Blaualgen – Lebensgefahr für Hunde und andere Tiere
Blaualgen können für Hunde lebensgefährlich sein. Lesen Sie hier, welches Gesundheitsrisiko Blaualgen für Tier und Mensch bergen, woran Sie befallene Gewässer sowie eine Blaualgen-Vergiftung bei Ihrem Hund erkennen und wie Sie Ihren Hund vor Blaualgen schützen können.
Blaualgen befinden sich in Gewässern und sind in normaler Konzentration unbedenklich. Bei sommerlichen Temperaturen vermehren Blaualgen sich jedoch rasch. Und werden zum Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier.
Inhaltsübersicht:
- Was sind Blaualgen?
- Wann sind Blaualgen gefährlich?
- Gesundheitsrisiko durch Blaualgen
- Welche Gewässer sind betroffen?
- Blaualgen-Befall erkennen
- Hund vor Vergiftung durch Blaualgen schützen
- Vergiftung durch Blaualgen erkennen
Was sind Blaualgen?
Blaualgen sind Bakterien mit einer blau-grünlichen Farbe. Daher kommt auch der wissenschaftliche Name Cyanobakterien. Sie sind die ältesten Organismen der Erde und finden sich in jedem Ökosystem. Sie produzieren Sauerstoff und versorgen damit die Lebewesen in den Gewässern.
Nicht alle Blaualgen sind giftig: "Nur ein Teil der Bakterienspezies bildet Gifte, die bei bestimmten Konzentrationen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen und Tiere haben können. Wenn sich diese giftigen Blaualgen massenhaft als Algenblüten ausbilden, kann für Badende dann ein gesundheitliches Risiko nicht ausgeschlossen werden", heißt es auf der Homepage der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.
Wann sind Blaualgen gefährlich?
Problematisch wird es vor allem bei hohen Temperaturen oder wenn große Mengen an landwirtschaftlichen Abfallprodukten in den Gewässern landen. Denn das begünstigt die massenhafte Vermehrung der Blaualgen.
Kommt es zur Blüte, normalerweise im August, treiben die Blaualgen wie ein grüner Teppich auf der Oberfläche des Wassers.
Welches Gesundheitsrisiko bergen Blaualgen für Tier und Mensch?
Blaualgen sind giftig. Das Baden in stark bewachsenen Gewässern ist schädlich für Tiere, Kinder und auch Erwachsene.
Für Hunde, die die Überreste der angeschwemmten Blaualgen fressen oder sich diese auch nur vom Fell lecken, kann das tödlich enden, wie verschiedene Fälle gezeigt haben.
Erwachsene, die beim Baden zu viel befallenes Wasser verschluckt haben, können mit Reizungen der Haut, Schleimhaut und Bindehaut sowie Durchfall und Erbrechen davon kommen. Schlimmstenfalls kann es aber zu Fieber, Leberschäden, Lähmungen der Atemmuskulatur oder sogar Schädigung des Nervensystems kommen. Für kleine Kinder, die zu viel verunreinigtes Wasser verschlucken, herrscht Lebensgefahr!
Welche Gewässer sind betroffen?
Wenn die Temperaturen steigen, nimmt die Blaualgenblüte rasant zu. Für die Überwachung der Badegewässer sind die einzelnen Bundesländer verantwortlich. Sie kontrollieren die Gewässer und informieren online über entsprechende Verbote oder geben Warnhinweise. Zudem werden Badegäste direkt an den Gewässern mit Warnhinweisen über Badeverbote informiert.
Wie erkenne ich ein Gewässer mit Blaualgen-Befall?
Sich ausschließlich auf Warnhinweise am Gewässer zu verlassen, reicht nicht aus. Denn die Gewässer werden nur einmal im Monat überprüft. Bei hohen Temperaturen kann sich die Qualität des Wassers aber sehr schnell ändern. Achten Sie daher auf Anzeichen, die darauf hindeuten, dass ein Gewässer stark mit Blaualgen befallen ist:
- Schlieren und Teppiche im Wasser, die blau-grünlich schimmern, sind ein eindeutiges Anzeichen auf Belastung durch Blaualgen.
- Ein weiteres Zeichen für Blaualgen-Befall kann auch ein übler Geruch nach faulen Eiern, Gülle und Ammoniak sein.
- Ist der Befall so stark, dass Sie knietief im Wasser stehend Ihre Füße nicht mehr sehen können, kann es für Tier und Mensch sehr gefährlich werden.
Wie schütze ich meinen Hund vor einer Vergiftung durch Blaualgen?
Es gibt nur einen sicheren Weg, Ihren Hund vor einer Vergiftung mit Blaualgen zu schützen:
Nur so können Sie garantieren, dass Ihr Hund sich nicht vergiftet. Für ungetrübte Badefreuden empfiehlt sich außerdem:
- Suchen Sie ein Gewässer auf Ihrer Gassi-Tour regelmäßig auf, dann halten Sie sich bei der zuständigen Stelle immer auf dem Laufenden über die Wasserqualität.
- Beachten Sie unbedingt Badeverbote und lassen Sie Ihren Hund nicht in Gewässern baden, die mit Warnhinweisen auf Blaualgen versehen sind.
- Vermeiden Sie das Baden an Stellen, in denen sich viele Wasservögel tummeln.
- Nehmen Sie den Hund an befallenen Stellen an die Leine (vor allem an warmen, flachen, ruhigen Bereichen von Seen, Teichen und Bächen, die lange Sonnenlicht ausgesetzt sind).
- Hat der Hund befallenes Gewässer bereits betreten, dann achten Sie darauf, dass er Fell und Pfoten keinesfalls ableckt.
- Hat Ihr Hund bei der Gassitour in einem Gewässer gebadet, dann brausen Sie ihn daheim gründlich ab. So vermeiden Sie, dass sich Blaualgen im Fell festsetzen.
Wie erkenne ich eine Vergiftung durch Blaualgen beim Hund?
Viele Hundebesitzer, deren Hunde urplötzlich sehr krank werden und sogar sterben, führen das meist nicht auf das Baden an einem mit Blaualgen befallenen See zurück. Vielmehr sind eine heftige Infektion oder andere Ursachen im Verdacht. Achten Sie daher auf folgende Symptome bei Ihrem Hund:
- Lethargie, Schwäche und Orientierungslosigkeit
- Blasse Schleimhäute
- Übermäßiger Speichelfluss und Tränenproduktion
- Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle
- Atemnot
- Erbrechen und Durchfall
- Gelbsucht
- Schock und Bewusstlosigkeit
Sollten Sie diese Symptome nach einer nicht lange zurückliegenden Bade-Tour feststellen, dann liegt eine Vergiftung mit Blaualgen nahe.