Imbiss aus dem Blumentopf für Kaninchen

Golliwoog ist eine optimale Futterpflanze für verschiedene Kleintiere, die aus der Zimmerpflanze "Kriechendes Schönpolster" entstanden ist. Hier erfahren Sie alles über diese Pflanze.

Kriechendes Schönpolster
Das Kriechende Schönpolster eignet sich unbehandelt sehr gut als Futterpflanze.© Maryana-stock.adobe.com

Die glänzend grünen Blättchen des "Kriechenden Schönpolsters" schmecken fast allen, ob Wellensittich oder Zebrafink, Meerschweinchen oder Maus. Und auch Kaninchen und Schildkröten sind ganz wild auf das "Kriechende Schönpolster"(Callisia repens). Die ursprünglich in Südamerika beheimatete Pflanze hatte sich erst als wärmeliebende Topf- und Ampelpflanze in deutschen Haushalten beliebt gemacht – bis das Papenburger Gärtnerehepaar Manfred und Nadine Schrape per Zufall entdeckte, dass die Kaninchen ihrer Tochter sich mit Begeisterung über das saftige Grün hermachten.

Daraufhin ließen sie die Pflanze in einem Institut für Tierernährung auf ihre Bekömmlichkeit und dann auf die Inhaltstoffe untersuchen. Das Resultat: "Callisia repens" dient inzwischen nicht mehr allein der Raumbegrünung, sondern unter dem  Produktnamen "Golliwoog", dem die Schrapes ihrer Pflanze verliehen, vielen Kleintieren als Futterpflanze.

Optimales Zusatzfutter für Kleintiere

"Golliwoog ist reich an Mineralien und Vitaminen, das haben die Untersuchungen ergeben. Darum ist die Pflanze ein optimales Zusatzfutter für kleine Säugetiere, Vögel und sogar Reptilien", erklärt Gärtnerin Nadine Schrape. Die Pflanze hat außerdem ein optimales Phosphor-/Kalziumverhältnis und enthält Ballaststoffe und Rohfasern. Vor allem eignet sie sich als gesundes Grünfutter für die Winterzeit.

Golliwoog: Die unbehandelte Futterpflanze

Zwischen der Zimmerpflanze "Kriechendes Schönpolster" und der Futterpflanze "Golliwoog" gibt es einen wichtigen Unterschied, auch wenn es sich im Grunde um dieselbe Pflanze handelt: Zimmerpflanzen werden meist mit starken Pflanzenschutzmitteln behandelt. Das macht für Tiere auch eigentlich gut verträgliche Pflanzen schädlich und ungesund. Die Zimmerpflanze "Kriechende Schönpolster" zu verfüttern ist daher nicht wirklich gesund und eventuell sogar schädlich.

Golliwoog hingegen wird extra als Futterpflanze angebaut und die Schrapes verzichten daher auf Pflanzenschutzmittel & Co.: Ihre Golliwoog ist unbehandelt. "Statt Pflanzenschutzmitteln sorgen im Gewächshaus Nützlinge, d.h. besondere Minifliegenarten, dafür, dass sich keine Schädlinge auf den Pflanzen breit machen können", erklärt die Gärtnerin Nadine Schrape.

Der Produktname ist geschützt, um sicherzugehen, dass keine behandelte Zimmerpflanze als Golliwoog bezeichnet wird. Außerdem werden die Futterpflanzen in speziellen Golli-Thek-Töpfen verkauft, damit sie noch besser unterschieden werden können.

Ein Plätzchen im Halbschatten

Wer sich ein oder mehrere Töpfchen von Golliwoog kauft, sollte die wärmeliebende Grünpflanze im Winter auf der Fensterbank platzieren. Sie mag es zwar sonnig, sollte aber nicht lange in der prallen Sonne stehen, Halbschatten ist besser geeignet. Im Sommer gedeiht sie prima draußen, auf dem Balkon oder im Garten.

"Nasse Füße" bekommen der Pflanze nicht, darum sollte sie nur leicht feucht gehalten und im Winter nur sparsam gegossen (ca. ein Mal pro Woche) und nicht besprüht werden.

Fütterungsempfehlung

Aufgetischt wird Golliwoog je nach Tierart auf unterschiedliche Weise:

  • Vogelhalter pflanzen Golliwoog am besten in eine Ampel um und hängen sie in  die Voliere oder ins Vogelzimmer, so können sie Sittich, Zebrafink und Co. ganz nach Lust und Laune anfliegen. Wichtig: Anfangs sollte man nur einige Triebe verfüttern, vor allem an Vögel, die Frischkost nicht gewohnt sind, sonst könnten die wasserreichen Blätter zu Durchfall führen.
  • Für Landschildkröten empfiehlt sich das Umtopfen in ein höheres Gefäß. Dann hängen die Triebe am Pflanzkübel herunter und lassen sich von den Tieren gut abbeißen und verspeisen.
  • Meerschweinchen und Kaninchen sollte man lieber nicht direkt an die Töpfe lassen, sonst klettern sie hinein und machen sich über die Wurzeln her, sodass die Pflanze eingeht. Besser man pflanzt zwei bis drei Golliwoogs zusammen, z.B. in einen Balkonkasten, und schneidet bei Bedarf einige Triebe ab und serviert sie als Zwischenmahlzeit.
Da die Pflanze von allen Tieren sehr schnell aufgefressen sein wird, empfiehlt es sich, mehrere Golliwoog-Pflanzen zu kaufen und sie den Tieren abwechselnd anzubieten. In der Zwischenzeit können sich die anderen erholen und nachwachsen.

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