Blasenentzündung beim Hund erkennen und behandeln

Eine Blasenentzündung ist für Hunde sehr schmerzhaft. Lesen Sie hier, wie Sie Symptome erkennen, wie eine Blasenentzündung behandelt wird und welche Hausmittel es gibt.

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Lässt der Hund auffällig oft Urin, kann eine Blasenentzündung die Ursache sein. © Stock.adobe.com/ThamKC

Eine Blasenentzündung kann bei Hunden das ganze Jahr über auftreten. Meist sind Bakterien der Auslöser. Wichtig ist, dass die Blasenentzündung beim Hund schnell und gezielt behandelt wird.

Inhaltsübersicht: 

Blasenentzündung: Welche Hunde erkranken oft?

Eine Blasenentzündung zählt bei Hunden zu den häufigen Erkrankungen. Es handelt sich dabei um eine Entzündung der unteren und ableitenden Harnwege. 

Sie kann das ganze Jahr über auftreten und trifft Rüden und Hündinnen in jeder Altersstufe. Häufiger sind jedoch ältere Hunde betroffen, deren Immunsystem geschwächt ist. Auch neigen Hündinnen eher zu Blasenentzündungen als Rüden, da ihre Harnröhre anatomisch deutlich kürzer ist und Keime schneller aufsteigen können. 

Hunde, die bereits Blasenentzündungen hatten, sind häufig anfällig dafür, diese wieder zu bekommen. 

Eine Blasenentzündung ist für den Hund oft sehr schmerzhaft und muss unbedingt behandelt werden. Achten Sie auf typische Schmerzsignale beim Hund. Wird dies versäumt, können die Keime weiter aufsteigen und eine gefährliche Nierenbeckenentzündung auslösen. 

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Hunde mit Blasenentzündung brauchen Ruhe und Wärme.© Stock.adobe.com/Soloviova Liudmyla

Ursachen für Blasenentzündung beim Hund

In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung beim Hund durch Bakterien ausgelöst, die das Immunsystem nicht alleine besiegen kann. Besonders häufig löst das Darmbakterium Escherichia coli (E. coli) eine Blasenentzündung aus. Aber auch andere Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken können eine Blasenentzündung auslösen. 

Infektiöse Blasenentzündungen beim Hund können auch ausgelöst werden durch

  • Mykoplasmen (Bakterien ohne Zellwand)
  • Pilze wie Candida albicans
  • Parasiten 

Aber auch körperliche Fehlbildungen und andere Grunderkrankungen können eine Blasenentzündung beim Hund auslösen. Hierzu zählen:

  • Tumor oder Polypen (in Blase/Harnröhre)
  • Blasensteine
  • Fehlbildungen im Harntrakt wie z.B. eine verengte Harnröhre

Der Tierarzt wird abklären, was die Blasenentzündung beim Hund ausgelöst hat, und gezielt behandeln. Ein bakterieller Infekt wird mit Antibiotika behandelt. 

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Blasenentzündung beim Hund erkennen

Eine Blasenentzündung ist für den Hund meist schmerzhaft. Symptome sollten daher immer ernst genommen werden. 

Hunde, die an einer Blasenentzündung leiden, zeigen häufig folgende Symptome

  • vermehrter Harnabsatz, zum Teil sogar Unsauberkeit im Haus
  • oft nur kleine Mengen beim Urinabsatz
  • Schmerzen beim Wasserlassen (dadurch stellen manche Hunde das Urinieren auch ganz ein)
  • unangenehmer Uringeruch (nach Ammoniak)
  • Blut im Urin
  • Apathie
  • Fieber bei schwererer Infektion 

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund an einer Blasenentzündung leiden könnte, stellen Sie ihn unbedingt so bald wie möglich einem Tierarzt vor. Bringen Sie diesem eine frische Urinprobe mit (maximal drei Stunden alt, in einem sauberen Behältnis).

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Versuchen Sie nicht, die Blasenentzündung nur mit Hausmitteln zu behandeln. Die unkomplizierte Blasenentzündung könnte so zu einer gefährlichen Nierenbeckenentzündung heranreifen. 

Mit einem Urintest* können Sie auch schon zu Hause den Urin Ihres Hundes auf Unregelmäßigkeiten überprüfen. 

Ist eine Blasenentzündung beim Hund ansteckend?

Eine bakterielle Blasenentzündung beim Hund kann zumindest in der Theorie ansteckend sein. Jedoch ist dies sehr unwahrscheinlich. Die Erreger, die die Blasenentzündung beim Hund ausgelöst haben, sitzen in der Blase und Harnröhre des Hundes. Diese müssten in die Nähe der Harnröhre des anderen Hundes gelangen. Bei einem Deckakt könnte dies theoretisch passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering

Wenn Ihr Hund an einer Blasenentzündung leidet, müssen Sie sich daher keine Sorgen machen, dass er Menschen oder andere Tiere damit anstecken könnte. 

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Wiederkehrende Blasenentzündungen beim Hund

Treten Blasenentzündungen beim Hund wiederholt auf, spricht man von wiederkehrenden Blasenentzündungen.  

Ursache sind oft Erreger, die im Harntrakt überleben, und dort bei geschwächtem Immunsystem immer wieder eine Blasenentzündung auslösen. Eine zu geringe oder kurze Medikamenteneingabe bei einer vorhergehenden Blasenentzündung oder multiresistente Keime sind dann der Auslöser. Der Tierarzt wird der Ursache auf den Grund gehen und eine geeignete Therapie vorschlagen. 

Sind E. coli Bakterien der Auslöser für die Blasenentzündungen, können Sie Ihrem Hund vorbeugend oder unterstützend zur Therapie durch den Tierarzt D-Mannose* zufüttern. D-Mannose ist eine natürlich vorkommende Zuckerart, die sich an das Eiweiß der Bakterien heftet. So können diese sich nicht an der Schleimhaut der Blasenwand festsetzen, sondern werden mit dem Urin ausgespült. D-Mannose wird nur zu einem geringen Teil verstoffwechselt und macht den Hund nicht dick. Sprechen Sie die Gabe von D-Mannose sicherheitshalber trotzdem mit Ihrem Tierarzt ab. 

Behandlung der Blasenentzündung

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund an einer Blasenentzündung leidet, sollten Sie ihn so bald wie möglich zum Tierarzt bringen. Nehmen Sie eine Urinprobe in einem sauberen Gefäß mit, die maximal drei Stunden alt ist. 

Oft ist eine genaue Diagnose beim Tierarzt schon durch die Untersuchung des Urins möglich. 

Bei Bakterien kommt in der Regel ein Antibiotikum zum Einsatz. Verabreichen Sie Ihrem Hund dieses unbedingt nach Vorgaben des Tierarztes und setzen Sie es auch bei Besserung der Symptome nicht frühzeitig ab. 

Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls zum Einsatz kommen. 

Sind Bakterien nicht der Auslöser für die Blasenentzündung, wird der Tierarzt gegebenenfalls weitere Untersuchungen machen wie 

  • Blutprobe
  • Ultraschall
  • Röntgenaufnahme
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Achten Sie darauf, dass Ihr Hund bei einer Blasenentzündung viel trinkt. © Stock.adobe.com/Pixel-Shot

Blasenentzündung: Hausmittel und unterstützende Therapie

Leidet Ihr Hund an einer Blasenentzündung, sollten Sie sich unbedingt an die vom Tierarzt vorgeschlagene Therapie halten. Mit den richtigen Medikamenten ist die Blasenentzündung meist innerhalb weniger Tage komplett ausgeheilt

Wird die Blasenentzündung verschleppt, können sich die Keime ausbreiten und zu einer gefährlichen Nierenbeckenentzündung führen!

Verschiedene Nahrungsergänzungsmittel für Hunde unterstützen die gesunde Blasenfunktion und können helfen, Infektionen zu vermeiden.

Harn und Blase Vital KapselnHarnwegs Kräutermischung als Pulver oder geschnittenBlasen- und Nierentee
mit Cranberry, Mannose und Brennesselmit Brennesselkraut, Birkenblätter, Melisse, Goldrutemit Bärentraubenblättern, Schachtelhalmkraut, Birkenblättern, Garten-Bohnenhülsen

 

 

 

Heilung unterstützen und Blasenentzündung vorbeugen:

  • Hund nicht verkühlen lassen (abtrocknen nach Spaziergang, liegen auf Decke, nicht auf kaltem Steinboden)
  • lauwarme Wärmflasche im Hundebett
  • Stress vermeiden, krankem Hund Ruhe gewähren
  • Hund zum Trinken animieren
  • lauwarmen Tee unter das Trinkwasser mischen (Kamille, Fenchel, Brennnessel, Blasentee)

Eine Blasenentzündung beim Hund sollte in jedem Fall ernst genommen werden. Sie ist für den Hund sehr schmerzhaft und kann unbehandelt zu einer gefährlichen Nierenbeckenentzündung führen. Achten Sie auf typische Symptome einer Blasenentzündung beim Hund und lassen Sie Ihren Hund frühzeitig beim Tierarzt untersuchen. Halten Sie sich bei der Gabe der Medikamente genau an die Vorgaben Ihres Tierarztes. Gönnen Sie Ihrem Hund Ruhe, achten Sie darauf, dass er es warm hat und ausreichend trinkt. In der Regel ist der Infekt nach wenigen Tagen komplett ausgeheilt und der Hund hat keine Schmerzen mehr.

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