Sind Tierheimkatzen zu teuer?
In fast allen Tierheimen gibt es herrenlose Katzen nur gegen Auflagen – und eine Schutzgebühr. Auf dem Bauernhof kann sich jedermann unkontrolliert so viele Kitten holen, wie er will. Und auch privat werden Katzenkinder verschenkt. Lesen Sie hier, warum die Schutzgebühr so wichtig ist.
Zu den Tausenden von älteren, kranken, kaum noch vermittelbaren Tieren in unseren Tierheimen kommen regelmäßig Tausende von Jungkätzchen. Verwaist, gefunden, gerettet. Aber auch abgegeben, weil "man" einmal Jungtiere haben wollte, die dann keine Abnehmer fanden.
Viele scheuen auf der Suche nach einer neuen Katze den Gang ins Tierheim – mit der Begründung, Schutzgebühr und Aufnahmebedingungen wären viel zu hoch. Doch diese Meinung ist vorschnell getroffen!
Tausende Kitten landen im Tierheim
Tierheime suchen nach Tierfreunden, die einem, besser zweien der herrenlosen Katzen ein neues Zuhause schenken möchten. Das wollen auch die meisten Besitzer von geplanten Jungtieren. In den Kleinanzeigenblättern schwillt gerade im Frühling und Frühsommer der "Tiermarkt" regelmäßig an, "entzückende Katzenbabys" werden "nur in gute Hände" vermittelt, sind gegen Abholung zu haben, suchen "einen guten Platz".
Das Angebot übersteigt die Nachfrage bei weitem. Und es wird eng für die Vermittler: Die meisten Interessenten wünschen sich ein Jungtier. Je älter die Katzen werden, desto drastischer schrumpfen ihre Chancen auf Vermittlung.
Interessenten von Schutzgebühr überrascht
Im Tierheim wartet eine Überraschung für viele Erstinteressenten, die dem Tierheim wenigstens eines seiner Sorgenkinder abnehmen wollen: Erst müssen sie sich einer genauen Befragung unterziehen, dann wird ihnen eine Schutzgebühr präsentiert, schließlich müssen sie noch unterschreiben, dass eine Vor- oder Nachkontrolle stattfinden kann. Leider schreckt das noch immer viele Interessenten bei der Suche nach einer Katze ab.
7 Gründe für die Schutzgebühr im Tierheim
Doch die Schutzgebühr, die bei der Adoption einer Katze im Tierheim fällig wird, ist wichtig und sinnvoll. Sie beträgt bei einer Katze etwa 100 Euro und sollte keinen Tierfreund vor dem Gang ins Tierheim abschrecken.
- Tierheime wollen keine Katzen abgeben, die aus einer Laune heraus geholt wird, und nach wenigen Wochen wieder zurückgebracht wird.
- Jedes Tier im Heim kostet jeden Tag Geld. Tierheime brauchen jeden Cent, um die laufenden Kosten zu decken.
- Der neue Katzenbesitzer spart sich die Grundimpfung, den Check beim Tierarzt, die Kennzeichnung per Chip sowie die Registrierung und bei älteren Tieren auch die Kastration.
- Befragung, Nachkontroll-Erlaubnis und Geldforderung müssen sein, um Versuchstierhändler, Zwischenhändler (die das Tier anschließend verkaufen) und Pelztierhändler abzuschrecken.
- Die geschenkte Katze von privat oder vom Bauernhof ist langfristig viel teurer, weil sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ungeimpft, nicht gekennzeichnet oder kastriert ist. Auch können Sie nicht sicher sein, ob die Katze gesund und tierärztlich untersucht ist.
- Der Neubesitzer erhält zum Tier auch eingehende Beratung und kann sich jederzeit mit Fragen an das Tierheim wenden.
- Wer es ablehnt, Geld zu zahlen, Auskunft über sich zu erteilen und den Inspektor willkommen zu heißen, dem kann an dem Tier nicht allzu viel liegen.
Wer sich entschließt, eine Katze aufzunehmen, muss sich bewusst sein, dass das Tier laufende Kosten verursachen wird. Anschaffungskosten für die Ersteinrichtung, regelmäßige Untersuchungen und Behandlungen beim Tierarzt, Futtermittel – nur wer sicher ist, dass er diese finanzielle Belastung auf Jahre stemmen kann, sollte sich für eine Katze als Haustier entscheiden.