu gewöhnen benötigen oft viel Fingerspitzengefühl. Nicht jede Katze toleriert eine andere Katze, die plötzlich in ihr Leben tritt, oder gar einen Hund.
Katzen, die ihre Prägungsphase und die Zeit danach mit Geschwistern verbringen durften, sind später offener für neue Kontakte. Daher ist es wichtig, Kätzchen so lange wie möglich im Schoß ihrer Familie zu lassen. Dann sind sie bereit, die Welt als „kleine Persönlichkeiten“ zu erkunden und wiederum daran zu wachsen.
4. Stammbaum und Rasse
Vielen Rassen werden bestimmte Persönlichkeitsmerkmale nachgesagt: So gelten beispielsweise Maine Coons als „sanfte Riesen“ und Orientalen sind „die Hunde unter den Katzen“. Tatsächlich gibt es nur wenige Studien, die sich mit der Persönlichkeit von Rassekatzen beschäftigen. Die meisten beruhen auf der Einschätzung von Katzenhaltern, so etwa eine Umfrage aus dem Jahr 2000.
Hier beurteilten die Halter von Siam-Katzen ihre Tiere häufiger als aufgeschlossener, freundlicher und verspielter, als es Halter rasseloser Katzen taten. In derselben Studie wurden Perser als menschenbezogen und liebevoll eingestuft, gleichzeitig aber auch als divenhaft.
5. Die Herkunft der Hauskatze
Die Katze ist eines der wenigen Tiere, das sich quasi selbst domestiziert hat. Die frühen Vorfahren unserer heutigen Katzen breiteten sich schon 4400 v. Chr. vom Südwesten Asiens bis nach Europa aus. Immer an unserer Seite, fingen und fraßen sie die Mäuse in den Getreidespeichern. Wer wenig Scheu vor Menschen zeigte, hatte einen Vorteil.
Im Gegensatz zum Hund, der von Menschenhand über die Jahrhunderte für gewünschte „Berufe“ wie Viehhaltung oder die Jagd gezielt geformt wurde, blieb die Katze in ihrem Wesen ursprünglich. Natürliche Selektion, und nicht etwa künstliche Selektion, führte zu den Persönlichkeitsmerkmalen, die wir heutzutage bei Hauskatzen beobachten können.