Katze oder Kater – macht es wirklich einen Unterschied?

In biologischer Hinsicht gibt es bei Katze und Kater natürlich ganz klar einen Unterschied – doch wirkt sich die körperliche Verschiedenheit auf das Verhalten aus? Lesen Sie hier, ob es Unterschiede im Verhalten von Katze und Kater gibt und wovon der Charakter von Katzen abhängt.

Katze und Kater
Das Geschlecht bringt einige Unterschiede mit sich. © shutterstock.com/ Ysbrand Cosijn

Wer sich eine Katze zulegen will, sollte sich vorher gut überlegen, welches Geschlecht das Tier haben soll. Denn es macht sehr wohl einen großen Unterschied, ob sie sich Katze oder Kater anschaffen. Gerade in einem Mehrkatztenhaushalt kann es für ein harmonisches Miteinander bestimmend sein. Lesen Sie hier die Unterschiede des Charakters von Katze und Kater und was Sie vor der Anschaffung wissen sollten. 

Inhaltsübersicht

Katze oder Kater: Natürliches Verhalten

Die Unterschiede imVerhalten von Katze und Kater zeigen sich am deutlichsten bei unkastrierten Tieren:

Kater haben eine große Tendenz zu streunen und rollige Kätzinnen zu suchen. Sie sind mit intensiv riechenden Harn eifrig beschäftigtmit Reviermarkierung, vor allem in Anwesenheit einer rolligen Kätzin. Anderen Kater gegenüber sind sie oft aggressiv und kämpfen. Aber nicht alle Kater kämpfen, denn es gibt auch die Strategie, sich geduldig mit anderen Katern um eine Kätzin zu bemühen.

Der Kern der sozialen Organisation von Katzen sind mehrere Kätzinnnen, die gemeinsam ihre Kitten aufziehen. Sie kooperieren bei der Verteidigung und bringen allen Kitten, nicht nur den eigenen, Futter mit. Es gibt aber auch die territoriale Kätzin, die keine anderen Katzen neben sich duldet und lieber das Risiko der alleinerziehenden Mutter trägt.

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Bindung an Menschen: Unterschied bei Katze und Kater

Häufig werden Katern und Katzen geschlechtertypische Verhaltensweisen zugeschrieben.

Kater gelten zum Beispiel als

  • viel robuster
  • distanziert
  • weniger nachtragend

Katzen seien hingegen

  • weniger aggressiv
  • zickig
  • eigenwillig

Doch für all das gibt es keine wissenschaftlichen Studien, es ist nur die eigene Erfahrung mit Katzen. Eine gewisse Tendenz gibt es allerdings, die bestimmtes Verhalten bei Katzen oder Katern wahrscheinlicher machen:

  • Kater sind im sozialen Spiel mit Menschenrobuster und ertragen mehr versehentliche Grobheiten wie zum Beispiel von Kindern.
  • Kater sind oft leichter mit Futter zu motivieren, werden dadurch aber auch schneller übergewichtig.
  • Kätzinnen haben von der Natur die Aufgabe ihre Kitten mit Futter zu versorgen und sehen die Jagd als ihre Lebensaufgabe.
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Kater verzeihen kleine Grobheiten beim Spielen eher.© stock.adobe.com/Alena Ozerova

Katze und Kater nach der Kastration

Die Kastration verhindert die Fortpflanzung und beseitigt bestimmte Hormone aus dem Körper. Auch wenn der Charakter und das Verhalten von Katzen und Katern dadurch nicht grundlegend verändert wird, hat die Kastration dennoch Einfluss auf gewisse Verhaltensweisen.

Kater markieren zum Beispiel weniger und streunen nicht mehr so häufig herum. Auch die Kämpfe mit anderen Katern reduzieren sich durch eine Kastration häufig. Insgesamt wird die kastrierte Katze tendenziell, egal ob männlich oder weiblich – sozialer und friedlicher.

Ernährung nach der Kastration

Nach der Kastration ändert sich nicht nur das Verhalten, sondern auch die Bedürfnisse Ihrer Katze oder Ihres Katzers. Kastrierte Tiere werden ruhiger und haben deswegen einen anderen Nährstoffbedarf. Spezielles Futter für kastierte Katzen und Kater finden Sie hier:

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Das beeinflusst den Charakter von Katze und Kater

Neben dem Geschlecht spielen noch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle für die Persönlichkeit einer Katze:

1. Genetische Veranlagung

Die Genetik liefert die Grundlagen, ob eine Katze eher ängstlich oder selbstbewusst, offen freundlich und tolerant oder distanziert und wenig tolerant gegenüber Kontakt ist.

Insbesondere die Persönlichkeit des Katers scheint einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Kitten zu haben. Kätzinnen fungieren in den ersten Lebenswochen der Kitten als Vorbild und können ihren Jungen ängstliches oder selbstbewusstes Verhalten beibringen. 

Einen erwiesenen Einfluss hat auch die Geschlechterverteilung in einem Wurf, denn das von den Babykatern schon während der Trächtigkeit produzierte Testosteron kann durchaus eine benachbart liegende Schwester beeinflussen.

2. Sozialisation auf den Menschen

Die zweite Hauptkomponente, mit der genetische Grundlagen gefördert werden, ist die frühe Sozialisation auf den Menschen. Erst mit diesen umfassend guten Erfahrungen – spätestens ab der zweiten Lebenswoche – lernt eine Katze, dass Menschen gute Freunde und Lebenspartner sein können. Durch regelmäßiges Hochheben, Streicheln und freundliches Knuddeln der Kitten lernen diese menschliche Eigenheiten nicht nur kennen sondern auch tolerieren.

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Mehrkatzenhaushalt: Kombination aus Katze und Kater?

Die Frage danach, ob man sich weibliche oder männliche Katzen zulegen sollte, spielt vor allem in Mehrkatzenhaushalten eine Rolle. Hier zeigt die Erfahrung, dass gleichgeschlechtliche Gruppen oft besser zusammenpassen. Schon in den ersten Lebenswochen verändert sich das Spiel junger Kater und Kätzinnen:

  • Kater mögen soziale Rangelspiele. Ab der Pubertät bekommt das Spiel junger Kater sehr oft einen sexuellen Unterton, der auch nach der Kastration oft noch erhalten bleibt.
  • Katzenmädchen bevorzugen Objektspiele, mit denen sie ihre jagdlichen Fähigkeiten üben.
Bei der Auswahl von Katzen, die zusammenleben sollen, spielt das Geschlecht eine gewisse Rolle. Doch auch Katzen mit verschiedenem Geschlecht können harmonisch zusammenleben.

Katze oder Kater: So erkennst du, ob die Katze männlich oder weiblich ist

Vor allem bei noch jungen und kleinen Katzen ist es oftmals nicht so leicht zu erkennen, ob die Katze männlich oder weiblich ist, weil auch die Geschlechtsteile noch seht klein sind.

Zur Geschlechtsbestimmung halten sie das Tier vorsichtig fest und heben Sie den Schwanz an. Bei Katzen befindet sich unterhalb des Afters direkt die Scheide, während beim Kater dort die Hoden und dann die Öffnung für das Glied liegen. Der Abstand zum Geschlechtsteil ist bei Katern also größer. Das Glied fährt der Kater aber nur zur Paarung aus.

Bei ausgewachsenen Katzen ist die Unterscheidung zwischen Katze und Kater meist durch Betrachtung des Körperbaus zu erkennen. Kater sind meist größer und bei den meisten Rassen deutet auch die für Kater typische runde Kopfform auf ein männliche Katze hin. Weibliche Katzen sind meist kleiner, schmaler und schlanker.

Fazit: Katze oder Kater

Betrachtet man alle Komponenten, die zum Charakter einer Katze beitragen, kann man ohne weiteres einer sehr selbstbewusst, im Auftreten nahezu maskulinen Kätzin begegnen, die sich gerne robust durchkneten lässt und für Futter alles tut. Oder eben einem schüchternen ängstlichen Kater, der sich durchwegs zart und zurückhaltend gibt.

Letzten Endes bleibt es eine rein subjektive Geschmackssache, ob man lieber einen Kater oder eine Katze hat. Denn viel mehr als das Geschlecht zählt die gegenseitige Zuneigung und Sympathie für eine Katze – und die wird von vielen Faktoren beeinflusst. 

Infografik Katze Kater
Unterschiede im Verhalten von Katze und Kater.© Ein Herz für Tiere Media

Katze oder Kater zulegen: Weitere Tipps zur Anschaffung

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