Typische Krankheiten bei Frettchen

Wenn Sie Ihre Frettchen artgerecht halten und gesund ernähren, werden diese Tiere normalerweise lange glücklich und gesund leben. Regelmäßige Pflege und Kontrolle beugen Krankheiten ebenfalls vor. Trotz allem kann natürlich jedes Tier einmal krank we

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Auch Frettchen können krank werden.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Frettchen sind äußerst robust und widerstandsfähig. Sie werden selten krank, und wenn es ihnen doch einmal nicht so gut geht, verbergen sie ihre Krankheiten oft und leiden still. Gerade deswegen ist es wichtig, dass Sie täglich die Gesundheit überprüfen. Doch auch bei bester Pflege sind die kleinen Strolche nicht völlig gegen Krankheiten gefeit. Wenn Sie Krankheitssymptome bei Ihren Tieren bemerken oder Ihnen irgendetwas Ungewöhnliches auffällt, müssen Sie sofort den Tierarzt aufsuchen. Auch wenn Sie die Krankheit und ihre Symptome kennen oder vielleicht sogar theoretisch wissen, wie man sie behandelt, dürfen Sie Ihre Tiere auf gar keinen Fall selbst therapieren! Damit würden Sie die Situation für Ihr krankes Frettchen meistens drastisch verschlechtern. Gehen Sie auf jeden Fall zu einem Experten, der Ihr Tier professionell behandeln kann.

Augenkrankheiten

Zugluft führt bei Frettchen häufig zu Augenentzündungen. Rötung der Bindehaut und Tränenfluss sind erste Anzeichen dafür. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten. Er wird Ihnen Augentropfen für Ihr Tier geben und schwere Fälle weiterbehandeln. Stellen Sie vorbeugend den Käfig Ihrer Tiere an einen vor Zugluft geschützten Platz.

Aujeszky-Virus

Dieser Virus ist in rohem Schweinefleisch enthalten. Nehmen ihn Frettchen auf, zeigen sie schon bald Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Der Aujeszky-Virus führt immer innerhalb von 24 Stunden zum Tod.

Äußere Parasiten

Ohrmilben kommen bei Frettchen besonders häufig vor. Wenn Ihr Frettchen sich ständig am Ohr kratzt und den Kopf schüttelt, sollten Sie die Ohren kontrollieren. Sind sie gerötet und läuft ein dunkelbraunes Sekret aus, dann suchen Sie sofort einen Tierarzt auf. Wird das Problem nicht sofort behandelt, kann sich daraus eine gefährliche chronische Mittelohrentzündung entwickeln. Auch Flöhe und Haarlinge kommen bei Frettchen immer wieder vor. Symptome für einen Befall sind ständiger Juckreiz, gerötete Haut und Unruhe. Lassen Sie sich auch hier von Ihrem Tierarzt beraten. Zecken können Sie selbst mit einer Zeckenzange entfernen. Achten Sie darauf, dass der Kopf nicht in der Haut bleibt. Gehen Sie bei Problemen zum Tierarzt.  Die beste Vorsorge, Parasiten zu vermeiden, ist ein sauberes Frettchen-Heim.

Botulismus

Botulismus wird durch den Erreger Clostridium botulinum ausgelöst. Dieser Erreger kommt in bakteriell infiziertem Futter vor und führt zu einer Vergiftung des Tieres. Frisches Futter, das unter Luftabschluss aufbewahrt wird, ist besonders anfällig. Dort finden die Bakterien ideale Lebensbedingungen und bilden gefährliche Toxine. Zwischen zwölf und 96 Stunden nach dem Verzehr des schlechten Futters sind die ersten Symptome zu sehen. Apathie, Speichelfluss und Atemnot treten ein. Dem Tier kann man bei dieser Vergiftung nicht helfen. Nach nur wenigen Stunden tritt der Tod durch Lähmung der Atemmuskulatur ein. Zur Vorbeugung dieser Vergiftung sollten Sie darauf achten, dass das Frischfutter stets in einwandfreiem Zustand ist.

Durchfall

Durchfall ist ein häufiges Problem bei Frettchen. Er kann verschiedene Ursachen haben, meistens jedoch ist falsches oder zu wenig Futter der Grund. Sie können Erste Hilfe leisten, indem Sie Ihrem Liebling eine Traubenzuckerlösung verabreichen und ihn mit verdünntem Babybrei aufpäppeln. Auf keinen Fall dürfen Sie Ihr Tier auf Diät setzen. Das würde die Sache nur verschlimmern. Wenn der Durchfall nicht nach kurzer Zeit wieder verschwindet, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.

Erkältungskrankheiten

Besonders auf Temperaturschwankungen im Frühjahr und Herbst reagieren manche Frettchen sehr empfindlich. Sie bekommen Schnupfen und geschwollen Mandeln (Angina). Erste Symptome sind Niesen, tränende Augen und wässriger Nasenausfluss. Die Erkältung muss sofort vom Tierarzt behandelt werden, da sich sonst eine lebensbedrohliche Lungenentzündung daraus entwickeln kann.

Erkrankungen der Harnorgane

Viele Frettchen sind sehr anfällig für Blasenentzündungen. Stellen Sie Spuren von Blut im Urin fest, könnte das ein Zeichen für diese Erkrankung sein. Ziehen Sie auch hier den Tierarzt zu Rate.

Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

Die Verdauung der Frettchen ist sehr empfindlich. Falsches oder ungewohntes Futter kann schnell zu Übelkeit führen. Die Frettchen greifen sich dann mit der Pfote ins Maul oder kratzen unruhig im Katzenklo. Manchmal erbrechen sie sich sogar. Wenn sich Bakterien im Darm vermehren, kann es über das Blut zur Schädigung anderer Organe kommen. In diesem Fall fressen die Tiere auch nicht mehr. Suchen Sie bei Anzeichen von Übelkeit und Fressunlust sofort den Tierarzt auf.

Fremdkörper

Es kann schnell einmal passieren, dass die neugierigen Frettchen einen Fremdkörper verschlucken. In so einem Fall kann es zu Darmverschluss kommen. Symptome sind Erbrechen, hochgezogene Flanken, Fressunlust und wenig Kotabsatz. Bringen Sie Ihr Tier unverzüglich zum Tierarzt.

Hepatitis

Hepatitis ist eine ansteckende Leberentzündung. Sie äußert sich durch Erbrechen, Durchfall, Fieber und gelbliche Verfärbung der Ohren und Augen. Wenn Sie diese Symptome feststellen, suchen Sie sofort den Tierarzt auf. Man sollte dieser Krankheit durch eine Schutzimpfung vorbeugen.

Herzprobleme

Gerade bei älteren Frettchen kann es zu einer Herzmuskelschwäche kommen. Symptome dieser Krankheit sind Hustenanfälle. Problematisch ist, dass diese Anfälle meist nachts auftreten. Wenn das Tier nicht im Haus gehalten wird, wird die Krankheit meist erst recht spät erkannt. Legt sich ein Frettchen mitten während des Spielens plötzlich flach auf den Boden und atmet pumpend, kann das auf eine herzbedingte Leistungsschwäche hindeuten. Bei beiden Krankheiten müssen Sie mit Ihrem Tier sofort zum Tierarzt fahren.

Hitzschlag

Ist der Käfig der Frettchen direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, können die Tiere in den heißen Sommermonaten einen Hitzschlag erleiden. Wenn das Tier bewusstlos ist und unter Atemnot leidet, müssen Sie sofort Erste Hilfe leisten. Bringen Sie es an einen kühlen Ort, decken Sie es mit feuchten Tüchern zu und versuchen Sie ihm Wasser einzuflößen. Geht es dem Frettchen wieder besser, bieten Sie ihm Fleisch und Vitaminpaste an. Tritt nicht sofort eine Verbesserung ein, suchen Sie den Tierarzt auf.

Hyperöstrogenismus bei Fähen

Hyperöstrogenismus ist auch unter dem Begriff Dauerranz bekannt. Wenn die Fähen das erste Mal in die Ranz kommen, also geschlechtsreif werden, und nicht gedeckt werden, kann es zu einer dauernden Deckbereitschaft kommen. Dadurch wird er Östrogenspiegel zu hoch, was Schädigungen des Rückenmarks hervorrufen kann. Erste Symptome sind Apathie, Abmagerung und eine geschwollene Vulva. Suchen Sie sofort den Tierarzt auf, wenn Sie diese Anzeichen bemerken. Wenn Sie mit Ihrem Weibchen nicht züchten wollen, lassen Sie es am besten vorbeugend sterilisieren.

Innere Parasiten

Auch der Darm kann von Parasiten befallen werden. Spul- oder Bandwürmer kommen bei einigen Frettchen vor. Erste Anzeichen sind Durchfall und Gewichtsverlust, obwohl das Tier normal frisst. Suchen Sie den Tierarzt auf und bringen Sie auch eine Kotprobe mit. Junge Frettchen können wie Hunde und Katze vorbeugend entwurmt werden.

Influenza (Grippe)

Influenza entsteht durch einen Virus, der durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Ihr Frettchen kann sich bei anderen Tieren, aber auch bei Ihnen oder anderen Menschen anstecken. Genauso kann sich die Influenza vom Frettchen auf Sie übertragen. Symptome sind Appetitlosigkeit, Apathie, Nasenausfluss und ein Temperaturanstieg. Lassen Sie die Grippe sofort vom Tierarzt behandeln. Rechtzeitig erkannt, ist sie meist schnell wieder vorüber, wird das Tier jedoch nicht behandelt, kann die Krankheit tödlich sein.

Leptospirose

Leptospirose ist eine bakterielle Erkrankung, die auch für Menschen ansteckend ist. Sie äußert sich durch Apathie, Durchfall, unsicheren Gang, Appetitlosigkeit und Erbrechen. Suchen Sie bei diesen Symptomen sofort den Tierarzt auf. Gegen Leptospirose sollte vorbeugend geimpft werden.

Leukose

Wie Katzen können auch Frettchen an Leukose erkranken. Allerdings wirkt der Impfstoff für Katzen beim Frettchen nicht. Erste Anzeichen für diese Erkrankung sind vergrößerte Lymphknoten und Fieber. Wenden Sie sich umgehend an den Tierarzt.

Lungenentzündung

Eine Lungenentzündung kann aus einer nicht behandelten Erkältung entstehen. Schweres Atmen, Fieber und Schüttelfrost sind erste Symptome. Diese Krankheit muss sofort vom Tierarzt behandelt werden, da sie, wenn sie nicht behandelt wird, tödlich enden kann.

Niereninsuffizienz

Diese Erkrankung äußert sich durch Müdigkeit, erhöhten Bedarf an Flüssigkeit und ein stumpfes Fell. Stellen Sie dem Tier genügen Wasser zur Verfügung und suchen Sie den Tierarzt auf. Er wird Ihnen eventuell eine diätische Ernährung für Ihr Frettchen empfehlen.

Parvovirose (Katzenseuche)

Parvovirose äußert sich durch starken Durchfall, Appetitlosigkeit, Fieber und Erbrechen. Diese Krankheit ist auf andere Tiere und Menschen übertragbar und für das Frettchen meist tödlich. Wenden Sie sich umgehend an den Tierarzt. Gegen Katzenseuche sollte vorbeugend geimpft werden.

Staupe

Diese Infektion wird durch einen Virus ausgelöst. Sie kann auch vom Menschen auf das Frettchen übertragen werden. Erste Symptome sind Fieber, Nasen- und Tränenfluss, Husten, Krämpfe, Durchfall und Appetitlosigkeit. Diese Krankheit verläuft oft tödlich, suchen Sie also umgehend den Tierarzt auf. Um Staupe zu vermeiden, sollte man Frettchen frühzeitig impfen lassen.

Tollwut

Der Virus, der Tollwut auslöst, wird durch Kontakt mit infizierten Tieren übertragen. Das erkrankte Frettchen ist aggressiv und bissig. Später setzten Apathie und Lähmungen als weitere Symptome ein. Tollwut ist nicht heilbar, das Tier muss umgehend vom Tierarzt eingeschläfert werden. Zudem ist diese Erkrankung meldepflichtig. Tollwut sollte durch eine Schutzimpfung verhindert werden.

Unterzuckerung

Unterzuckerung kommt bei Frettchen relativ häufig vor. Erste Anzeichen sind Schwanken der Hinterbeine, Umkippen und vermehrter Speichelfluss. Bringen Sie Ihr Tier umgehend zum Tierarzt. Sollte der Tierarzt nicht sofort erreichbar sein oder haben Sie eine lange Fahrt vor sich, können Sie dem Frettchen in der Zwischenzeit eine Traubenzuckerlösung verabreichen. Lösen Sie einen Esslöffel Traubenzucker in einem Eierbecher Wasser auf und flößen sie dem Tier die Flüssigkeit ein. Diese Erste Hilfe ersetzt nicht den Gang zum Arzt.

Verstopfung der Analdrüsen

Wenn das Frettchen sich häufig im Analbereich leckt und auf dem Po umherrutscht, kann es sich um eine Verstopfung der Analdrüsen handeln. Dieses Problem ist bei Rüden häufiger als bei Fähen. Der Tierarzt wird die verstopften Drüsen ausdrücken.

Zahnerkrankungen

Ab dem dritten Lebensjahr verfärben sich die Eckzähne bei manchen Frettchen dunkel und werden glasig. Meistens hat dies keine Auswirkungen auf die Gesundheit des Frettchens. Bekommt das Tier allerdings Schmerzen oder entzündet sich das Zahnfleisch, muss der Zahn gezogen werden. Bekommt das Frettchen dauerhaft zu weiches Futter, kann sich Zahnstein bilden. Hartnäckige Fälle müssen unbedingt vom Tierarzt behandelt werden, da es sonst zu Vereiterungen kommen kann. Manchmal verletzten Frettchen ihre Zähne beim Kauen am Gitter oder an Knochen. Kontrollieren Sie regelmäßig das Gebiss und suchen Sie gegebenenfalls einen Tierarzt auf. (Alexandra Frankh)

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