So wird man Birdwatcher

Britische Vogelfreunde haben's vorgemacht. Nun hat die Leidenschaft auch uns erfasst: Immer mehr gucken in die Luft und beobachten Vögel. Sie vielleicht auch?

Birdwatching
Das Fernglas ist ein wunderbares Hilfsmittel, um dem Vogel näher zu kommen.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Der kecke Vogelzwerg mit roter Brust und spitzem Schnabel – das kann doch nur ein Rotkehlchen Verlinken sein. Und der schwarze Gelbschnabel ist ohne Zweifel ein Amselmann. Im Garten ist Birdwatching leicht gemacht: Man sucht sich ein bequemes Versteck im Grünen oder guckt durch das Fenster, halb verborgen hinterm Vorhang, den Gartenvögeln aus der Nähe zu. Schwieriger wird’s, wenn ein fremder Gast auftaucht und sich unter die alten Bekannten am Futterhäuschen mischt. Oder wenn man bei einem Waldspaziergang zum Beispiel den schönen Sänger hoch oben im Baum bestimmen möchte. Dazu muss man besser ausgerüstet sein. Drei Dinge sollte ein Vogelforscher haben: Fernglas, Bestimmungsbuch, Notizblock oder ein Diktiergerät.

Komm näher

Das Fernglas ist ein wunderbares Hilfsmittel, um dem Vogel näher zu kommen. Beim Blick durchs Glas wird klar, wie schön und raffiniert die Zeichnung des unscheinbaren Baumläufers ist, sieht man besondere Merkmale bei den Arten – eine Haube, eine schwarze Kappe oder weiße Flügelflecken. Beim Kauf sollte man auf die Vergrößerung (z.B. 10-fach) und den Objektivdurchmesser in Millimetern (z.B. 40) achten. Dividiert man den Wert für den Objektivdurchmesser durch den für die Vergrößerung, erhält man die sogenannte Lichtstärke. Dieser Wert sollte 4 möglichst nicht unterschreiten, um auch bei bedecktem Himmel und in der Dämmerung ein ausreichend gutes Bild zu liefern. Es gibt bei Ferngläsern eine große Preis- und Qualitätsspanne. Recht brauchbare Gläser sind aber schon ab 50 Euro zu haben.

Leicht und handlich

Wichtig ist außerdem ein gutes Bestimmungsbuch, um die einzelnen Vogelarten voneinander unterscheiden zu können. Ein idealer Begleiter für unterwegs sollte mehrere Bedingungen erfüllen: Leicht und handlich im Taschenformat muss der Vogelführer sein (einen dicken Wälzer schleppt man nur einmal und dann nie wieder mit). Er sollte alle in der Umgebung vorkommenden Arten (also die Vogelwelt Mitteleuropas oder Europas) beschreiben. Und er sollte die meist unterschiedlichen Gefieder von Alt- und Jungvögeln sowie von Männchen und Weibchen zeigen.

Der Zeichnen-Trick

Verwenden Sie ein Notizbuch und stecken Sie einen Stift ein. Anmerkungen mit Skizzen (eine schlechte ist immer noch besser als gar keine) an Ort und Stelle sind nicht nur die beste Art zu lernen, sie zwingen einen auch zu genauer Beobachtung und prägen Details ins Gedächtnis, die sonst schnell wieder vergessen sind. Mit einem solchen Protokoll ist es dann nicht mehr schwer, den Vogel mithilfe des Bestimmungsbuchs zu identifizieren. Wer mag, kann seine Beobachtungen auch einem Diktiergerät anvertrauen.

Am besten achtet man auf mehrere Kennzeichen, um eine Vogelart sicher zu identifizieren: Größe und Gestalt, Färbung des Federkleids, das Verhalten und natürlich der Gesang bieten Anhaltspunkte. So hat beispielsweise die Rohrammer einen spatzenähnlichen Körper, einen dunklen Kopf, einen weißen Kragen und weiße äußere Schwanzfedern.

Übrigens

Viele Gruppen des Bund Naturschutzbundes (NABU) bieten Vogelexkursionen an, auf denen man von erfahrenen Vogelkundlern etwas über die Merkmale der Arten erfahren kann. Und Frühaufsteher und Vogelmusikliebhaber sind gut bei den Vogelexkursionen von NABU aufgehoben. Auf www.nabu.de können Sie sich über die Termine für die Vogelexkursionen erkundigen.

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