Hormone bei Katzen: Wie sie Verhalten, Fortpflanzung und Gesundheit steuern

Was genau bewirken Hormone eigentlich im Katzenkörper – und warum sind sie so entscheidend für Verhalten und Gesundheit? Wir gehen dem Ganzen auf die Spur.

Hormone bei Katzen: Wie sie Verhalten, Fortpflanzung und Gesundheit steuern
© stock.adobe/DimaBerlin

Hormone spielen im Körper der Katze eine zentrale Rolle – nicht nur für die Organfunktionen, sondern auch für das Verhalten. Besonders rund um die Fortpflanzung sind hormonelle Abläufe entscheidend. Doch auch Pheromone, Kastration und hormonelle Wechselwirkungen haben weitreichende Effekte auf das Leben unserer Stubentiger.

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Was sind Hormone – und wie wirken sie?

Hormone sind biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Drüsen produziert und über das Blut an bestimmte Zielorgane weitergeleitet werden. Sie steuern lebenswichtige Prozesse im Körper – viele davon automatisch und instinktiv. Besonders rund um Fortpflanzung und Verhalten spielt das Hormonsystem eine zentrale Rolle. Übrigens: Spannende Informationen und wertvolle Tipps rund um Ihre Katze erhalten Sie auch in unserem Geliebte Katze Magazin. Kennen Sie schon unser risikoloses Testabo? Gleich hier bestellen und 50 % sparen!

Hormone vs. Pheromone: Der feine Unterschied

Neben den innerlich wirkenden Hormonen beeinflussen auch Pheromone das Verhalten von Katzen. Dabei handelt es sich ebenfalls um biochemische Signale – diese wirken jedoch außerhalb des Körpers und übermitteln Informationen an Artgenossen. Ein Beispiel: Während einer Rolligkeit verändert sich der Geruch der Kätzin, sodass Kater ihre Fortpflanzungsbereitschaft erkennen.

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Wie das Hormonsystem bei Katzen funktioniert

Das Hormonsystem ist hierarchisch aufgebaut. Zentrale Steuerungsorgane wie Hypothalamus und Hypophyse im Gehirn setzen Impulse, die über das Blut an Drüsen wie die Eierstöcke oder Hoden weitergegeben werden. Wird etwa im Frühjahr das Tageslicht länger, regen diese Impulse die Produktion von Fortpflanzungshormonen an – die Kätzin wird rollig.

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Hormonelle Steuerung der Fortpflanzung

Während der Rolligkeit zeigt die Kätzin typisches Verhalten wie Gurren, Rufen, Markieren oder Wälzen. All diese Signale sollen Paarungsbereitschaft anzeigen. Beim Kater sorgt Testosteron für gesteigertes Revierverhalten, aggressives Auftreten gegenüber Rivalen und intensives Markieren mit Urin.

Kommt es zur Paarung, übernimmt das Hormon Progesteron aus dem Gelbkörper die Steuerung der Trächtigkeit. Bei der Geburt spielt Oxytocin eine Schlüsselrolle – es löst die Wehen aus und stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kitten. Auch während der Säugephase sorgen Oxytocin und Prolaktin für Milchproduktion und Fürsorgeverhalten.

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Warum eine Kastration sinnvoll sein kann

Viele durch Fortpflanzungshormone gesteuerte Verhaltensweisen sind für Halter belastend: Revierkämpfe, aggressives Verhalten, Harnmarkieren oder Dauerrolligkeit. Mit einer Kastration werden bei Kätzinnen die Eierstöcke, bei Katern die Hoden entfernt – und damit die wichtigsten hormonellen Schaltzentralen der Fortpflanzung.

Obwohl es sich um einen tiefgreifenden Eingriff handelt, überwiegen die Vorteile deutlich – sowohl für das Tier als auch für das soziale Zusammenleben mit dem Menschen.

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Typische Vorteile der Kastration

  • Verminderte Aggressivität und weniger Revierkämpfe
  • Weniger oder kein Harnmarkieren mit strengem Geruch
  • Weniger Streunen, mehr Bindung an das Zuhause
  • Deutlich geringeres Risiko für Verletzungen und Infektionen (FIV, FeLV)
  • Höhere Lebenserwartung: Kastrierte Katzen leben im Schnitt doppelt so lang
  • Weniger Risiko für Brustkrebs bei weiblichen Tieren
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Was sich nach der Kastration verändert

Nach dem Wegfall der Sexualhormone verändert sich auch der Stoffwechsel. Besonders bei Katern wird häufig ein gesteigerter Appetit und eine Gewichtszunahme beobachtet. Das liegt daran, dass auch Hormone wie Insulin oder IGF-1 in ein neues Gleichgewicht finden müssen. Mit einer passenden Fütterung lässt sich aber ein gesundes Gewicht problemlos halten.

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Bleibt nach der Kastration alles ruhig?

Auch nach der Kastration bleibt das Hormonsystem teilweise aktiv. Die übergeordneten Steuerzentren wie Hypothalamus und Hypophyse arbeiten weiter. Besonders bei früh kastrierten Katern kann es vorkommen, dass noch leichte sexuelle Verhaltensweisen zu beobachten sind – etwa zu Beginn der Fortpflanzungssaison im Frühjahr.

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Fazit

Hormone steuern bei Katzen weit mehr als nur die Fortpflanzung. Sie beeinflussen Verhalten, Gesundheit und Wohlbefinden. Eine Kastration kann dabei helfen, hormonell bedingte Probleme zu vermeiden und trägt wesentlich zu einem stressfreieren Leben für Tier und Mensch bei.

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