Altersdemenz bei Katzen

Eben noch da, plötzlich weg: Auch Katzen können unter Demenz leiden. Die Erkrankung stellt auch den Halter vor Herausforderungen. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihrer dementen Katze helfen können.

 

Dreifarbige Katze mit gelben Augen schaut in die Kamera
Im Umgang mit dementen Katzen gilt es einiges zu beachten.© shutterstock / Kristi Blokhin

Irgendetwas stimmt mit Ihrer Katze nicht: Sie miaut öfter orienterungslos laut herum, springt weniger präzise und wirkt etwas neben der Spur. Sie sollten jetzt unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. All das können nämlich Anzeichen für Demenz sein.

Während Katzen früher nur etwa sieben Jahre alt wurden, haben Katzen heute in diesem Alter oft noch nicht einmal ihre Lebensmitte erreicht. Wer heute Freundschaft mit einer Katze schließt, kann sich darauf freuen gemeinsam mit ihr 15 oder 20 Jahre zu verbringen.

Doch das ist leider für das Tier nicht nur positiv: Tierärzte und Forscher stellten fest, dass Katzen mit ihrem höheren Lebensalter auch all jene Gesundheitsprobleme bekommen, die menschlichen Senioren das Leben schwerer machen: angefangen von nachlassendem Seh- und Hörvermögen über Diabetes, Bluthochdruck, Schilddrüsenüberfunktion bis zu Demenz.

Forschung zur Demenz bei Katzen

Zur Demenz bei Katzen gibt es unterschiedliche Studien:

  • Forscher der Universität von Edinburgh wiesen bei Katzen mit neurologischen Störungen Beta-Amyloide nach: die gleichen Eiweißstoffe, die bei Menschen mit Alzheimer die Signalübertragung im Horn stören.
  • Es gibt Studien, die vermuten, dass jede zweite Hauskatze, die älter als 15 Jahre ist, altersbedingte Verhaltensstörungen in irgendeiner Form zeigt.
  • Bislang gibt es noch keinen Test, mit dem sich eine Demenz bei einer Katze zweifelsfrei diagnostizieren lässt. Daher muss ein Tierarzt erst alle anderen möglichen (organischen) Ursachen und Krankheiten ausschließen.
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Es gibt unterschiedliche Studien zur Demenz bei Katzen.© stock.adobe.com/Kzenon

Demenz bei Katzen vorbeugen?

Demenz ist nicht heilbar, weder beim Menschen, noch bei der Katze. Eine sichere Vorbeugung gibt es ebenfalls nicht. Allerdings kann es helfen, wenn Sie versuchen, Ihre Katze spielerischgeistig fit zu halten. Das funktioniert beispielsweise mit dem passenden Intelligenzspielzeug. Berücksichtigen Sie aber die Grenzen Ihrer Katze und überfordern Sie sie nicht.

Intelligenzspielzeug für Katzen

Damit Ihre Katze geistig fit bleibt, sollten Sie Ihr auch Intelligenzspielzeug zur Verfügung stellen. Hier finden Sie spannende Intelligenzspielzeuge für Ihre Katze:

Symptome der Demenz bei Katzen

Wie äußert sich Demenz bei einer Katze? Für diese Krankheit gibt es viele Anzeichen, doch leider keine eindeutigen. Die Diagnose ist deshalb nicht ganz einfach. Beobachten Sie Ihre Katze genau, notieren Sie am besten jedes auffällige Verhalten und besprechen Sie Ihre Beobachtungen mit dem Tierarzt.

Zu den häufigsten Symptomen von Demenz bei Katzen gehören:

  • lautstarkes Miauen in der Nacht (manchmal auch tagsüber)
  • Unsauberkeit (oft auch aufgrund von Schmerzen)
  • Verwirrtheit und Desorientiertheit
  • abnehmende Aktivität
  • planloses Umherwandeln
  • Erinnungsvermögen und Lernfähigkeit nimmt stark ab
  • Störung des Wach-Schlaf-Rhtythmus
  • Verlieren von Bezug zum Zeit-Raum-System
  • keine oder verminderte Reaktion bei Ansprache
  • im Mehrkatzenhaushalt kann es auch plötzlich soziale Probleme geben
  • manche Katzen zeigen auch Symptome einer Depression

Eine Katze mit den Symptomen einer Demenz gehört unbedingt in tierärztliche Behandlung, denn häufig sind damit auch andere körperliche Störungen verbunden. Es muss außerdem ausgeschlossen werden, dass die Katze Schmerzen, beispielsweise an den Gelenken, hat.

Die aufgeführten Symptome können auch auf andere Krankheiten hinweisen. Stellen Sie Ihre Katze unbedingt einem Tierarzt vor, wenn sie eines der aufgeführten Symptome aufweist. Nur der Tiermediziner kann andere Krankheiten ausschließen.
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Bei dementen Katzen geht häufig was daneben.© stock.adobe.com/Kristina Blokhin

Katzen mit Demenz helfen

Die Demenz kann nicht völlig aufgehalten werden, aber sie kann fast immerverlangsamt werden. Je früher eine Katze in Behandlung kommt, desto besser ist es für sie. Neben einem Tierarzt brauchen demente Katzen auch einen verständnis- und rücksichtsvollen Menschen, der sie mit viel Geduld intensiv unterstützt. Folgende Maßnahmen erleichtern Ihrer dementen Katze den Alltag:

  • regelmäßige Spieleinheiten, die die Katze nicht körperlich überanstrengen, aber von ihr "Köpfchen" fordern (wie z.B. Clickertraining)
  • Tagesablauf mit fester Struktur schenkt der Katze Sicherheit
  • hohes, gedeckeltes Katzenklo gegen flache Schalen auswechseln, noch bevor es "Unfälle" gibt
  • abwechslungsreiches Futter
  • warme, leicht erreichbare Lieblingsplätze
  • Katze nicht beim Schlafen stören
  • akzeptieren, wenn die Katze nicht mehr hinauswill

Demenz ist unheilbar. Es gibt auch noch keine Medikamente, um diese Krankheit effektiv in den Griff zu bekommen. Die Symptome lassen sich durch eine symptomatische Behandlung mildern. Zur symptomatischen Behandlung gehören die konsequente Therapie aller anderen begleitenden Erkrankungen und der liebevoll-beruhigende und gleichzeitig aktivierende Umgang mit der dementen Katze.

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Abwechslungsreiches Futter tut der Katze gut.© stock.adobe.com/Veta

Wie alt werden Katzen mit Demenz?

Wie lange eine demente Katze leben kann, hängt davon ab, wie schnell sich die Demenz verschlimmert und, ob sie noch an anderen Erkrankungen leidet. Das ist bei alten Katzen leider oft der Fall. Die Lebenserwartung eines betroffen Tieres ist also von Fall zu Fall unterschiedlich.

Manche überlegen auch, die demente Katze einzuschläfern. Tun Sie das keinesfalls unüberlegt! Wichtig ist, dass Sie zunächst alles versuchen, um die Lebensqualität Ihrer Katze zu erhalten. Besprechen Sie die Lage mit Ihrem Tierarzt: Er hilft Ihnen dabei einzuschätzen, wie sehr Ihre Katze wirklich leidet.

Absicherung für den Notfall

Ist Ihre Katze dement und ein Freigänger, empfiehlt es sich die Katze zu chippen und zu registrieren. Findet die Katze einmal nicht mehr nach Hause, können Sie das Tier als vermisst melden. Wird die Katze gefunden und der Chip vom Tierarzt überprüft, können Sie als Halter ausfindig gemacht werden.

Demenz geht bei Katzen oft mit anderen Alterserkrankungen einher. Das bedeutet, dass viele kostenintensive Tierarztbesuche notwendig werden können. Eine Krankenversicherung für Ihre Katze kann Ihnen dabei helfen, dass Sie für die notwendigen Behandlungen finanziell abgesichert sind.

Die Diagnose "Demenz" ist für viele Katzenhalter ein Schock. Zwar kann die Krankheit nicht geheilt werden, aber es gibt viele Möglichkeiten, der Katze ein möglichst unbeschwertes Leben zu bieten. Halten Sie auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, der Sie umfassend beraten kann.

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