Gut versichert! Wissenswertes rund um Tierkrankenversicherungen
Eine Tierkrankenversicherung kann hohe Tierarztkosten abdecken und finanzielle Sicherheit bieten. Doch welche Leistungen sind wirklich sinnvoll?
Beim Abschluss einer Tierkrankenversicherung gibt es viel zu bedenken. Vergleichen Sie die Angebote und besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, welche Leistungen der Versicherung er für sinnvoll hält und welche für überflüssig.
Tierarztkosten und finanzielle Absicherung
Die Kosten für die tierärztliche Behandlung einer ernsten Erkrankung oder von schweren Verletzungen können in die Tausende gehen. Insbesondere aufwendige Operationen können mit den nötigen Untersuchungen, der Narkose sowie Vor- und Nachbehandlungen ein tiefes Loch in die Haushaltskasse reißen.
Warum eine Tierkrankenversicherung?
Chronische Krankheiten mit häufigen Kontrollterminen, Laboruntersuchungen und teuren Medikamenten bringen das Haushaltsbudget häufig nach und nach in eine Schieflage und die Hundebesitzer an ihre finanziellen Grenzen. Mit einer entsprechenden Tierkrankenversicherung kann man diesen finanziellen Schwierigkeiten vorbeugen.
Wie berechnen Tierärzte die Behandlungskosten?
Tierärzte berechnen ihre Leistungen nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Für jede Leistung wird in der GOT eine Mindestgebühr genannt. Sie wird auch als einfacher GOT-Satz bezeichnet und ist ein Nettobetrag, die Mehrwertsteuer ist also nicht einbegriffen.
Es ist gesetzlich festgelegt, dass jeder Tierarzt mindestens den einfachen GOT-Satz plus Mehrwertsteuer für seine Leistungen berechnen muss. Er darf aber statt des einfachen einen bis zu dreimal höheren GOT-Satz berechnen. Dabei sind auch ungerade Sätze, wie beispielsweise ein 2,4-facher Satz, möglich. Zusätzlich kommen die Kosten für Medikamente und Material auf die Rechnung.
Im Notdienst darf der Tierarzt einen bis zu vierfachen GOT-Satz plus einer Notdienstpauschale von rund 60,00 Euro für seine Arbeit verlangen.
Einfacher GOT-Satz für häufige Operationen
Operation | Einfacher GOT-Satz (2022) in Euro (netto) |
---|---|
Komplizierter Wundverschluss (ohne Wundtoilette) | 81,32 |
Kastration Rüde | 70,60 |
Kastration Hündin (Entfernung der Eierstöcke) | 128,27 |
Kastration Hündin (Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter) | 192,00 |
Othämatom (Blutohr) einfach | 68,42 |
Magendrehung | 256,55 |
Kreuzbandoperation | 230,89 |
Totalendoprothese (z. B. künstliches Hüftgelenk) | 731,40 |
Was wird übernommen?
Welche Kosten die Tierkrankenversicherung übernimmt, hängt vom Vertrag ab, den man mit ihr abgeschlossen hat. Es gibt Operationskostenversicherungen, die in der Regel neben den Kosten für den Eingriff und die Narkose auch jene für die Operationsvorbereitung und die ersten Nachsorgetermine übernehmen.
Was sollte im Versicherungsschutz enthalten sein?
Die Bundestierärztekammer empfiehlt, bei der Auswahl einer Tierkrankenversicherung oder eines bestimmten Tarifs auf folgende Punkte zu achten:
- Freie Tierarztwahl
- Therapiefreiheit des Tierarztes
- Durchführung von regelmäßigen Prophylaxemaßnahmen wie Impfungen, Geriatrie-Screening und Gesundheitschecks
- Operationen und deren Nachsorge
- Kostenübernahme bis zum dreifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
- Es sollte transparent sein, welche Leistungen und Kriterien von Versicherungsschutz ausgeschlossen sind (z. B. Altersgrenze, Erbkrankheiten, chronische Krankheiten, Naturheilverfahren, Operationen)
Beitragsberechnung
Grundsätzlich sind die Beiträge für eine Operationsversicherung viel niedriger als für eine Versicherung mit vollem Krankheitsschutz. Der volle Krankenschutz kann sich lohnen, wenn bei dem Hund nach Abschluss der Versicherung eine chronische Erkrankung diagnostiziert wird.
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Darauf sollten Sie achten
Wer eine Operationskosten- oder Tierkrankenversicherung für seinen Hund abschließen möchte, sollte sich vorher vom Haustierarzt beraten lassen, welche Leistungen für das eigene Tier sinnvoll sind.