Zwergwidder

Zwergwidder sind besonders beliebte Kaninchen. In diesem Steckbrief erfahren Sie alles über Aussehen, Herkunft, Haltung und Fortpflanzung des Zwergwidders.

Zwergwidder
Für die Zwergwidder besonders charakteristisch sind die langen, herabhängenden Ohren.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Zwergwidder gehören zu den beliebtesten Kaninchenrassen. Hier erfahren Sie alles über die Zwergkaninchen mit den Schlappohren.

Steckbrief

Körperlänge: 20 – 40 cm
Gewicht: 1,2 – 2 kg
Körper: kurz, gedrungen
Kopf: kurz, breit und kräftig
Fellhaar: kurz, mit dichter Unterwolle
Lebenserwartung: 8 – 12 Jahre  

Systematik

Klasse: Säugetiere
Ordnung: Hasenartige
Familie: Hassenartige
Gattung: Oryctolagu
Art: Hauskaninchen

Aussehen des Zwergwidders

Für die Zwergwidder besonders charakteristisch sind ihre 22 bis 28 cm langen, herabhängenden Ohren. Der markante Widderkopf ist kurz und kräftig mit breiter Stirn und Schnauze. Der Nacken ist kurz und kräftig und hat keinen sichtbaren Hals. Das Normalgewicht der Zwergwidder beträgt 1,5 bis 1,9 kg, das Höchstgewicht 2 kg. Die Körperform dieser Zwergrasse ist:

  • kurz
  • gedrungen
  • walzenförmig
  • breitschultrig

Die Läufe des Zwergwidders sind relativ kurz. Der "Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V." (ZDRK) erkennt den Zwergwidder in derzeit 43 verschiedenen Farbenschlägen an (z. B. Schwarz-Weiß, Rot, Rhönfarbig, Lohfarbig Schwarz, Siamesenfarbig Gelb etc.).

Herkunft des Zwergwidders

Der Zwergwidder ist eine der in der Kaninchenzucht am stärksten verbreitete Kaninchenrassen. Entstanden ist die Rasse 1952 aus Verpaarungen eines Farbenzwergesmit einem Deutschen Widder (diese Tiere wiegen etwa 5,5 kg und besitzen Hängeohren, die 38 bis 45 cm lang sind). Es folgten 12 Jahre Zuchtarbeit, in der versucht wurde, die Erbanlagen für Zwergwüchsigkeit mit den widdertypischen Merkmalen zu vereinen.

Im Jahr 1964 wurden auf der niederländischen Bundessschau in Den Bosch endlich die ersten "Hangoor Dwerge" präsentiert. Dennoch waren noch längst nicht alle Zuchtprobleme gelöst. Die damaligen Zwergwidder kamen dem gewünschten Erscheinungsbild nämlich zwar recht nahe, doch die Nachzuchten waren hinsichtlich Größe, Form und Ohren noch sehr unterschiedlich. Erst 1973 war die Zucht reinrassiger und typvoller Tiere so weit, dass der Zwergwidder vom ZDRK als Rasse anerkannt wurde.

Nachwuchs und Aufzucht

Hauskaninchen wie der Zwergwidder haben im Gegensatz zu Wildkaninchen keine feste Fortpflanzungsperiode. Der Eisprung der Häsin wird durch den Deckakt ausgelöst. Nach einer Tragzeit von 29 bis 32 Tagen werden bei Zwergrassen etwa 3 bis 5 Jungtiere geboren. Die Geburt erfolgt in speziellen Wurfkästen, die mit Stroh und Fellhaaren der Häsin ausgepolstert sind.

Das Muttertier säugt seine Jungen ein- bis zweimal innerhalb von 24 Stunden, wobei das Säugen nur ca. 3 bis 4 Minuten dauert. Kaninchen sind bei der Geburt unbehaart und blind. Im Alter von 9 bis 11 Tagen öffnen sie ihre Augen und beginnen Heu und Stroh zu knabbern. Als sog. Nesthocker verlassen sie ihr Nest erst ab einem Alter von etwa 14 Tagen. Ab diesem Zeitpunkt erkunden sie nach und nach den gesamten Stall. Im Alter von etwa 8 Wochen werden die Jungen von ihrer Mutter getrennt.

Zwei Zwergwidder
Zwergwidder bekommen in der Regel 3 bis 5 Junge.© DoraZett-stock.adobe.com

Haltung des Zwergwidders

Zwergwidder können in ausreichend großen Gehegen in der Wohnung oder im Garten gehalten werden. Die Käfiggröße für zwei Zwergwiddersollte mindestens 6m² betragen (Empfehlung der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V.).

Zusätzlich benötigen die Tiere morgens und/oder abends Auslauf in der Wohnung bzw. (bei Außenhaltung) im Garten. Die Einrichtung des Geheges besteht aus einem Futter- und Trinknapf sowie mindestens einem Schlafhäuschen, das so groß sein sollte, dass zwei Kaninchen darin liegen können sowie Beschäftigungsmöglichkeiten.

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Ernährung des Zwerwidders

Kaninchen besitzen einen empfindlichen Magen-/Darmtrakt. Daher müssen Fütterungsfehler und rasche Futterumstellungen vermieden werden. Das Basisfutter sollte aus hochwertigem Heu (zur freien Verfügung), Frischfutter (Gräsern, Kräutern, Gemüse und Obst) sowie kleinen Mengen Trockenfutter bestehen. Als Trockenfutter geeignet sind rohfaserreiche Pellets (Pressfutter aus Heu, Gräsern und Kräutern), die weder Getreide, noch Zucker oder Melasse enthalten. Frisches Trinkwasser muss den Tieren stets zur Verfügung stehen.

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