Arthrose bei Hunden: Symptome erkennen und Schmerzen lindern

Etwa 40 Prozent aller Hunde entwickeln im Laufe ihres Lebens Arthrose. Frühes Erkennen und eine gezielte Behandlung können jedoch helfen, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Hund mit Arthrose tollt schmerzfrei über die Wiese
Glücklich trotzt Arthrose: Mit der richtigen Behandlung zu mehr Lebensqualität für den Hund© stock.adobe.com/tan4ikk

Arthrose ist eine weit verbreitete Gelenkerkrankung, die auch Hunde betrifft. Etwa 40 Prozent aller Hunde entwickeln im Laufe ihres Lebens Arthrose, einige sogar in jungen Jahren. Frühes Erkennen und eine gezielte Behandlung können jedoch helfen, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Arthrose bei Hunden wissen müssen.

Was ist Arthrose bei Hunden? – Definition und Symptome der Gelenkerkrankung

Arthrose ist eine schmerzhafte Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel in den Gelenken abgebaut wird. Dies führt zu Schmerzen und Entzündungen. Bei Hunden ist vor allem die Hüfte, die Wirbelsäule und die Ellenbogen betroffen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Humpeln nach dem Aufstehen
  • Schwierigkeiten beim Liegen oder Aufstehen
  • Geringere Beweglichkeit und weniger Energie
  • Aggressionen oder Reizbarkeit
  • Häufiges Lecken der betroffenen Gelenke

Diese Symptome treten meist schleichend auf und können leicht übersehen werden. Wenn Sie eines dieser Anzeichen bei Ihrem Hund bemerken, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.

Warum entwickeln Hunde Arthrose? – Ursachen und Risikofaktoren

Arthrose kann Hunde jeden Alters betreffen. Während bei älteren Tieren oft die Abnutzung der Gelenke verantwortlich ist, spielen bei jüngeren Hunden meist Verletzungen und genetische Ursachen eine Rolle. „Aktuell ist vor allem die Verbreitung solcher Hunde aus Hobbyzuchten ein Problem“, sagt Tierärztin Dr. Sita Meinzer im im dogs Magazin. Sie erklärt, dass durch jahrelange Inzucht genetische Vorbelastungen entstehen können, die das Risiko für Arthrose beim Hund erhöhen. 

Sie weist auch darauf hin, dass die Diagnose von Arthrose bei Hunden häufig zu spät gestellt wird: „Bei Lahmheiten, speziell bei Senioren, gehen die meisten von einer Alterserscheinung aus. Bei jungen Tieren ist das Bewusstsein für die Erkrankung noch geringer“, erklärt sie im dogs Magazin und betont, dass Arthrose oft nicht sofort sichtbar ist, da Hunde ihre Schmerzen geschickt verbergen.

Wie Sie Arthrose bei Hunden erkennen – Eine Checkliste

 Wenn Ihr Hund folgende Symptome zeigt, könnte Arthrose die Ursache sein:

  • Humpeln nach dem Aufstehen oder beim Laufen
  • Vermeidung von Aktivitäten wie Treppensteigen oder längeren Spaziergängen
  • Häufiges Lecken der Gelenke
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen

Ein Tierarztbesuch ist ratsam, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine passende Behandlung zu beginnen.

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Arthrose bei Hunden: Die Diagnose stellen und richtig behandeln

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um Ihrem Hund zu helfen. Wenn Sie Symptome wie Humpeln oder verminderte Beweglichkeit beobachten, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Der Tierarzt kann durch Röntgenaufnahmen oder andere diagnostische Verfahren feststellen, ob Arthrose vorliegt.

Die Behandlung von Arthrose ist vielschichtig und umfasst mehrere Ansätze, die auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt werden sollten.

„Im Alltag benötigt der Hund besondere Zuwendung und sollte regelmäßige Bewegung haben – je nach Ausprägung auch Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel“, erklärt Christine Ladd, Expertin bei Zoetis, dem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Tiergesundheit.

Die besten Behandlungsmöglichkeiten für Arthrose bei Hunden

Die Behandlung von Arthrose bei Hunden erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Maßnahmen kombiniert:

  • Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente helfen dabei, die Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur und verbessern die Beweglichkeit des Hundes. Physiotherapie (besonders effektiv ist die Therapie mit dem Unterwasserlaufband) ist eine wichtige Unterstützung, um die Lebensqualität zu erhalten.
  • Ergänzende Behandlungen: Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschelextrakt oder Chondroitin können zur Regeneration des Knorpels beitragen und die Gelenke stärken.
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Innovative Therapien: Monoklonale Antikörper und neue Behandlungsmethoden

Neben klassischen Therapien gibt es inzwischen auch innovative Ansätze zur Behandlung von Arthrose bei Hunden. Eine vielversprechende Methode sind monoklonale Antikörper, die Entzündungen in den Gelenken gezielt bekämpfen. Diese neuartigen Medikamente bieten eine gute Verträglichkeit und können helfen, die Schmerzen zu lindern.

Unterstützung im Alltag – Maßnahmen, die den Alltag von Hunden mit Arthrose erleichtern

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Hund mit Arthrose helfen können, den Alltag zu meistern:

  • Tierarztbesuch: Bei Verdacht auf Arthrose sollte der Tierarzt konsultiert werden.
  • Hilfsmittel: Rampen, Hundetreppen oder rutschfeste Teppiche helfen, die Gelenke zu entlasten und das Umherbewegen zu erleichtern.
  • Ergänzungen: Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschelextrakt oder spezielle Gelenkpräparate fördern die Gesundheit der Gelenke.
  • Moderate Bewegung: Gelenkschonende Bewegungen wie Schwimmen oder langsames Gehen sind wichtig, um die Muskulatur zu erhalten.

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Gelenkschonende Bewegung – Übungen zur Stärkung der Muskulatur

Gelenkschonende Bewegung ist besonders wichtig, um die Muskulatur Ihres Hundes zu stärken und die Gelenke zu stabilisieren. Hier sind einige Übungen, die sich für Hunde mit Arthrose eignen:

  • Schwimmen: Eine ideale Übung für Hunde mit Arthrose, da es die Gelenke entlastet und gleichzeitig die Muskulatur stärkt.
  • Gehen auf weichem Boden: Fördert die Beweglichkeit und schont die Gelenke.
  • Übungen auf einem Balanceboard: Stärkt die Muskulatur und verbessert das Gleichgewicht.
  • Sanfte Massagen: Mit einem Igelball oder einem Physiopad können Verspannungen gelöst und die Durchblutung gefördert werden.

Achten Sie darauf, dass alle Übungen mit dem Tierarzt abgesprochen werden, um eine Überbelastung zu vermeiden.

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Fazit: Arthrose bei Hunden behandeln – Mit der richtigen Therapie zu mehr Lebensqualität

Arthrose ist eine schmerzhafte, aber behandelbare Erkrankung, die nicht das Ende der Lebensqualität eines Hundes bedeuten muss. Mit der einer frühzeitigen Diagnose , regelmäßiger Bewegung und passenden Therapien können Hunde mit Arthrose weiterhin aktiv und glücklich leben. Achten Sie auf die Symptome und handeln Sie frühzeitig, um die bestmögliche Behandlung für Ihren Hund sicherzustellen.

Quelle: dogs Magazin, Ausgabe 03/24

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Über die Autorin

Elvina Oeß

Content Managerin

Elvina Oeß ist seit 2018 als Content-Managerin bei Ein Herz für Tiere tätig. Von klein auf liebt sie Tiere. Ihre große Leidenschaft gilt ihrer Katze. Seit Elvina das kranke Kätzchen adoptiert und gesund gepflegt hat, steht sie im Mittelpunkt der Familie. Die Katze ist mit ihren 18 Jahren schon ein Senior. Sie fit und gesund zu halten, liegt Elvina sehr am Herzen. Mit informativen Inhalten und Produktempfehlungen anderen Tierbesitzern in ihrem Alltag mit Tieren zu helfen, ist ihr ein großes Anliegen. Elvina steht für respektvollen Umgang mit Tier und Natur.


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