„Meine Katze starrt mich an“ – das steckt hinter ihrem Verhalten

Katzen sind Meister im Anstarren. Ihr intensiver Blick ist jedoch nicht immer eine Drohgeste. Hier erfahren Sie, was Ihre Katze wirklich sagen will, wenn sie Sie anstarrt. 

getigerte Katze schaut mit großen Augen in die Kamera
Katzen haben einen besonders intensiven Blick. © Stock.adobe.com/Mary Swift

Viele Katzenhalter sind irritiert, wenn ihre Katze sie plötzlich durchdringend anstarrt. Dieses Verhalten ist jedoch ein ganz natürlicher Bestandteil der Katzensprache. Bei Katzen wirkt der Blick umso intensiver, da sie die Hornhaut der Augen nicht so häufig befeuchten müssen wie wir. So können sie uns mit ihrem Blick fixieren, ohne dabei blinzeln zu müssen. 

schwarze Main-Coon Katze starrt Menschen an
Katzen fixieren uns, um unsere Aufmerksamkeit zu erhalten.  © Stock.adobe.com/dizfoto1973

3 Gründe, warum Ihre Katze Sie anstarrt

Wenn Katzen uns anstarren, kann dies drei Gründe haben. Um den Blick der Katze richtig zu interpretieren, muss man die gesamte Situation betrachten, in der sich die Katze und man selbst gerade befinden. Auch andere Hinweise der Körpersprache Ihrer Katze verraten, was in ihr gerade vorgeht. 

1. Die Katze hat großes Interesse

Sie sitzen gemütlich am Tisch und Ihre Katze starrt Sie aus der Entfernung an? In diesem Fall will die Katze lediglich Ihre Aufmerksamkeit für sich gewinnen. Die Katze ist dabei völlig entspannt, ihre Ohren sind nicht angelegt. 

Erwidern Sie den Blick Ihrer Katze sanft und rufen Sie sie lockend zu sich. In diesem Moment können Sie sicher sein, dass Sie gerade die volle Aufmerksamkeit Ihrer Katze genießen. 

Werfen Sie auch einen Blick auf die Uhr. Steht die Fütterung bevor? Katzen wissen genau, wann sie normalerweise gefüttert werden. Es kann also gut sein, dass die Katze sofort zu Ihrem Futterplatz spaziert, wenn Sie ihren Blick erwidern.   

Katzen lernen jedoch auch schnell, dass wir Menschen ihre Blicke oft gar nicht bemerken und dass sie durch ein kräftiges Miauen viel schneller unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. 

Katze liegt und hat Augen geschlossen
Entspanntes Blinzeln zeigt die Zuneigung der Katze.© Stock.adobe.com/Mary Swift

2. Die Katze zeigt ihre Sympathie

Ihre Katze starrt Sie an und zwinkert dabei immer mal wieder sanft mit den Augen? Sie können sich freuen, denn bei diesem Verhalten handelt es sich um einen echten Liebesbeweis Ihrer Katze. Das Zwinkern entspricht in etwa unserem freundlichen Lächeln. 

Wenn Sie bemerken, dass Ihre Katze Ihnen zuzwinkert, sollten Sie ihren Blick sanft erwidern und ebenfalls – betont langsam – mit beiden Augen zurückzwinkern. 

Um Ihrer Katze Ihre Zuneigung zu zeigen, können natürlich auch Sie den ersten Schritt machen und Ihrer Katze zuzwinkern. Ein schöner Auftakt für eine Kuschel- und Streicheleinheit. 

getigerte Katze schlägt mit der Pfote nach braunem Hund
Starrt die Katze einen Kontrahenten an, kann der Pfotenhieb folgen. © Stock.adobe.com/anastas_

3. Ihre Katze ist aggressiv und droht 

Anstarren kann bei Katzen auch eine Drohgeste sein und ihre aggressive Stimmung ausdrücken. Häufig geschieht dies gegenüber fremden Artgenossen oder auch Hunden. 

Die Körperhaltung der Katze zeigt deutlich ihre Anspannung: 

  • Sie macht sich besonders groß oder klein.
  • Ohren sind angelegt, Ohrmuschel nach hinten gerichtet. 
  • Schnurrhaare sind nach vorne aufgestellt. 
  • Schwanzhaare aufgeplustert, Schwanz peitscht hin und her. 
  • Katze zeigt ihre Zähne. 
  • Katze knurrt oder faucht. 

Unter Katzen ist dieses Verhalten ein Kräftemessen. Entweder ein Kontrahent wendet den Blick ab und zieht sich zurück – oder es kommt zum Kampf. 

Starrt Ihre eigene Katze Sie auf diese Weise an, will Sie Ihnen aber nichts Böses. Eigentlich sind Sie ja Freunde. Sie sollten Ihren Blick nicht erwidern und sich von der Katze abwenden. Da die Katze gerade unter höchster Anspannung steht, wäre jetzt die Gelegenheit, ihre Energie umzuleiten. Greifen Sie zur Katzenangel oder werfen Sie Ihrer Katze ihr Lieblingsspielzeug. 

Starrt eine fremde Katze Sie auf diese Weise an, sollten Sie den Blick abwenden, sich zurückziehen und die Katze einfach in Ruhe lassen.

Wenn Sie bemerken, dass eine Katze Ihren Hund so anstarrt, sollten Sie diesen langsam von der Katze wegführen. Ein Krallenhieb im Gesicht ist schmerzhaft und kann besonders das Hundeauge verletzen. 

Katzen kommunizieren in erster Linie über Körpersprache. Je sensibler Sie auf das Verhalten Ihrer Katze reagieren, desto enger wird das Verhältnis von Ihnen und Ihrer Katze werden. 

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