Leinenruck: So gefährlich ist er für den Hund

Immer wieder sieht man Hundehalter, die ihrem Hund beim Gassigehen einen Ruck an der Leine versetzen. Wie gefährlich das für den Hund ist und welche Verletzungen er dadurch erleiden kann, erfahren Sie hier.

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Ein Ruck an der Leine ist für den Hund schmerzhaft.© stock.adobe.com/Karoline Thalhofer

Wenn Hunde an der Leine ziehen oder anderes unerwünschtes Verhalten zeigen, werden sie oft mit einem Ruck an der Leine gemaßregelt. Wie gefährlich dieser Leinenruck für Hunde eigentlich ist, lesen Sie hier.  

Inhaltsübersicht:

Leinenruck als Erziehungsmethode?

Der Leinenruck ist eine veraltete Erziehungsmethode, die bei Hunden noch immer sehr häufig angewendet wird. Oft wird der Leinenruck auch als Korrekturmethode oder Leinenimpuls verharmlost. Sinn dieser Methode soll es sein, dem Hund unerwünschte Verhaltensweisen abzugewöhnen. Zum Beispiel: Der Hund zieht an der Leine. Durch einen plötzlichen Ruck an der Leine, der für den Hund sehr unangenehm ist, soll er lernen, dass er sich so nicht verhalten soll.

Die Methode des Leinenrucks in der Hundeerziehung ist jedoch völlig überholt und wird von professionellen Hundetrainern nicht mehr empfohlen. Im Prinzip handelt es sich um einen Schmerzreiz bei unerwünschtem Verhalten.

Für einen Hund bedeutet ein häufiger Ruck an der Leine zudem ständigen Stress. Er versteht diese Erziehungsmethode nicht, da der Ruck an der Leine für ihn in völlig unterschiedlichen Situationen auftritt, die er nicht verknüpfen kann:

  • er will einen anderen Hund begrüßen
  • er möchte zu Menschen laufen
  • er hat etwas spannendes gerochen
  • er soll stehen bleiben, Sitz oder Platz machen
  • er bellt 
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Leinenruck: Diese gesundheitlichen Schäden drohen

Ein plötzlicher Ruck an der Leine ist für den Hund schmerzhaft und kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Dies ist vielen Hundehaltern nicht bewusst. Folgeschäden treten oft erst nach Jahren auf und werden gar nicht mit häufigem Leinenruck als Auslöser in Verbindung gebracht.

Der Ruck geht vor allem auf den Kehlkopf und die Halswirbelsäule des Hundes. Diese Bereiche sind besonders schmerzempfindlich und können leicht verletzt werden. Je schmaler das Halsband des Hundes ist, desto schmerzhafter ist der plötzliche Ruck. Hunde, die an der Leine ziehen, sollten daher nur ein gut passendes Hundegeschirr* tragen. 

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Folgen eines Leinenrucks können sein:

  • akute Schmerzen an Kopf, Nacken, Rücken
  • Muskelverspannungen, Schwindelgefühle, Mikrotraumen
  • Wirbelblockaden, Wirbelstauchungen
  • Verletzungen an Nervenbahnen, Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre
  • Atemprobleme

Auch langfristige Schäden können durch häufigen Ruck an der Leine entstehen. Diese sind:

  • Arthrose
  • Bandscheibenvorfälle
  • Spondylosen
  • Wesensveränderung und Fehlprägung (Hund verbindet schmerzhaften Reiz z.B. mit Hundebegegnungen und reagiert in dieser Situation zunehmend aggressiver)
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Hunde, die noch ziehen, sollten unbedingt ein Geschirr tragen.© stock.adobe.com/Maria Sbytova

Ist Leinenruck strafbar?

Der Leinenruck bei Hunden kann gegen die Grundsätze des Tierschutzes verstoßen und stellt dann eine Ordnungswidrigkeit dar. Diese kann mit einem Bußgeld oder sogar einer Freiheitsstrafe geahndet werden.

Paragraf 2 des Tierschutzgesetzes besagt: Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden.

Viele Hundehalter wissen jedoch gar nicht, wie schmerzhaft ein plötzlicher Ruck an der Leine für den Hund sein kann und welche Folgen drohen. Aufklärung und moderne, positive Erziehungsmethoden sind hier das beste Mittel.

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5 Tipps: Leinenruck vermeiden, Leinenführigkeit trainieren

Wenn Ihr Hund an der Leine zieht, drängelt oder sogar in die Leine springt, sollten Sie dringend die Leinenführigkeit trainieren. Ein Ruck an der Leine führt zu keinem Erziehungserfolg und fügt dem Hund Schmerzen zu.

Damit der Hund lernt, an der lockeren Leine zu laufen, können folgende Übungen helfen:

  1. Stop and go: Bleiben Sie immer wortlos stehen, wenn der Hund die Leine strafft. Wendet er sich zu Ihnen um, belohnen Sie ihn. Bleiben Sie konsequent und laufen Sie erst weiter, wenn der Hund nicht mehr zieht.
  2. Aufgaben: Stellen Sie Ihrem Hund Aufgaben beim Gassigehen. Er kann zum Beispiel sein Lieblingsspielzeug tragen.
  3. Tempo- und Richtungswechsel: Mit vielen Tempo- und Richtungswechseln schärfen Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes. Er wird lernen, mehr auf Sie zu achten.
  4. Positives Verhalten stärken: Belohnen Sie Ihren Hund, wenn er locker an der Leine geht, auch wenn das am Anfang nur kurze Stücke sind. Seien Sie ruhig überschwänglich mit Ihrem Lob.
  5. Unterstützung: Suchen Sie sich Hilfe und Unterstützung bei erfahrenen Hundetrainern. Hinterfragen Sie jedoch auch dort Erziehungs- und Übungsmethoden.

Wichtig: Ein Hund, der an der Leine zieht oder sogar in die Leine springt, sollte immer ein gut sitzendes Hundegeschirr tragen. Hier wird der Druck besser verteilt. Verzichten Sie auf Flexileine und Halsband.

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