Spondylosen beim Hund: Symptome und Therapie
Spondylosen treffen vor allem alte Hunde und können sehr schmerzhaft werden. Lesen Sie, was Spondylosen eigentlich sind, wie Sie sie erkennen und´ Ihrem Hund helfen können.
Eine Spondylose wird beim Hund meistens zufällig entdeckt – im Anfangsstadium löst sie nämlich kaum starke Beschwerden aus. Doch ist sie einmal entdeckt, muss gehandelt werden. Spondylosen können zwar ohne Symptome bleiben, doch genauso können sie Ihrem Hund starke Schmerzen bereiten.
Was Spondylosen sind, wie Sie sie an Ihrem Vierbeiner bemerken und behandeln lassen können, erfahren Sie hier.
Inhaltsübersicht:
- Was sind Spondylosen?
- Ursachen
- Anzeichen für Spondylose
- Nerveneinklemmungen als Folge?
- Die richtige Behandlung
- Bewegung hilft: Warum?
Was sind Spondylosen beim Hund?
Spondylosen erkennt man gut auf Röntgenaufnahmen: Es handelt sich dabei um einen Knochenzuwachs an der Wirbelsäule. Man unterscheidet dabei zwischen einem Sporn ersten, zweiten oder dritten Grades – das hängt von der Größe der Zubildung ab. Wenn zwei Wirbel durch diesen Knochensporn miteinander verwachsen, handelt es sich um eine sogenannte Knochenbrücke, die die Wirbelsäule zunehmend versteift.
Diese Spornbildung schreitet häufig immer weiter voran. In schweren Fällen kann es dazu kommen, dass ein gesamter Abschnitt der Wirbelsäule mit diesen spondylotischen Brücken versehen ist.
Ursachen für Spondylosen beim Hund
Spondylosen sind vor allem dem Alter geschuldet. Experten vermuten sogar, dass jeder Hund an Spondylosen erkrankt, wenn er nur alt genug wird. Aber auch junge Hunde können betroffen sein: Einige Rassen, wie beispielsweise der Boxer, gelten als besonders gefährdet.
Man geht davon aus, dass die knöcherne Sporne als eine Reaktion des Hundekörpers auf die zunehmende Instabilität oder Belastung der Wirbelsäule zu verstehen ist. Gründe für ein instabiles Rückgrat können neben der Abnutzung auch Bandscheibenprobleme, Verletzungen, angeborene Missbildungen oder eine schwache Rückenmuskulatur sein.
Symptome einer Spondylose beim Hund
Die durch die Spondylosen verursachte Versteifung kann zwar zu Problemen führen, das muss sie allerdings nicht. In der Regel verläuft eine Spondylose sogar symptomfrei. Allerdings gibt es auch fortgeschrittene Fälle: Es kommt dann zu starken Bewegungseinschränkungen bei Wendungen, Sprüngen oder beim Treppensteigen.
Besonders schmerzhaft wird die Spondylose auch dann, wenn die Knochenzuwächse brechen oder splittern – sie sind sehr dünn, weshalb es leicht zu einem Bruch kommen kann. Oft reicht es dafür schon aus, dass der Hund hart landet oder unsaft gestoßen wird. Zusätzliche schmerzhafte Verletzungen des Weichgewebes oder Blutungen sind dann nicht selten.
Bei akuten Brüchen oder Splitterungen kommt es zu heftigen Rückenschmerzen: Der Hund verkrampft und möchte nicht mehr angefasst werden. Jetzt muss sofort der Tierarzt besucht oder der tierärztliche Notdienst alarmiert werden! Achten Sie dabei unbedingt auf Selbstschutz: Auch der freundlichste Hund kann aufgrund der akuten Schmerzen jetzt aggressiv werden und zuschnappen. Legen Sie dem Patienten am besten einen Maulkorb um.
Spondylosen beim Hund: Nerveneinklemmungen als Folge
Genauso schmerzhaft ist es für den Hund, wenn durch das Wachstum der Spondylosen auch Nerven eingeklemmt werden. Die Symptome sind anfangs meist unauffällig – deswegen muss ein Hundehalter genau hinsehen, um die Signale frühestmöglich zu erkennen.
1. Veränderungen in der Beweglichkeit
Achten Sie darauf, wie sich Ihr Hund bewegt: Wirkt er steif oder ungeschickt und vermeidet bestimmte Bewegungen, kann das an einem durch die Spondylose eingeklemmten Nerv liegen. Springt der Hund nicht mehr so gerne in das Auto wie früher, ist das ein Alarmzeichen. Genauso haben einige betroffene Hunde Probleme mit dem Kotabsatz: Die Biegung des Rückens bereitet ihnen Schwierigkeiten. Lahmt der Hund und zeigt er einen klammen Gang, müssen Sie den Schmerzen auf den Grund gehen.
2. Schmerzhafte und schmerzfreie Phasen
Die Beeinträchtigung der Beweglichkeit muss bei Ihrem Hund nicht immer gleich sein: Es gibt gute und weniger gute Tage. Sehen Sie also genau hin und denken Sie nicht, dass alles in Ordnung ist, sobald die Schmerzen etwas nachzulassen scheinen.
3. Schmerzschübe sorgen für Wesensänderungen
Kommt es zu einem Schub der Schmerzen, kann sich das Wesen Ihres Hundes durchaus verändern. Selbst der freundlichste Hund wird bei starken Schmerzen mürrisch, reizbar und vielleicht sogar aggressiv.
4. Störungen der Sensibilität des Körpers
Fortgeschrittene Fälle haben ein weiteres Symptom: Es kommt zu Sensibilitätsstörungen. Bemerkbar machen sie sich dadurch, dass der Hund eine Fehlstellung seiner Pfoten nicht mehr sofort korrigiert, sondern nur mit Verzögerung.
So behandelt man Spondylosen
Nur wenn der Hund Schmerzen aufgrund der Spondylosen hat, muss er auch behandelt werden. Schmerzmittel gibt es vom Tierarzt – außerdem ist es sinnvoll, physiotherapeutische Maßnahmen für den Hund in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören
- Massagen
- Wärme- oder Kälteanwendungen
- Reizstrom oder Laserbehandlungen
Operationen sind nur dann notwendig, wenn sich der Hund trotz Medikamente und ergänzender Maßnahmen, wie einer Physiotherapie und einem angepassten Training, nicht besser fühlt.
Wichtig: Lassen Sie Ihrem Hund kein Übergewicht bei Spondylosen aufbauen. Das belastet die Wirbelsäule zusätzlich. Ist Ihr Hund bereits übergewichtig, lassen Sie sich für eine optimale Diät am besten von Ihrem Tierarzt beraten.
Bei Spondylosen: Bewegung des Hundes ist wichtig
Die Rückenschmerzen Ihres Hundes können nicht durch Ausruhen geheilt werden. Die Wirbelsäule muss bei einer Spondylose stabilisiert und unterstützt werden, um weitere Knochenzubildungen zu vermeiden. Wichtig ist ein gezieltes und auf Ihren Hund angepasstes Training.
Schon im Alltag kann einiges für die Wirbelsäule Ihres Hundes getan werden: Lassen Sie ihm beim Spaziergang unterschiedliche Gangarten durchprobieren – dadurch werden die verschiedenen Muskelgruppen im Hunderücken stimuliert. Langsames Treppensteigen kann helfen, insofern der Hund dabei keine Schmerzen hat. Langsames Slalomlaufen macht den Rücken beweglicher. Auch Balancieren kann die kleinen Rückenmuskeln trainieren.
Wichtig: Achten Sie bei dem Training immer auf den Gesundheitszustand und auf die Leistungsfähigkeit Ihres Hundes! Er darf dabei niemals überfordert werden oder sogar Schmerzen haben. Hat der Hund Spaß am Training, ist das nicht nur gut für den Rücken, sondern auch für die Beziehung zwischen Mensch und Hund.