Spezialnahrung für Seniorenkatzen

Ab welchem Alter eine Katze zu den Senioren zählt, ist unterschiedlich – die eine Katze ist noch mit 15 Jahren verspielt wie ein Kätzchen, die andere zieht sich bereits mit zehn Jahren aus dem aktiven Katzenleben auf die Fensterbank zurück.

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© animals-digital.de

Allgemein spricht man jedoch ab einem Alter von elf Jahren von einer Katzenseniorin. Verschiedene Forscher empfehlen, mit der Altersvorsorge bereits ab einem Alter von neun Jahren zu beginnen. Dazu gehört neben einem jährlichen Gesundheits-Check auf Herz und Nieren auch eine Ernährung, die auf die Bedürfnisse der älteren Katze abgestimmt ist. Mittlerweile gibt es hochwertige Futtermittel, die speziell für ältere Katzen entwickelt wurden. Sie können das Altern selbst zwar nicht aufhalten – die Folgen des Alterns aber hinauszögern und die Katze länger vital und voller Lebensfreude erhalten. Obwohl sich Katzen mit zunehmendem Alter weniger bewegen und auch ihr Stoffwechsel langsamer wird, neigen sie nur selten zu Übergewicht (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Appetitanreger: Bierhefe und Fisch

Tatsächlich sind Seniorenkatzen häufig eher appetitlos. Um die Esslust der Seniorin anzuregen, können Sie das Futter anwärmen oder stark riechende Zutaten wie Bierhefe, gebratene Leber, Fisch oder fettes Fleisch beimengen. Bierhefe enthält zudem viel Vitamin B, das appetitanregend wirkt. Sowohl Unter- als auch Übergewicht bergen Gesundheitsrisiken. Daher sollten Sie Ihre Katze einmal wöchentlich wiegen und die Futterration so bemessen, dass sie ihr Gewicht hält. Die Verdauung älterer Katzen ist träger und nicht mehr so effektiv wie bei jungen Katzen. Das Futter für die Senioren sollte daher leicht verdaulich sein und verdauungsfördernd wirken. Leicht verdaulich sind alle Zutaten, die nicht lange im Magen und Darm liegen, z. B. mageres, sehnen- und knorpelfreies Fleisch oder Ei.

Ballaststoffe: Regeln die Verdauung

Da ältere Katzen zur Verstopfung neigen, sollte das Futter verdauungsfördernde Ballaststoffe (in Maßen! Sonst kommt es zu Durchfällen) enthalten. Am besten sind Mischungen aus unverdaulichen Ballaststoffen, wie Zellulose, und fermentierbaren Stoffen, wie Pektin, Laktose oder roher Kartoffelstärke. Die Ballaststoffe regen durch ihr Volumen den Darm zur Tätigkeit an und binden Wasser, so dass der Darminhalt gleitfähiger wird. Von den fermentierbaren Stoffen ernähren sich nützliche Darmbakterien, die die Abwehrkraft der Katze stärken. Eine besondere Rolle spielen die Proteine. Während Kohlehydrate und Fette hauptsächlich der Energiegewinnung dienen, sind die Proteine unersetzlich als Baustoffe für den Aufbau und die Reparatur aller Gewebe. Proteinmangel führt bei einer Seniorin zu einer Beschleunigung des Alterungsprozesses. Von großer Bedeutung ist die Qualität des Proteins. Man unterscheidet hochwertiges von minderwertigem Protein.

Anti-Aging: Die Mischung macht’s

Bei minderwertigem Protein entsteht im Stoffwechsel sehr viel Harnstoff als Abfallprodukt, hochwertiges Protein (wie Fisch, Muskelfleisch) wird hingegen fast "rückstandsfrei” verwertet. Für junge, gesunde Katzen stellt auch eine große Menge Harnstoff kein Problem dar – der Organismus älterer Katzen hingegen kann von größeren Harnstoffmengen überfordert sein. Das liegt oft daran, dass bei älteren Katzen unbemerkte Schäden der Entgiftungsorgane Nieren oder Leber vorliegen. Auch bei bereits bekannten Nieren- oder Leberschäden muss die Proteinversorgung gewährleistet sein. Es ist dann umso wichtiger, dass die Katze nur hochwertiges Protein zu sich nimmt. Katzen ergrauen zwar nicht wie Menschen und Hunde, doch auch ihr Fell und ihre Haut zeigen Alterserscheinungen. Die Haut verliert an Elastizität, und das Fell kann stumpf werden und zur Verfilzung neigen. Essentielle Fettsäuren z.B. aus Nachtkerzenöl verbessern die Fellqualität, dürfen aber immer nur in Kombination mit Vitamin E der Nahrung zugesetzt werden. Auch Zink soll gut für Haut und Haar sein – doch ein Zuviel an Zink kann die Aufnahme anderer wichtiger Mineralstoffe und Spurenelemente beeinträchtigen. Zink gehört mit den Spurenelementen Kupfer, Mangan und Selen sowie den Vitaminen C und E zu den so genannten Antioxidantien (s. Kasten), die Alterungsprozesse aufhalten sollen. Doch wie so oft gilt auch hier: Auf die Mischung kommt es an. Viel hilft nicht viel, sondern kann sogar schaden.

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