Katzengeburt: Vorbereitung, Ablauf und mögliche Komplikationen
Die Geburt des Katzennachwuchses ist immer aufregend! Meist machen die Katzenmamas sowieso alles allein. Dennoch können Sie Ihre Katze jetzt unterstützen. Erfahren Sie hier alles über die Geburt bei Katzen und was Sie dabei beachten sollten.
Die Trächtigkeit bei Katzen dauert etwa neun Wochen, dann kommen die Kitten zur Welt. Am häufigsten sind Geburten im Frühjahr (Maikätzchen) und im Herbst (Herbstkätzchen). Damit am Tag der Geburt alles reibungslos verläuft, sollten Sie sich schon zuvor über Ablauf und mögliche Komplikationen bei der Geburt informieren.
Inhaltsübersicht
- Phasen der Trächtigkeit
- Anzeichen der Geburt bei der trächtigen Katze
- Die Phasen der Katzengeburt
- Die ideale Wurfkiste
- Darauf müssen Sie während der Katzengeburt achten
- Komplikationen bei der Katzengeburt
- So bestimmen Sie das Geschlecht der Kitten
- Nach der Katzengeburt: Das gilt es zu beachten
- Phasen der Trächtigkeit bei Katzen
Phasen der Trächtigkeit bei Katzen
Bis zur Geburt verläuft die Trächtigkeit bei Katzen in folgenden Phasen:
Nach der Paarung | |
3 Wochen |
|
4 Wochen | Kitten sind 3 – 4 cm groß |
5 Wochen | Bauch der Katzenmutter wächst deutlich |
Ca. 38 Tage | Nerven, Sinnesorgane und Muskeln der Kitten bilden sich aus |
Ca. 40 Tage | Anzahl der Kitten kann festgestellt werden |
Ca. 50 Tage | Kitten haben ihr Fell |
9 Wochen | Geburt der Kitten |
Anzeichen der Geburt bei der trächtigen Katze
Ist der Tag der Katzengeburt gekommen und die Schwangerschaft endet, wird sich die Mutterkatze meist an einen Ort zurückziehen, an dem sie sich sicher fühlt. Nicht immer ist es das Plätzchen, das Sie ihr dafür vorbereitet haben – es kann auch der Wäschekorb oder der Kleiderschrank sein. Dennoch ist es ratsam, zur Vorbereitung mindestens zwei Wurfkisten anzubieten.
Wenn Sie die Lieblingsverstecke Ihrer Katze kennen, können Sie hier frühzeitig schon eine saugfähige Welpen-Unterlage* hineinlegen. Dass die Geburt kurz bevor steht, werden Sie bereits am Verhalten der Katze erkennen. Sie wird unruhig umherlaufen und zeigt deutlich weniger Appetit. All das sind deutliche Anzeichen, dass die Geburt nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Der Ablauf einer Katzengeburt ist bei allen Katzen in etwa identisch. Im Versteck angekommen, wird die werdende Katzenmutter scharren und laut schnurren. Bemerken Sie einen rötlichen Ausfluss, dauert es in der Regel nur noch etwa eine Stunde, bis die ersten Kätzchen kommen. Lassen Sie die Katze in dieser Zeit unbedingt in Ruhe und halten Sie laute Geräusche, andere Haustiere oder Personen fern.
Die Phasen der Katzengeburt
Die Geburt lässt sich in folgende Phasen einteilen:
- Eröffnungsphase: Es tritt dünnflüssiger Schleim aus und es kommt zu leichten Wehen, den sogenannten Eröffnungswehen. Diese Phase dauert drei bis 12 Stunden.
- Austreibungsphase: Jetzt setzen die sogenannten Presswehen ein. Sie sind stärker und kommen in kürzeren Abständen nacheinander.
- Erholungsphase: Die Zeit zwischen den einzelnen Geburten der Babys wird als Ruhephase bezeichnet.
Beginnt die Geburt, wird die Katze sich vermehrt im Intimbereich putzen. Nachdem das Fruchtwasser austritt, kommt die gräuliche Fruchtblase zum Vorschein. Bis das erste Katzenbaby zur Welt kommt, dauert es jetzt nur noch wenige Augenblicke und der Geburtsweg wird automatisch eingeleitet. Die Katze hat nun starke Wehen und presst die noch ungeborenen Katzenbabys aus dem Geburtskanal. Nach der Geburt leckt die Mutterkatze ihre Jungen sauber und trocken.
Nach dem Wurf kann es vorkommen, dass die Mutter ihr Versteck immer wieder wechselt. Meistens werden die jungen Kätzchen schon nach einem Tag in ein neues Versteck getragen. Bieten Sie Ihren Katzen deshalb mehrere kuschelige und ruhige Höhlen an, in die sie umziehen kann. Aus diesem Grund sollten Sie der Katzenmutter und ihren Jungen mindestens eine Wurfkiste zur Verfügung stellen.
Das zeichnet eine geeignete Wurfkiste aus
Eine Wurfkiste ist in der Regel der Ort, in dem die werdende Mutter ihre jungen zur Welt bringt. Wie wir jedoch bereits gelernt haben, kann sich die Katze für die Geburt jedoch auch an eher ungewöhnliche Orte zurückziehen. Dennoch wird sie nach der Katzengeburt mehrmals umziehen und benötigt einen Ort, an dem sie und ihr Nachwuchs geschützt sind. Dafür sind Wurfkisten da.
Kriterien einer guten Wurfkiste
Eine Wurfkiste sollte diese Kriterien erfüllen:
- Stabile Wände: Wählen Sie für die Wurfkiste eine offene Box mit stabilen Wänden.
- Ausbruchsicher: Die Wurfkiste sollte so gebaut sein, dass die Katzenbabys nicht einfach hinausklettern können.
- Groß genug: Sie sollte groß genug für die Mutter und ihre Jungen sein.
- Gemütlich: Polstern Sie die Box mit weichen Decken und Handtüchern, damit es schön warm bleibt. Verzichten Sie dabei auf grobmaschige Textilien. Die Katzenbabys könnten darin hängenbleiben und sich verletzen.
Nach der Katzengeburt brauchten Mutter und ihre Jungen erstmal viel Ruhe. Daher sollte die Wurfkiste in einem Ruhigen Zimmer stehen, welches im besten Fall leicht abgedunkelt werden kann. Achten Sie darauf, dass keine Zugluft herrscht. Die Katzenjungen könnten sich erkälten.
Die Katzenmutter wird ihre Jungen für die nächsten Tage nur ungerne aus den Augen lassen. Deshalb sollten Futter, Wasser sowie eine Katzentoilette ganz in der Nähe der Wurfkiste stehen. So bleiben die Wege möglichst kurz und die Katze kann schnell wieder bei ihren Jungen sein.
Darauf müssen Sie während der Katzengeburt achten
Die Dauer der Geburt bei Katzen liegt zwischen zwei und sechs Stunden. Die Geburt ist für Ihre Katze anstrengend und kann sehr schmerzhaft sein – vor allem beim ersten Kätzchen. Dass sie während der Geburt etwas "weint" und "jammert" ist völlig normal. Auch die Atmung der Mutterkatze wird sich verändern.
Hat das letzte Kätzchen das Licht der Welt erblickt, legt sich die Katzenmutter zur Seite und putzt sich. Während des Geburtsvorgangs muss man der Katze keine Hilfestellung geben. Halten Sie sich ruhig und beobachten Sie aus dem Hintergrund.
Die Katzenmutter putzt ihre Kleinen selber und beißt auch die Nabelschnur ab. Auf folgende Dinge sollten Sie dennoch achten:
- Mutterkatze putzt ihre Kitten: Die Katzenmutter muss ihrem Nachwuchs die Nase ablecken, damit die Kitten atmen können.
- Stumpf der Nabelschnur: Die Nabelschnur sollte noch ein bis anderthalb Zentimeter abstehen. Würde sie zu kurz abgebissen, könnte sie sich entzünden.
- Plazentas zählen: Die Nachgeburt fressen die meisten Katzenmütter auf, das ist völlig normal. Für jedes Kätzchen geht eine Plazenta ab. Zählen Sie diese am besten mit – es darf nämlich nichts in der Kätzin zurückbleiben.
- Kitten säugen: Die erste Muttermilch, die die Kleinen von der Katzenmutter bekommen, ist sehr wichtig: Die sogenannte Kolostralmilch ist besonders gehaltvoll und stärkt das Immunsystem der jungen Kätzchen.
- Beim Säugen nachhelfen: Sollte eines der Kitten nicht sofort die Zitze finden, können Sie es ruhig anlegen.
Nach anderthalb Tagen bekommen die Kätzchen normale Muttermilch von ihrer Katzenmutter.
Komplikationen bei der Katzengeburt
Es ist wichtig, dass Ihr Tierarzt vor der Geburt informiert ist. So ist er vorbereitet und kann schneller reagieren, falls etwas bei der Geburt nicht in Ordnung ist. Die meisten Geburtsschwierigkeiten bei Katzen wurden bei Rassekatzen beobachtet.
Es gibt unterschiedliche Ursachen für Komplikationen bei der Geburt wie zum Beispiel:
- Becken der Katzenmutter zu eng gebaut
- Katze bekommt keine Wehen
- zu große, missgebildete oder tote Katzenwelpen
Kontaktieren Sie sofort den Tierarzt, wenn Sie merken, dass nach einer Stunde Presswehen immer noch keine Welpen geboren sind und die Katzenmutter immer abgeschlagener wirkt, Fieber hat oder ein übel riechender Ausfluss bemerkt wird.
So bestimmen Sie das Geschlecht der Kitten
In den ersten zwei bis drei Tagen lässt sich die Geschlechtszugehörigkeit von Katzenbabys am leichtesten bestimmen. Verpasst man diesen Moment, wird es wochenlang nicht gut zu erkennen sein.
Bei Katern ist die Entfernung von Geschlechtsteil bis zum After mit ca. 1,5 Zentimetern größer als bei einem Weibchen, bei dem Vagina und After ganz eng beieinander liegen.
Nach der Katzengeburt: Das gilt es zu beachten
In den ersten zwei Wochen braucht die frischgebackene Katzenmama vor allem eines: Ruhe. Ihre Aufgaben als Katzenbesitzer in dieser Zeit sind folgende:
- Katzenmutter und Nachwuchs rundum pflegen
- Futter bringen
- für Sauberkeit sorgen
- Katzentoilette in der Nähe aufstellen
- kuscheln, streicheln etc.
Um die Katze in den Tagen rund um die Geburt zu beruhigen, können auch Pheromone helfen. Feliway Classic* wird einfach in die Steckdose gesteckt und verbreitet so ein angenehmes Wohlfühlklima für die Katze.
Wenn die Mutterkatze Junge bekommen hat, können Sie diese ca. sieben Wochen nach der Geburt kastrieren bzw. sterilisieren lassen. Bis dahin haben sich Gesäuge und Gebärmutter wieder zurückgebildet. Hier wird Ihr Tierarzt nochmal eine individuelle Einschätzung abgeben und abschätzen, wann die Kastration durchgeführt werden kann.