Xylit für Hunde: So giftig ist die Zuckeralternative
Xylit ist schon seit einiger Zeit ein beliebter Zuckerersatz für Menschen. Frisst der Hund versehentlich Essen mit Xylit, bringt ihn das in große Gefahr. Für Hunde ist Xylit nämlich hochgiftig.
Xylit ist ein beliebter Zuckerersatz in Lebensmitteln und für uns Menschen ungefährlich. Für Hunde ist er jedoch gefährlich und kann lebensbedrohlich für ihn werden. Wo Xylit enthalten ist, wie sich eine Xylitvergiftung äußert und wie Sie jetzt richtig handeln, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Xylit?
- Wie wirkt Xylit auf Hunde?
- Symptome einer Xylitvergiftung beim Hund
- Wie wird die Xylitvergiftung beim Hund behandelt?
- So schützen Sie Ihren Hund vor einer Xylitvergiftung
Was ist Xylit?
Xylit (auch als Xylitol, Birkenzucker oder E967 bekannt) ist ein Zuckeralkohol. Dieser wird aus den Fasern von Holzrinde gewonnen. Meistens handelt es sich bei der Holzrinde um Birkenholz. Der pflanzliche Stoff ist ein beliebter Zuckeraustauschstoff, da er um 50 Prozent weniger Kalorien enthält als herkömmlicher Zucker.
Wie wirkt Xylit auf Hunde?
Während der menschliche Insulinspiegel von Xylit unberührt bleibt, sieht das bei Hunden ganz anders aus. Für Hunde ist Xylit giftig. Konsumieren Hunde den Zuckerersatzstoff, schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin in hohen Mengen aus. Insulin ist für die Senkung des Blutzuckerspiegels zuständig, indem es die Zellen dazu anregt, Glukose aufzunehmen. Das Essen von Speisen mit Xylit führt beim Hund innerhalb von zehn Minuten bis zu einer Stunde nach Verzehr zu einer Unterzuckerung. Diesen Zustand nennt man auch Hypoglykämie, und kann lebensbedrohliche Folgen haben.
Symptome einer Xylitvergiftung beim Hund
Eine Xylit Vergiftung macht sich bei Hunden schnell bemerkbar. Sie ähneln den Symptomen, die aufgezeigt werden, wenn ein Hund Schokolade frisst. Die Symptome, die ein Hund im Verlaufe einer Xylitvergiftung aufzeigt, können die folgenden sein:
- Verringertes Wohlbefinden
- Erbrechen beim Hund
- Durchfall beim Hund
- Schwäche Anfälle
- Hund zittert
- Krämpfe
- Gleichgewicht und Koordinationsstörungen
- Gelb verfärbte Schleimhäute (Gelbsucht)
- Leberversagen
- Koma
- Tod
Die Symptome einer Vergiftung treten unterschiedlich schnell auf. Erbrechen und Durchfall treten meist plötzlich und unmittelbar nach dem Verzehr von Speisen mit Xylit auf, also in den anschließenden zehn bis 60 Minuten. Schwerwiegendere Symptome, wie gelb verfärbte Schleimhäute, treten meist erst am Folgetag auf. Bei gelb verfärbten Schleimhäuten (Gelbsucht) handelt es sich um die Folgen einer geschädigten Leber. Leberversagen ist in den meisten Fällen auch die Todesursache, nachdem ein Hund Xylit zu sich genommen hat.
Kohletabletten bei einer Xylitvergiftung
Bei einer Xylitvergiftung sollten Sie nicht versuchen den Hund selbst zum Erbrechen zu bringen. Hier sollte eher auf Aktivkohle gesetzt werden. Es gibt spezielle Kohletabletten für Hunde, die bei Vergiftungserscheinungen helfen. Die Kohletabletten binden nämlich die im Körper enthaltenen Giftstoffe, und müssen gemäß dem Körpergewicht verabreicht werden.
Wie wird die Xylitvergiftung beim Hund behandelt?
Wenn Sie glauben, dass Ihr Hund Xylit zu sich genommen hat, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann den Blutzucker des Hundes messen und dadurch feststellen, ob er an einer Xylit Vergiftung leidet. Darüber hinaus kann ein Tierarzt lebensrettende Maßnahmen durchführen und den Hund mit Medikamenten und Intensivtherapie behandeln. Nach einer Xylitvergiftung muss der Hund meistens einige Tage stationär aufgenommen werden, damit die Leberfunktion weiter beobachtet werden kann. Nur so kann ein Leberversagen nach einer schwerwiegenden Xylitvergiftung ausgeschlossen werden.
Hunde haben im Falle einer Xylitvergiftung eine gute Überlebenschance, wenn die Symptome frühzeitig erkannt und ernst genommen werden. Sobald Ihr Hund Symptome zeigt, sollte sofort ein fachkundiger Tierarzt aufgesucht werden, um dem Hund bestmöglich zu helfen.
So schützen Sie Ihren Hund vor einer Xylitvergiftung
Es ist ratsam, seinem Hund nichts von den eigenen Speisen, insbesondere Süßigkeiten, abzugeben. Diese dürfen Hunde nicht essen. Von den folgenden Lebensmitteln sollten Sie Ihre Hunde aber ganz besonders fernhalten:
- Zuckerfreie Kaugummis und zuckerfreie Bonbons
- Zahnpflege Produkte, die für Menschen konzipiert wurden (also Zahnpasta und Mundspülung)
- Gebäck (Kuchen, Kekse)
- Medikamente / Homöopathika für Menschen
Generell ist Vorsicht geboten, wenn ein Produkt die Schlagwörter „Zuckerfrei“ oder „wenig Zucker“ enthält. Wenn mit geringem Zuckergehalt geworben wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mit Xylit gesüßt wird.
Sie können Ihren Hund vor einer Xylitvergiftung schützen, indem Sie ihm nur für Hunde geeignete Lebensmittel anbieten. Des Weiteren sollten Lebensmittel mit Xylit außerhalb der Reichweite des Hundes aufbewahrt werden. Wenn Sie Xylit zum Beispiel beim Kochen oder Backen verwenden sollten Sie den Hund nicht allein in der Küche zurücklassen. Nur so können Sie sicher gehen, dass Ihr Hund nichts von der Arbeitsfläche frisst. Hier erfahren Sie von weiteren, für Hunde giftigen Lebensmitteln.
Hunde haben im Fall einer Xylitvergiftung eine gute Überlebenschance – Aber nur wenn vom Tierhalter rechtzeitig reagiert wird. Wenn ein Hund Lebensmittel mit Xylit frisst, sollte unbedingt und sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Die Aufnahme von Xylit sollte bei Hunden unbedingt vermieden werden, da sie gefährliche bis lebensbedrohliche Folgen hat.
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