Bernhardiner
Der Sankt Bernhards Hund, besser bekannt als Bernhardiner, ist ein großer, liebevoller und familienbezogener Hund, der viel Zuneigung und Pflege braucht. Erfahren Sie hier alles über die Hunderasse Bernhardiner.
Bernhardiner zählen unter Hundeliebhabern zu äußerst beliebten Rassehunden. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen rund um Bernhardiner.
Größe: groß
Gewicht: 80-90 kg
Felllänge: sowohl kurz als auch lang
Fellfarben: weiß und rotbraun gemustert
Ursprungsland: Schweiz
Herkunft des Bernhardiners
Die Geschichte des schweizerischen Nationalhundes ist untrennbar mit den Mönchen verbunden, die auf der Passhöhe des Großen Sankt Bernhard fast 2500 Meter über den Meeresspiegel ein Hospiz gründeten und dort Hospizhunde hielten und züchteten. Im Nebel verirrte oder von Lawinen verschüttete Reisende retten war, neben Bewachung und Schutz, die Aufgabe der Hunde dieser Mönche.
Vor allem die langhaarigen Bernhardiner verschenkten die Mönche an die Bauern, die sie als Hof- und Karrenhunde einsetzten. Sie mussten Haus und Vieh bewachen, die schweren Milchkarren ziehen und beim Umtreiben der Tiere assistieren.
Aussehen des Bernhardiners
Der Bernhardiner ist ein großer, schwerer Hund: Er gehört zu den schwersten Hunderassen überhaupt. Allerdings wurden Bernhardiner absichtlich so gezüchtet. Ursprünglich waren Bernhardiner deutlich leichter. Rüden können eine Schulterhöhe von 70 bis 90 cm erreichen, die in der Regel etwas kleineren Weibchen eine Schulterhöhe von 65 bis 80 cm.
Fell und Farben des Bernhardiners
Bernhardiner können sowohl langes als auch kurzes Fell haben. Man erkennt sie in der Regel sofort an ihrer weißen und rotbraunen Musterung: Am Rücken ist ihr Fell rotbraun, an Bauch, Hals, Vorderbeinen und Schwanzspitze weiß. Auch der Kragen der Bernhardiner ist weiß.
Von ihrer Schnauze zieht sich ein weißer Streifen bis an die Stirn, während die Ohren und Augen von rotbraunem Fell umgeben sind.
Charakter und Erziehung des Bernhardiners
Bernhardiner sind verschmust und sehr familienbezogen. Am liebsten würden sie immer da sein, wo ihre Familie auch gerade ist. Außerdem ist ein Bernhardiner sehr wachsam und kann seine Familie durchaus verteidigen. Auch mit Kindern kann der geduldige Hund gut umgehen.
Trotzdem sollten Kinder und Bernhardiner stets beaufsichtigt werden, wenn sie miteinander interagieren. Denn die über 80 kg schweren Hunde können Kindern auch unabsichtlich weh tun, zum Beispiel wenn sie ihnen versehentlich auf den Fuß treten.
Die Erziehung eines Bernhardiners ist zwar kein Hexenwerk, dennoch erfordert es viel Zeit und Konsequenz, solch einen großen und teilweise auch sturen Hund zu erziehen. Der Schlüssel ist liebevolle Konsequenz. Erzieht man seinen Bernhardiner nicht oder nicht richtig, so sieht man sich irgendwann einem sturen und an Kraft überlegenen Hund gegenüber, der wenig Freude macht. Zur Erziehung gehört außerdem die frühzeitige Gewöhnung an die nötige Fellpflege.
Fütterung des Bernhardiners
Was die Fütterung des Bernhardiners angeht, muss darauf geachtet werden, dass der Hund nicht zu schnell zu groß und schwer wird, um Gelenkerkrankungen vorzubeugen. Ein erfahrener Züchter wird Sie hierzu beraten. Im Zweifel wenden Sie sich an einen auf Ernährung spezialisierten Tierarzt, der einen Futterplan individuell für Ihren Hund erstellen und regelmäßig anpassen kann.
Außerdem ist es wichtig, darauf zu achten, wo man seinen Bernhardiner erwirbt. Ein Bernhardiner aus kontrollierter Vereinszucht hat besserer Chancen auf ein langes gesundes Leben als der Hund vom Vermehrer, der willkürlich und planlos verpaart.
Bernhardiner: Haltung und Pflege
Bernhardiner gehören zu den großen Hunderassen und brauchen als solche viel Platz. Für Etagenwohnungen im urbanen Feld ist ein Bernhardiner nicht die richtige Wahl. Ein Haus zum Bewachen, mit großem Grundstück in ländlicher Umgebung und dazu enger Familienanschluss entspricht eher dem Naturell des großen, territorial motivierten Hundes.
Außerdem haben Bernhardiner weitere Anforderungen an ihre Haltung:
- intensive Zuwendung
- tägliches Gassigehen
- Abwechslung und Aufgaben, beispielsweise Wagenziehen oder Suchspiele, beziehungsweise Fährtenarbeit
- vor allem im Fellwechselhäufiges Kämmen und Bürsten
Im Sommer benötigt der große Hund einen kühlen Platz, denn viele Bernhardiner sind ausgesprochen hitzeempfindlich. Aktivitäten mit Hund verlagert man daher bei Hitze in die sehr frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
Bernhardiner sind durch die Zucht vom einst leichteren Arbeitshund hin zum deutlich größeren und schwereren Hund anfällig für einige Krankheiten geworden. Dazu gehören:
- die Gelenkprobleme Hüftgelenkdysplasie (HD) und Ellenbogengelenkdysplasie (ED)
- En- und Ektropium (hängende, beziehungsweise eingerollte Lider)
- Magendrehung
- Neigung zu Osteosarkomen (Knochenkrebs)