Antibellhalsband für Hunde: Hilfsmittel bei der Hundeerziehung?
Die Anwendung eines Antibellhalsband bei Hunden ist umstritten. Lesen Sie hier, unter welchen Umständen es dennoch eine hilfreiche Ergänzung bei der Hundeerziehung sein kann und wann es im Training nichts verloren hat.
Das Antibellhalsband ist ein Erziehungshalsband für den Hund, was dabei helfen soll Hunde von übermäßigem Bellen in unangebrachten Situationen abzuhalten, indem er durch bestimmte Impulse konditioniert wird. So kann es eine Ergänzung zum Hundetraining sein, sollte aber nicht bei jedem Hund eingesetzt werden. Hier finden Sie Informationen zu verschiedenen Modellen, Vor- und Nachteilen und warum es für Hunde auch ungeeignet sein kann.
Inhaltsübersicht
- Antibellhalsband in der Hundeerziehung?
- Vor- und Nachteile von einem Antibellhalsband
- Antibellhalsband: Verschiedene Modelle
- Training mit Antibellhalsband: So klappt`s
- Was macht ein gutes Antibellhalsband aus?
Antibellhalsband in der Hundeerziehung?
Vielleicht kennen Sie diese Situationen von Ihrem Hund: Der Hund bellt unkontrolliert, weil ein Postbote, Nachbar oder eine Katze vorbeiläuft. Oder Sie sind Gassi und Ihr Hund zieht an der Leine und bellt einen Fahrradfahrer, Fußgänger oder anderen Hund an. Manchmal nicht nur ein kurzes Anschlagen, sondern ein Bellen ohne Ende. Sie können ihn nicht beruhigen, werden selbst immer genervter und haben nicht das Gefühl zu ihm durchdringen zu können. Ähnlich wie wenn Hunde an Leinen ziehen, ist das ein ungewünschtes Verhalten. Für solche Fälle lässt sich ein Erziehungshalsband für den Hund oder speziell ein Antibell-Halsband in Betracht ziehen.
Was ist ein Antibellhalsband für Hunde?
Antibellhalsbänder sind Geräte, die darauf abzielen, unerwünschtes Bellen zu unterbinden. Die Batterie betriebenen Halsbänder geben einen Sprühstoß, eine Vibration oder einen Ton in unmittelbarer Nähe des Hundes ab. Dadurch wird ein Reiz gesetzt, der anders als ihr Rufen in jedem Fall bei ihm ankommt. Der Hund wird also darauf konditioniert die unangenehme Empfindung mit seinem Bellen in Verbindung bringt und es daher zu unterlassen.
Sollte man Antibellhalsbänder nutzen?
Die Verwendung von Antibellhalsbändern in der Hundeerziehung ist umstritten und sollte mit Vorsicht angegangen werden. Es gibt einiges, was Sie beachten müssen bei der Art des Antibellhalsbandes und auch dem Zustand Ihres Hundes. Wenn er eine Katze am Fenster oder einen harmlosen Fußgänger übermäßiges anbellt, ist das eine überzogene Reaktion. Bellen kann durchaus gute Gründe haben und ein Weg von Ihrem Hund sein sich mitzuteilen. Den Kontext vom Bellen Ihres Hundes müssen Sie also immer beachten, bevor sie entscheiden, dass es eine unerwünschte Reaktion ist, die mit einem Antibellhalsband abtrainiert werden soll.
Hunde drücken sich mit Bellen aus, weshalb es ihnen auch nicht komplett abtrainiert werden sollte. Bellen kann beispielsweise ein Ausdruck von Schmerzen sein, bei Demenz vermehrt auftreten oder ein Hinweis sein, wenn der Hund Angst bekommt, weil er beispielsweise nicht mehr richtig sieht oder hört. Wenn Sie ein Antibellhalsband einsetzen wollen, müssen Sie also auf jeden Fall vorher beim Tierarzt sichergehen, dass der Hund keinerlei gesundheitliche Beschwerden hat.
Bei einem gesunden Hund kann ein Antibellhalsband aber durchaus eine hilfreiche Ergänzung im Hundetraining sein.
Antibellhalsband für Hunde: Vor- und Nachteile
Der Einsatz von einem Antibellhalsband hat viele Vor- und Nachteile, weshalb es verständlich ist das die Anwendung umstritten ist.
Vorteile eines Antibellhalsbandes
In Situationen, in denen Hunde ohne richtigen Grund übermäßig bellen, passiert es häufig, dass sich die Hunde selbst immer mehr in die Situation hineinsteigern, sich von der Situation mehr stressen lassen als nötig und nicht mehr zur Ruhe kommen. Ein Antibellhalsband setzt dann einen Reiz, einen Impuls, der ihn ablenkt und aus dem Ausbruch wieder rausholt. Wenn Ihr Rufen dazu nicht ausreicht, kann ein Antibellhalsband sehr hilfreich sein.
Wenn das Antibellhalsband den Impuls mit einem Sprühstoß, Vibrieren oder Ton beim Bellen einige Male gesetzt hat, stellt sich häufig auch ein Lerneffekt ein. So kann das Antibellhalsband das Training mit Hund vorantreiben und wird vielleicht gar nicht lange gebraucht. Bei einem gesunden Hund ohne psychische und körperliche Beschwerden kann ein Antibellhalsband außerdem keinen Schaden anrichten, weshalb Sie auszuprobieren können, ob es in der Erziehung Ihres Hundes ein gutes Hilfsmittel ist.
Nachteile eines Antibellhalsbandes
Es gibt aber auch Fälle, in denen ein Antibellhalsband nicht hilfreich ist oder sogar kontraproduktiv ist. Wenn Ihr Hund krank ist, könnte das Abtrainieren des Bellens Krankheitsanzeichen verdecken. Auch bei traumatisierten Hunden, die als Straßenhunde oder Tierschutzhunde aus dem Ausland schlechte Erfahrungen gemacht haben, könnte der Impuls durch das Antibellhalsband noch mehr Stress für sie verursachen und sie verschrecken.
Wenn der Hund sehr empfindlich auf den Impuls durch das Antibellhalsband reagiert, kann es auch passieren, dass er davon verstört wird und ihn auf dauerhaft traumatisieren würde. Es könnte dann sein, dass er überhaupt kein Halsband mehr tragen möchte. Wenn er also verängstigt reagiert oder beginnt zu jaulen ist ein Antibellhalsband nicht geeignet für ihn.
Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie ein Antibellhalsband bei einem Welpen anwenden wollen. Welpen befinden sich in einer sensiblen Lernphase und die Verwendung von negativen Reizen kann negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung und ihr Verhalten haben.
Wenn Sie mit Ihrem Hund ein Antibellhalsband ausprobieren, beobachten Sie also auf jeden Fall seine Reaktion, um einzuschätzen, ob es für euer Training eine geeignete Ergänzung ist.
In diesen Fällen sollten Sie kein Antibellhalsband einsetzen!
In diesen Situationen ist es keine gute Idee ein Antibellhalsband in das Hundetraining mit ihrem Hund zu integrieren.
- Hund mit gesundheitlichen Problemen (Krankheit, Schmerzen, Altersschwäche, etc.)
- Hund ist traumatisiert oder stressempfindlich
- Angsthunde
- Aggressive Hunde
Antibellhalsband für Hunde: Verschiedene Modelle
Es gibt verschiedene Modelle bei Antibellhalsbändern, die unterschiedliche Impulse beim Hund setzen. Einige davon sind für das Hundetraining geeignet, andere sollten Sie nicht anwenden!
Diese Antibellhalsbänder sind für Hunde geeignet
- Antibellhalsband mit Vibration
- Antibellhalsband mit Sprühfunktion
- Antibellhalsband mit Fernbedienung und Funk
- Ultraschall-Fernbedienung ohne Halsband
Diese Antibellhalsband solltest du nicht verwenden
Antibellhalsband mit Vibration
Antibellhalsbänder mit Vibration und Ton erkennen durch Ultraschall am Kehlkopf des Hundes, wenn dieser zu bellen beginnt. Nach einem Warnton setzt eine Vibrationsfunktion ein, wenn der Hund weiterhin bellt. Einige Hunde reagieren möglicherweise nur auf den Ton oder die Vibration, aber die meisten auf beides. Gute Vibrations-Halsbänder stoppen die Vibration erst, wenn der Hund für eine bestimmte Zeit ruhig bleibt.
Bei vielen Hunden stellt sich dabei schnell ein Lerneffekt ein und sie benötigen das Halsband eventuell gar nicht besonders lange. Selbst wenn der Erfolg etwas länger dauert, stellt sich meistens schrittweise eine Verbesserung des Verhaltens ein.
Antibellhalsband mit Sprühfunktion
Die Wirksamkeit von Spray-Antibellhalsbändern für Hunde ist individuell und muss selbst ausprobiert werden. Das Konzept basiert darauf, dass beim Bellen des Hundes Wasser aus einem kleinen Behälter am Halsband spritzt, was ihn ablenken soll. Oftmals ist auch bei Spraybändern ein Piepen dem Sprühstoß vorgeschaltet.
Obwohl viele positive Erfahrungen berichtet werden, könnte der Hund nicht verstehen, dass der Sprühstoß harmlos ist, was ihn ernsthaft verstören könnte. Der Sprühstoß könnte vom Hund auch als Angriffssignal gedeutet werden, was zu verstärktem Bellen führen kann. Insbesondere bei Sprays mit Zitronenduft sollte darauf geachtet werden, wie der Hund reagiert. Die Wirksamkeit der Spray-Variante variiert und sollte individuell bei Ihrem Hund getestet und eingeschätzt werden.
Antibellhalsband mit Fernbedienung und Funk
Ein funkgesteuertes Antibellhalsband bietet eine vielseitige Anwendung. Hier kann der Impuls (z.B. Vibration) nicht nur automatisch durch das Halsband gesetzt werden, wenn der Hund bellt, sondern kann gezielt durch den Halter aus Entfernung mit einer Fernbedienung ausgelöst werden.
So können Sie individuell selbst entscheiden, ob das Bellen in einem gewissen Kontext eine übermäßige oder angebrachte Ausdrucksweise des Hundes ist. Das ist sehr hilfreich für den Lerneffekt, weil der Hund konkret erfahren kann, wann das Bellen nicht angebracht ist, jedoch nicht lernt, dass Bellen grundsätzlich in keiner Situation erlaubt ist.
Ultraschall-Fernbedienung ohne Halsband
Halsband oder Geschirr? Diese Frage stellt sich jeder Hundehalter an einem gewissen Punkt. Und wenn Sie sich bei Ihrem Hund eher für ein Geschirr entschieden haben, kann es für den Hund sehr ungewohnt sein ein Halsband und erst recht ein Antibellhalsband zu tragen. Dafür gibt es aber auch Geräte, die ganz ohne Halsband mit Ultraschall funktionieren.
Mit dieser Fernbedienung können Sie auch ohne Antibellhalsband einen Ultraschall-Ton an den Hund übermitteln und ihm klarmachen, dass übermäßiges Bellen nicht in Ordnung ist. Das Ultraschallgerät von Love begans* wirkt mit einem Frequenzbereich von 24kHz-30kHz auf Hunde, ohne den Menschen zu beeinträchtigen. Es ist leicht und mit einer Reichweite von 16,4 Fuß ideal für das Training zu Hause, unterwegs und auf Reisen. Zusätzlich verfügt es über eine LED-Blitzfunktion und USB-Aufladung für einfache Handhabung.