Es geht um die Wurst: Was der Hundekot über die Ernährung Ihres Hundes aussagt

Wie Ihr Hund seine Nahrung verwertet, ob die Zusammensetzung für seine individuellen Bedürfnisse geeignet ist und vieles mehr lässt sich an seinem „Geschäft“ ablesen.

Was der Hundekot über die Ernährung Ihres Hundes aussagt
© otsphoto/Shutterstock

Die Beschaffenheit und Menge des Kots Ihres Hundes sind wichtige Indikatoren für seine Gesundheit und Ernährung. Als Hundehalter wissen Sie wahrscheinlich, wie sich der tägliche „Output“ Ihres Vierbeiners sein kann. Von der Kotmenge über die Konsistenz bis hin zur Farbe – all diese Faktoren verraten, wie gut die Nahrung verwertet wurde.

Doch woran erkennen Sie, ob Ihr Hund optimal versorgt ist? Bedeutet eine große Kotmenge automatisch, dass Ihr Hund die Nahrung schlecht verwertet? Und wie können Sie bei Verdauungsproblemen eingreifen?

Große Kotmengen – schlechte Verwertung oder zu ballaststoffreiche Ernährung?

Wenn Ihr Hund sehr große Kotmengen ausscheidet, kann dies verschiedene Ursachen haben. Wird das Futter nicht optimal verwertet, führt das zu einem erhöhten Kotabsatz.

Technische Nebenerzeugnisse wie Sehnen, Knorpel und Schwarten enthalten einen hohen Anteil an Bindegewebe, das im Verdauungstrakt nur eingeschränkt verwertet werden kann. Diese bindegewebereichen Bestandteile können die Kotmenge erhöhen, da ein Großteil unverdaut wieder ausgeschieden wird, oder den Kot weich oder schleimig machen, weil die Fasern Wasser binden und nur schwer zersetzt werden.

Solche Symptome treten häufig bei minderwertigem Futter mit hohem Anteil an tierischen Nebenerzeugnissen auf.

Aber auch beim Barfen kann dies passieren, wenn zu viele Knorpel, Schwarten oder Häute gefüttert werden. Der Output Ihres Hundes wird dann oft heller, voluminöser und hat eine gummiartige Konsistenz.

Auch Futter mit einem hohen Anteil an schwer verdaulichen pflanzlichen, oft minderwertigen, Nebenerzeugnissen führt zu großen Kotmengen.

Eine große Kotmenge kann zudem durch einen viel zu hohen Anteil an ballaststoffreichen Zutaten entstehen. Ballaststoffe stammen nicht nur aus Gemüse und Obst, sondern auch aus stärkehaltigen Kohlenhydraten wie Vollkornnudeln, Haferflocken oder braunem Reis.

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Diskrepanz bei den Angaben zum Ballaststoff- bzw. Rohfasergehalt in der Hundeernährung

Ein häufiger Grund für Verwirrung in der Hundeernährung ist die Unterscheidung zwischen „Ballaststoffen“ und „Rohfaser“.

Während Ballaststoffe als Sammelbegriff sowohl lösliche (z. B. Pektine aus Obst und Gemüse) als auch unlösliche Fasern (z. B. Zellulose in Getreidehüllen) umfassen, wird der Rohfasergehalt lediglich anhand der unlöslichen Anteile gemessen.

Deshalb beziehen sich wissenschaftliche Empfehlungen wie die von Prof. Dr. Zentek auf einen Rohfaseranteil von 2–5 % der Trockensubstanz, was jedoch nicht den gesamten Ballaststoffgehalt abbildet und zudem für den normalen Hundehalter nicht wirklich umsetzbar ist.

In der Praxis bedeutet dies: Kohlenhydratreiche Zutaten wie Vollkornnudeln oder Haferflocken enthalten zwar viele Ballaststoffe, aber nur ein Teil davon wird als Rohfaser ausgewiesen. Dadurch erscheint der Anteil an Ballaststoffen in manchen Empfehlungen sehr niedrig. Bei frischen Rationen sollte nicht nur der Rohfaseranteil aus Gemüse berücksichtigt werden, sondern auch der Beitrag ballaststoffreicher Kohlenhydrate zur Gesamtmenge.

Je nach Zusammensetzung darf der tatsächliche Ballaststoffanteil der gesamten Futtermenge daher 2–4 % betragen – auch wenn der Rohfaseranteil geringer ausfällt. Diese Unterscheidung hilft, die Futterration so zu gestalten, dass der Hund ausreichend Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung erhält, ohne den Darm zu überlasten.

Beispiel zur Ballaststoffmenge: In einer Tagesration für einen 10 kg schweren Hund mit 150 g Vollkornnudeln (ca. 5–10 % Ballaststoffe) und 50 g Möhren (ca. 2–5 % Ballaststoffe) sowie 200 g tierischen Komponenten wie Fleisch könnten bereits 8–10 g Ballaststoffe enthalten sein – das entspricht etwa 2–3 % der Gesamtfuttermengen.

Gibt es eine Faustregel für den Kotabsatz?

Die Häufigkeit des Kotabsatzes ist bei jedem Hund individuell und hängt stark vom Futter ab. Grundsätzlich können Sie sich an folgenden Werten orientieren:

  • 1 bis 3 Mal täglich: Das ist in der Regel normal. Hunde, die besonders hochwertiges, gut verdauliches Futter bekommen, setzen oft nur 1 bis 2 Mal täglich Kot ab.
  • Häufigerer Stuhlgang (mehr als 3 Mal) kann auf zu hohe Anteile an Faserstoffen oder Unstimmigkeiten wie Unverträglichkeiten hindeuten.

Kommt es nur temporär zu häufigerem Kotabsatz, kann das auch ein Hinweis auf Stress sein. Wenn Ihr Hund plötzlich häufiger oder seltener Kot absetzt als gewöhnlich, könnte das auf ein Problem mit der Verdauung hinweisen.

Was ist die ideale Kotbeschaffenheit?

Um Veränderungen frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, den Kot Ihres Hundes regelmäßig zu beobachten. Dabei sollten Sie auf folgende Merkmale achten:

  • Konsistenz: Der Kot sollte fest, aber nicht zu hart sein. Ideal ist eine kompakte Form, die sich leicht aufsammeln lässt.
  • Farbe: Die Farbe kann je nach Futter leicht variieren, sollte aber mittelbraun bis dunkelbraun sein. Extreme Farbabweichungen – etwa schwarz, rot oder weiß – deuten häufig auf Probleme hin.
  • Geruch: Ein sehr unangenehmer, stechender Geruch kann ein Hinweis auf eine schlechte Verdauung sein.
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Die Farbe des Kots Ihres Hundes gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Futters, die Verdauungsprozesse und mögliche gesundheitliche Probleme. Eine normale Kotfarbe ist mittelbraun bis dunkelbraun, da der Farbstoff Sterkobilin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, für diese Färbung sorgt. 

Fazit

Der Kot Ihres Hundes gibt wertvolle Hinweise auf die Verwertung der Nahrung und den Gesundheitszustand. Sowohl die Menge als auch Konsistenz, Farbe und Häufigkeit des Kots sollten regelmäßig beobachtet werden, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Eine ausgewogene Ernährung mit leicht verdaulichen Zutaten, dem richtigen Maß an Ballaststoffen und ohne schwer verdauliche Bestandteile wie zu viel Bindegewebe unterstützt eine stabile Verdauung.

Treten dennoch Auffälligkeiten auf, können Schonkost und kleine Anpassungen im Futterplan helfen – bei anhaltenden Problemen ist jedoch eine tierärztliche Abklärung unerlässlich.

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