Scottish Fold
Ihre typischen Faltohren verleihen der Scottish Fold ihr süßes Aussehen und machen sie bei Katzenhaltern beliebt. Doch tatsächlich gehen die Faltohren mit einer Genmutation einher, weshalb die Zucht dieser liebevollen Katzen umstritten ist. Erfahren Sie hier alles über die Katzenrasse Scottish Fold.
Scottish Fold Katzen zählen unter Katzenliebhabern zu äußerst beliebten Rassekatzen. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen rund um die Scottish Fold.
Inhaltsübersicht
Größe: mittelgroß
Gewicht: Katze 3,5-5 kg, Kater 4,5-7 kg
Felllänge: kurz- und langhaarig
Fellfarben: alle Farben und Musterungen
Augenfarben: passend zum Fell
Ursprungsland: Schottland
Aussehen der Scottish Fold
Wegen der Missbildung der Ohren verdammten viele Fachleute in Großbritannien diese neue Zuchtlinie und ließen sie nicht zu Katzenausstellungen zu. In den USA wurde diese jedoch mit der Amerikanisch Kurzhaar gekreuzt und so weiter gezüchtet. Die Scottish Fold erlangte in den USA rasch große Beliebtheit und zählte hier schon in den 90er-Jahren zu den beliebtesten Rassekatzen.
Im November 2020 entschied das Bayerische Verwaltungsgericht Anspach ein Zuchtverbot der Scottish Fold verboten. Wer Katzen mit Faltohren züchtet, verstößt gegen §11b des Tierschutzgesetzes. Es handelt sich bei der Züchtung um eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann.
Die Scottish Fold ist eine kompakte, robuste Katze mit mittelgroßem, stämmigem Körperbau. Die Beine sind recht lang und muskulös, der Schwanz ist ebenfalls lang und hat eine Verjüngung am Schwanzende.
Typisch für die Scottish Fold sind ihre Faltohren. Diese entwickeln sich etwa 25 Tage nach der Geburt und können sehr verschieden aussehen. Von einer einfachen Faltung mit vorwärts geneigtem Ohr bis zur eng am Kopf anliegenden, dreifachen Faltung ist alles erlaubt. Durch diese kleinen, gefalteten Ohren wirkt der Kopf mit den großen runden Augen besonders rund und verleiht der Scottish Fold ein liebevolles Puppengesicht. Die Wangen der Scottish Fold sind dick, die Nase breit und kurz. Wie auch Perserkatzen, Möpse und Französische Bulldoggen gehören Scottish Fold zu den brachyzephalen Rassen.
Fell und Farben der Scottish Fold
Je nach eingekreuzter Rasse tritt die Scottish Fold sowohl langhaarig als auch kurzhaarig auf. Langhaarige Scottish Fold haben ein mittellanges, üppiges und weiches Fell. Jegliche Farben und Musterungen mit passender Augenfarbe sind anerkannt. Das Fell ist dicht und sollte leicht vom Körper abstehen.
Charakter der Scottish Fold
Die Scottish Fold ist eine leise und zurückhaltende Katze. Durch ihre zutrauliche, aufmerksame und sanfte Art eignet sie sich sehr gut als Familienkatze. Wer sich für diese Katzenrasse entscheidet, holt sich einen liebevollen und unkomplizierten Gefährten ins Haus. Trotz ihrer Ausgeglichenheit ist die Scottish Fold intelligent und sehr neugierig. Sie freut sich über einen Artgenossen, damit ihr nicht langweilig wird.
Haltung und Pflege der Scottish Fold
Das Fell der Scottish Fold sollte wöchentlich mit einem großen Kamm gekämmt werden. Auf diesem Weg werden die losen Haare einfach entfernt. Neben der Fellpflege gehört auch die regelmäßige Kontrolle der Ohren zur Pflege der Scottish Fold. Durch die geknickten Ohren kann sich vermehrt Ohrensekret absetzen, welches sanft mit einem Wattebausch abgestrichen wird.
Die Genmutation der Scottish Fold beeinflusst die Knorpel und Knochen ihres gesamten Körpers. Da das verantwortliche Gen (Fd) autosomal dominant vererbt wird, sind daher sowohl homozygote als auch heterozygote Katzen dem Risiko ausgesetzt, an Osteochondrodysplasie (OCD) zu erkranken.
Folgende Symptome gehen mit dieser Erbkrankheit einher:
- Lahmheit
- verdickte Gelenke an allen Gliedmaßen
- Berührungsschmerz
- Bewegungsunlust
- Arthrosen
- abnormale Gangart
Prinzipiell ist jede Scottish Fold von OCD betroffen, zusätzlich können schwere Knochenschäden auftreten: Homozygote Katzen entwickeln Symptome früher und schwerwiegender. Heterozygote Katzen sind von meist milden Verläufen betroffen, aber nichtsdestotrotz krank und unter Umständen ihr Leben lang auf Schmerzmittel angewiesen, sollten sich Symptome entwickeln.
Für die Gesunderhaltung der Rasse werden keine rasseverwandten Tiere gekreuzt. Stattdessen werden bevorzugt Britisch Kurzhaar Katzen eingekreuzt. Durch diese selektive Züchtung ging die Häufigkeit der Knochendeformationen zwar zurück, die Zucht und Anschaffung der Rasse ist aber dennoch umstritten. Die Bundestierärztekammer fordert ein Verbot der Zucht, da mit dem Merkmal der Faltohren willentlich eine Erkrankung der Katze in Kauf genommen wird.
Wegen ihrer gemütlichen Art tendiert die Schottische Faltohrkatze leichter zu Übergewichtals andere Katzen. Einzelne Katzen können auch unter HCM (erblich bedingte Erkrankung der Herzmuskulatur) oder PKD (vererbte Zystenbildung in den Nieren) leiden.
Herkunft der Scottish Fold
In Schottland wurde 1961 in einem Wurf Bauernhofkatzen eine Katze mit „umgekippten“ Ohren entdeckt – sie wurde Susie getauft und sollte die Stammmutter der Scottish Fold werden. Aufgebaut wurde die Rasse in Schottland und England durch die Einkreuzung von Hauskatzen und British Kurzhaar-Katzen.