Blut spenden beim Hund: Voraussetzungen und Ablauf

Auch Hunde können Blut spenden und damit anderen Artgenossen das Leben retten. Hier erfahren Sie, wie das funktioniert und welche Voraussetzungen ein Hund für die Spende erfüllen muss.  

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Hunde die Blut spenden, können Leben retten© stock.adobe.com/otsphoto

Hunde begleiten ihre Halter in allen Lebenslagen. Viele von ihnen sind durch ein besonderes Training ausgebildet und retten Leben. Doch auch Hunde brauchen Lebensretter. Die Vierbeiner können, genau wie wir Menschen, einander Blut spenden. Welche Hunde Blut spenden dürfen, welche Blutgruppen es gibt und wie der Ablauf ist, erfahren Sie hier.

Inhaltsübersicht

Blutspende beim Hund: Dann wird sie benötigt

Viele Halter müssen früher oder später einmal die Erfahrung machen, dass ihr Hund operiert wird. In einigen Fällen handelt es sich um kleine oder Routine-Eingriffe. Doch hin und wieder gibt es auch Notfälle, in denen der Hund in Lebensgefahr schwebt und schnell Hilfe braucht. Diese kann er durch die so wichtige Blutspende eines anderen Vierbeiners erhalten. Gebraucht wird die Blutspende in folgenden Situationen:

  • starke Verletzung
  • Gerinnungsstörung (z.B. Hämophilie)
  • vor, während oder nach einer Operation
  • infolge einer Vergiftung (z.B. durch Rattengift)
  • im Falle einer chronischen Niereninsuffizienz oder starken Leberschäden
  • bei Erkrankungen blutbildender Organe (z.B. des Knochenmarks)
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Im Notfall zählt jede Sekunde, daher sollten Sie die Blutgruppe Ihres Hundes kennen© stock.adobe.com/Chalabala

Voraussetzungen zur Blutspende beim Hund

Wie beim Menschen, müssen auch tierische Spender bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um sich als Blutspender zu qualifizieren. Denn leider gibt es auch in der Veterinärmedizin bisher noch kein synthetisches Blut, welches Tieren im Notfall helfen kann. Umso wichtiger ist es, qualifizierte Spender zu finden. Diese Voraussetzungen müssen erfüllt werden:

  • Alter von 1 bis 9 Jahren
  • Körpergewicht von mindestens 20Kg
  • Gesunder körperlicher Zustand
  • Ruhiges Wesen
  • Regelmäßige Impfungen, Entwurmungen, Zeckenprophylaxe
  • keine Einnahme von Medikamenten

Erfüllt der Hund diese Voraussetzungen, ist er prinzipiell als Blutspender für andere Hunde geeignet. Letztendlich entscheidet jedoch immer der Tierarzt, ob ein Hund spenden darf oder nicht. 

Hunde eignen sich nicht zum Spenden von Blut, wenn sie:

  • bereits selbst gespendetes Blut erhalten haben 
  • aus südlichen Ländern stammen (mögliche Übertragung von Infektionskrankheiten)

Spender-Tiere helfen somit nicht nur anderen Vierbeinern. Ein weiterer positiver Effekt ist der, dass sie gleichzeitig auch einen kostenlosen großen Gesundheits-Check erhalten. Der Tierarzt untersucht zum einen, ob genügend rote Blutkörperchen vorhanden sind. Zudem werden durch Labortests große und kleine Kreuzproben gemacht, um mögliche Unverträglichkeitsreaktionen zu ermitteln.

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Hunde die Blut spenden erhalten einen kostenlosen Gesundheits-Check© stock.adobe.com/pressmaster

Blutgruppen bei Hunden

Das Blutgruppensystem der Hunde unterscheidet sich von dem der Menschen und heißt Dog Erythrocyte Antigene (DEA). Man differenziert hauptsächlich zwischen den Blutgruppen:

  1. DEA 1.1 positiv
  2. DEA 1.1 negativ

Die DEA 1.1 Blutgruppe ist die häufigste bei Hunden, wobei sich besonders die Negativgruppe als Spender eignet. Damit der Hund im Notfall schnell die Hilfe bekommen kann, die er braucht, sollten Halter die Blutgruppe ihres Hundes kennen. Denn nicht jede Blutgruppe ist miteinander verträglich

Ablauf der Blutspende beim Hund

Das Spenden findet in einem ruhigen abgetrennten Raum statt. Dem Hund wird am Hals eine kleine Stelle Fell abrasiert und desinfiziert. Die Blutentnahme erfolgt über die große Halsvene und wird in einem Beutel gesammelt. Die Blutentnahme beim Spenden dauert etwa 10 Minuten. Während dieser Zeit sollte sich der Hund möglichst ruhig verhalten.

Bei Hunden gibt es keine Einheitsmenge an Blut, die entnommen wird. Diese wird individuell berechnet und richtet sich nach dem Blutvolumen des Tieres. Je nach Gesundheitszustand und Gewicht werden in der Regel zwischen 300ml und 500ml entnommen. 

Nach der Spende sollte sich der Hund noch etwas ausruhen. Zudem sollte er genügend trinken und fressen, um den Energiehaushalt anzukurbeln. 

Die Spende kann bei zwei bis sechs Grad Celsius je nach Art der Lagerung zwischen 21 und 42 Tagen gelagert werden. Gesunde Hunde dürfen drei- bis viermal im Jahr Blut spenden.

Nicht jede Tierklinik bietet das Spenden von Blut an. Bei Interesse sollten Sie daher eine Klinik im Vorfeld anrufen und sich informieren.
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Eine Blutspende rettet Leben, bei Menschen und bei Hunden© stock.adobe.com/ksuksa

Mit jeder Blutspende kann einem Hund geholfen werden. Wenn Sie mit Ihrem Hund Blut spenden möchten, können Sie sich bei Ihrem Tierarzt oder in der nächsten Tierklinik telefonisch informieren. 

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