Krankheiten

HCM bei Katzen: Ursachen, Symptome und Lebenserwartung

Die Hyperthrophe Kardiomyopathie (kurz HCM oder HKM) bei Katzen ist eine Herzerkrankung, die zu einer Verdickung des Herzmuskels führt. Hier erfahren Sie, was das für Ihre Katze bedeutet.

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Maine-Coon-Katzen haben eine genetische Disposition zu HCM © nikkytok - stock.adobe.com

Bei der Hyperthrophen Kardiomyopathie, kurz HCM, handelt es sich um eine der häufigsten Herzerkrankungen bei Katzen. Dabei kommt es zu einer Verdickung der Herzmuskelwände, einer sogenannten Hypertrophie. Früh erkannt kann die Katze trotz HCM noch ein langes und beschwerdefreies Leben führen.

Inhaltsübersicht 

Was ist eine HCM bei Katzen?

Als HCM bei Katzen oder Hyperthrophe Kardiomyopathie bezeichnet man eine Verdickung des Herzmuskels, der zu einer verminderten Leistung beim Herz der Katze führt. Meist tritt die Erkrankung bei älteren Katzen auf. 

Die Ursache für HCM bei Katzen ist entweder eine Genmutation oder bestimmte Vorerkrankungen, die auf Dauer zu schadhaften Herzmuskelzellen führt. Das hat zur Folge, dass der Herzmuskel, genauer gesagt die Herzmuskelwände dicker werden. Die Herzkammern verkleinern sich, die Mitralklappe (also eine der vier Herzklappen) wird undicht, und es können Herzgeräusche auftreten. 

Wenn der Herzmuskel immer steifer wird, und das Blut im Herz der Katze nicht mehr ungehindert in die Herzhauptkammer transportiert werden kann, versucht der Körper diese verminderte Leistung automatisch mit einem höheren Blutvolumen und einer Erhöhung der Herzfrequenz auszugleichen. 

Die Folge daraus: Die Vorkammer erweitert sich. Zwar gibt es dafür einen Puffer, ist der aber überschritten, kann es zu einem Lungenödem (also Wasser in der Lunge) oder einer Wasseransammlung im Brust- und Bauchraum kommen. Blutgerinnsel, die sich aufgrund der Vorhof-Erweiterung gebildet haben, können wandern, und die Hauptschlagader oder Körperarterien der Katze verstopfen, was zu Durchblutungsstörungen und Lähmungserscheinungen führen kann.

HCM bei Katzen schreitet langsam voran. Bei einer primären HCM spielt eine genetische Veranlagung bestimmter Rassen eine Rolle. Dazu zählen unter anderem Maine Coon, Ragdoll, American Shorthair, British Shorthair, Norwegische Waldkatze, Perser, oder auch die europäische Kurzhaarkatze. Eine sekundäre HCM entwickelt sich vor allem bei älteren Katzen, die bereits unter Vorerkrankungen wie einer Schilddrüsenüberfunktion oder chronischer Niereninsuffizienz.

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Katzen, die von HCM betroffen sind, müssen regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden© Susan Schmitz/A Dog's Life Photography, LLC - adobe.stock.com

Wie lange kann eine Katze mit HCM leben?

Wird HCM bei Katzen früh erkannt, kann der Verlauf der Krankheit abgemildert werden. Wenn HCM bei Katzen rechtzeitig diagnostiziert, gegebenenfalls medikamentös behandelt und regelmäßig kontrolliert wird, können Katzen viele Jahre mit der Erkrankung leben. Versuchen Sie salzige Nahrung, starke körperliche Anstrengungen und Stress zu vermeiden, um das Herz der Katze zu schonen.

Das Problem ist aber oft, dass Katzen, die an HCM erkrankt sind, erst sehr spät Symptome zeigen. Kommt es zu einem schweren Verlauf von HCM mit Blutgerinnseln, kann das zu einem plötzlichen Herztod führen. 

Sind bereits Wassereinlagerungen oder Blutgerinnsel (also Thromboembolien) vorhanden und die Verdickung des Herzmuskels sehr ausgeprägt, ist die Prognose leider schlecht. Die Lebenserwartung hängt dann davon ab, wie die Katze auf die Medikamente anspricht, und ob weitere Komplikationen auftreten.

Wenn Sie eine Katze besitzen, die besonders anfällig für HCM ist, wie etwa Maine Coon, Perser oder Ragdoll, sollten Sie beim Tierarzt regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen des Herzens vornehmen lassen.
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Wenn Katzen unter Atemnot leiden oder hecheln, kann das ein Symptom von HCM sein © Jäcky - stock.adobe.com

Wie merkt man HCM bei Katzen?

Leider ist HCM bei Katzen in einem frühen Stadium normalerweise symptomlos. Die Erkrankung ist ein schleichender Prozess und auf Dauer führt der Herzfehler bei Katzen zu einer Mangeldurchblutung. Je stärker die Veränderungen am Herzmuskel sind, desto deutlicher treten auch Symptome auf, die aber selbst bei einem schweren Verlauf sehr unspezifisch sind. Folgende Symptome kann HCM bei Katzen auslösen:

  • Atemnot: Die Katze versucht, schnell zu atmen, häufig durch das Maul, eventuell hechelt sie auch. 
  • Appetitlosigkeit: Die Katze frisst nicht mehr.
  • Leistungsabfall: Die Katze ist schwach und ermüdet schnell, und sie möchte nicht mehr spielen.
  • Beschleunigte Herzfrequenz: Die Atemfrequenz im Ruhezustand liegt deutlich über 40 Atemzügen pro Minute.
  • Körperliche Anzeichen: Die Schleimhäute sind bläulich und die Hinterbeine möglicherweise gelähmt. Es kommt zu Ohnmachtsanfällen.

Sollte Ihre Katze eines oder sogar mehrere Symptome zeigen, fahren Sie bitte sofort zu Ihrer Tierarztpraxis oder in die nächste Tierklinik, denn es handelt sich dabei um einen echten Notfall!

Haben Katzen mit HCM Schmerzen?

Kommt es bei einer HCM zu einer Lähmung der Hinterläufe, also zu einer Thrombembolie, kann dies für die Katze sehr schmerzhaft sein. Auch wenn Ihre Katze hechelt, kann das ein Anzeichen für Schmerzen oder Atemnot sein. Suchen Sie in diesem Fall umgehend Ihre Tierarztpraxis oder die nächste Tierklinik auf.

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Es gibt eine Reihe an Medikamenten, die bei HCM bei Katzen eingesetzt werden können.© isavira - stock.adobe.com

Ist HCM bei Katzen heilbar und wann sollte ich meine Katze einschläfern lassen?

Tritt eine HCM bei Katzen auf, gibt es keine allgemeingültige Therapie. Wichtig ist, dass die Behandlung von einem erfahrenen Kardiologen vorgenommen wird. Zur Auflösung eines Lungenödems können Entwässerungstabletten eingesetzt werden. Um das Risiko einer Thromboseembolie zu verringern, werden häufig Gerinnungshemmer gegeben. Beta-Blocker oder Kalzium-Kanal-Blocker können dazu beitragen, die Herzfrequenz wieder zu senken. Außerdem können Medikamente zur Steigerung der Pumpkraft im Herzen verabreicht werden. Dabei muss aber immer die Lebenssituation der Katze und deren Therapierbarkeit berücksichtigt werden. Zudem reagiert jede Katze anders auf Herzmedikamente.

Ist es schon zu einer Thrombose in der Aorta (Hauptschlagader) gekommen, werden schmerzstillende, blutgerinnungshemmende und herzunterstützende Medikamente gegeben. Das Ziel ist dabei, dass sich das Blutgerinnsel auflöst, und wieder alle Körperteile durchblutet werden. Eine Therapie kann jedoch nur unter genauer tierärztlicher Beobachtung erfolgen.

Um den Schweregrad von HCM bei Katzen festzustellen, sollten wiederholt Untersuchungen vorgenommen werden. Leidet eine Katze unter einer sehr fortgeschrittenen Form von HCM, also unter HCM im Endstadium, ist es im Sinne des Tierwohls möglicherweise besser, von einer Therapie abzusehen und die Katze einzuschläfern. Lassen Sie sich in diesem Fall in Ruhe von Ihrem Tierarzt beraten.

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