Demutsgesten bei Hunden: Wie Vierbeiner Konflikte durch Körpersprache vermeiden

Hunde kommunizieren vor allem über ausgefeilte Körpersignale, um im sozialen Miteinander Konflikte zu vermeiden. Ein wichtiges Instrument dafür sind sogenannte Demutsgesten – auch submissives Verhalten genannt. Diese Gesten dienen der Deeskalation und sind tief in der Entwicklung der Hunde verankert.

Demutsgesten bei Hunden: Wie Vierbeiner Konflikte durch Körpersprache vermeiden
© stock.adobe.com/Ivonne Wierink

Schon Welpen zeigen diese Verhaltensweisen, die sich im Laufe des Lebens verändern und unterschiedliche Funktionen erfüllen. Man unterscheidet dabei zwischen aktiver und passiver Demut.

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Aktive Demut: Signale zur Beruhigung und Kontaktaufnahme

Aktive Demut umfasst Gesten, die Welpen bereits im Umgang mit ihrer Mutter zeigen. Dazu gehören beispielsweise das Maulwinkelstoßen, mit dem Welpen um hervorgewürgte Nahrung bitten. Auch das Pföteln stammt aus der Welpenzeit und erinnert an den Milchtritt am Gesäuge, mit dem der Milchfluss angeregt wird.

Im Alltag zeigen manche Hunde in angespannten Situationen die Vorderkörpertiefstellung oder springen spielerisch, um zu signalisieren, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht. Diese Bewegungen wirken beruhigend auf Artgenossen und helfen, Konflikte zu vermeiden.

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Passive Demut: Unterwerfung und Friedenszeichen

Zur passiven Demut zählt vor allem das Bauchdarbieten. Welpen sind nach der Geburt zunächst nicht in der Lage, Kot und Urin selbst abzusetzen. Die Mutter beleckt und massiert die Urogenitalregion, um die Ausscheidungen anzuregen. Später dient das Bauchzeigen als Unterwerfungsgeste, mit der der unterlegene Hund Aggressionen des dominanteren Artgenossen entschärfen will.

Das Ziel dieser Haltung ist eine friedliche und harmonische soziale Integration, die eine Eskalation von Konflikten verhindert.
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Strategischer Einsatz von Demutsgesten: Mehr als nur Friedenszeichen

Demutsgesten sind jedoch nicht immer ehrlich gemeint. Hunde können diese Körpersignale strategisch einsetzen, um ihre Ziele durchzusetzen. So fordert ein dominanter Hund oft eine passive Unterwerfung ein, bei der der unterlegene Hund auf dem Rücken liegt und seine Kehle zeigt – gleichzeitig aber den Blickkontakt vermeidet.

Wenn der unterlegene Hund hingegen den dominanten Hund mit Blicken fixiert, obwohl er sich unterwirft, kann das als Täuschung verstanden werden. Manchmal nutzt er die Position, um dem anderen unbemerkt in den Bauch zu treten.

Auch das Maulwinkelstoßen kann penetrant und nervend eingesetzt werden, ohne echte Demut auszudrücken. Solches Verhalten wird von dominanten Hunden oft korrigiert oder eine stärkere passive Demutsgeste eingefordert.

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Fazit: Die Bedeutung von Körpersprache im Hundealltag

Demutsgesten sind ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation unter Hunden und helfen, soziale Spannungen abzubauen. Als Hundehalter ist es wichtig, diese Signale zu verstehen und zu erkennen, ob sie ehrlich gemeint sind oder taktisch eingesetzt werden. Nur so kann ein harmonisches Zusammenleben unter Hunden gefördert und Konflikte vermieden werden.

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