Wie sehen Katzen? Diese Farben erkennt die Katze
Katzen nehmen die Welt ganz anders wahr als der Mensch. Welche Farben Katzen sehen, warum Katzen so gut in der Dämmerung zurechtkommen und welche Besonderheiten das Katzenauge hat, lesen Sie hier.
Die Faszination von Katzenaugen liegt mehr in unserem "Katzenbild" als am eigentlichen Sinnesorgan der Katze, das dem menschlichen Auge prinzipiell im Aufbau gleicht.
Inhaltsübersicht
- Der Aufbau des Katzenauges
- Die Farberkennung bei Katzen
- Katzenauge vs. Menschenauge
- Wie Katzen in der Dämmerung sehen
Wie sehen Katzen? Der Aufbau des Auges
Das Auge eines jeden Säugetieres besteht – grob beschrieben – aus einem Loch (Pupille), durch das das Licht auf die Linse fällt.
Von der Linse werden die Lichtstrahlen gebrochen und fallen, nachdem sie eine dunkle Kammer (den Glaskörper) durchquert haben, auf eine lichtempfindliche Schicht (Netzhaut). Dort kommt es zur Abbildung des Gesehenen.
Welche Farben können Katzen sehen?
Die Welt einer Katze ist wohl ein wenig grauer als die unsere. Die Rezeptoren im Katzenauge bestehen aus weniger Zapfen, also Zellen, mit denen wir Farben sehen können. Katzen fehlen auch jene Zapfen, die für rotes Licht empfindlich sind. So kann die Katze wahrscheinlich Grün und Blau unterscheiden, nimmt aber Rot nur als Grautöne wahr.
Dafür besitzt die Katze mehr "Stäbchen", die für die Lichtempfindlichkeit und die Hell-Dunkel Wahrnehmung zuständig sind. Außerdem ist die Katze eine Meisterin des "schnellen Auges". Spezielle Rezeptoren in ihrem Auge dienen ihr als Bewegungsmelder und ermöglichen ihr blitzschnelle Reaktionen. Zudem nehmen Katzen Bewegungen detaillierter wahr. Sie können mehr Einzelbilder pro Sekunde verarbeiten als der Mensch.
Katzenaugen sind im Vergleich zum menschlichen Auge riesig
Mit einer Größe von 21 mm Durchmesser ist das Katzenauge riesengroß – zum Vergleich erreichen die Augen des viel größeren Menschen gerade einmal 24 mm im Durchmesser.
Zudem erscheint das Katzenauge starr. Wir Menschen sind es gewöhnt, viel Weiß im Auge unserer Mitmenschen zu sehen. Ändern Menschen ihre Blickrichtung, scheint die Iris über das weiße Feld des Auges zu wandern. Bei der Katze ist das Weiß versteckt in der Augenhöhle. Wechselt die Katze die Blickrichtung, sehen wir kaum "weiß" und glauben, die Augen stünden still.
Die Pupillen, die sich zu senkrechten Schlitzen verengen können, sind manchem Menschen nicht geheuer, denn sie erinnern an Reptilienaugen. Tatsächlich kann die Katze mit diesen senkrechten Pupillen den Lichteinfall viel feiner dosieren als wir Menschen mit unseren kreisförmigen Pupillen und so das einfallende Licht maximal nutzen.
Wie sehen Katzen bei Dämmerung?
Katzenaugen sind für ihre reflektierende Fähigkeit bekannt. Katzen kommen mit fünf bis sechsmal weniger Licht aus als Menschen, was bei der Jagd in der Dämmerung natürlich sehr hilfreich ist. Einer der Gründe für diese "Hellsichtigkeit" der Katzen ist das "Tapetum lucidum", eine reflektierende Schicht auf der Netzhaut von Katzen. Diese Schicht des Katzenauges dient als "Restlichtverstärker", indem sie jeden Lichtstrahl spiegelt und damit die Sehzellen der Katze noch einmal aktiviert.
Auch ihre große Linse trägt zu einer besseren Ausnutzung des Lichts bei. Schließlich haben Katzen rund doppelt so viele lichtempfindliche Zellen wie der Mensch. Deshalb können Katzen auch bei Dämmerung so gut sehen. Ein wenig Licht muss jedoch vorhanden sein, bei völliger Finsternis sieht auch die Katze nichts. Dabei helfen ihr jedoch ihre Schnurrhaare, die ihr zur Orientierung dienen.