Kater oder Kätzin – macht es wirklich einen Unterschied?
In biologischer Hinsicht gibt es bei Katzen natürlich ganz klar einen Unterschied – doch wirkt sich die körperliche Verschiedenheit auf das Verhalten aus? Lesen Sie hier, ob es Unterschiede im Verhalten von Kater und Kätzin gibt und wovon die Persönlichkeit von Katzen abhängt.
Wer sich eine Katze zulegen will, sollte sich vorher gut überlegen, welches Geschlecht das Tier haben soll. Denn es gibt sehr wohl große Unterschiede zwischen Katze und Kater. Lesen Sie hier, wie die Katzen sich in ihrem Charakter unterscheiden und was Sie vor der Anschaffung wissen sollten.
Inhaltsübersicht
- Katze oder Kater: Natürliches Verhalten
- Bindung an Menschen bei Katze und Kater
- Katze und Kater nach der Kastration
- Mehrkatzenhaushalt: Kombination aus Katze und Kater?
- Das beeinflusst die Katzenpersönlichkeit
Katze oder Kater: Natürliches Verhalten
Wie stark sich das Verhalten von Katze und Kater unterscheidet, zeigt sich am deutlichsten bei unkastrierten Tieren:
Kater haben eine große Tendenz zu streunen und rollige Kätzinnen zu suchen. Sie markieren eifrig mit intensiv riechenden Harn, vor allem in Anwesenheit einer rolligen Kätzin. Anderen Kater gegenüber sind sie oft aggressiv und kämpfen. Aber nicht alle Kater kämpfen, denn es gibt auch die Strategie, sich geduldig mit anderen Katern um eine Kätzin zu bemühen.
Der Kern der sozialen Organisation von Katzen sind mehrere Kätzinnnen, die gemeinsam ihre Kitten aufziehen. Sie kooperieren bei der Verteidigung und bringen allen Kitten, nicht nur den eigenen, Futter mit. Es gibt aber auch die territoriale Kätzin, die keine anderen Katzen neben sich duldet und lieber das Risiko der alleinerziehenden Mutter trägt.
Bindung an Menschen bei Katze und Kater
Häufig werden Katern und Katzen geschlechtertypische Verhaltensweisen zugeschrieben.
Kater gelten zum Beispiel als
- viel robuster
- distanziert
- weniger nachtragend
Katzen seien hingegen
- weniger aggressiv
- zickig
- eigenwillig
Doch für all das gibt es keine wissenschaftlichen Studien, es ist nur die eigene Erfahrung mit Katzen. Eine gewisse Tendenz gibt es allerdings, die bestimmtes Verhalten bei Katern oder Katzen wahrscheinlicher machen:
- Kater sind im sozialen Spiel mit Menschenrobuster und ertragen mehr versehentliche Grobheiten wie zum Beispiel von Kindern.
- Kater sind oft leichter mit Futter zu motivieren, werden dadurch aber auch schneller übergewichtig.
- Kätzinnen haben von der Natur die Aufgabe ihre Kitten mit Futter zu versorgen und sehen die Jagd als ihre Lebensaufgabe.
Katze und Kater nach der Kastration
Die Kastration verhindert die Fortpflanzung und beseitigt bestimmte Hormone aus dem Körper. Auch wenn der Charakter und das Verhalten von Katzen und Katern dadurch nicht grundlegend verändert wird, hat die Kastration dennoch Einfluss auf gewisse Verhaltensweisen.
Kater markieren zum Beispiel weniger und streunen nicht mehr so häufig herum. Auch die Kämpfe mit anderen Katern reduzieren sich durch eine Kastration häufig. Insgesamt wird die kastrierte Katze tendenziell, egal ob männlich oder weiblich – sozialer und friedlicher.
Ernährung nach der Kastration
Nach der Kastration ändert sich nicht nur das Verhalten, sondern auch die Bedürfnisse Ihrer Katze oder Ihres Katzers. Kastrierte Tiere werden ruhiger und haben deswegen einen anderen Nährstoffbedarf. Spezielles Futter für kastierte Katzen und Kater finden Sie hier:
Mehrkatzenhaushalt: Kombination aus Katze und Kater?
Die Frage danach, ob man sich weibliche oder männliche Katzen zulegen sollte, spielt vor allem in Mehrkatzenhaushalten eine Rolle. Hier zeigt die Erfahrung, dass gleichgeschlechtliche Gruppen oft besser zusammenpassen. Schon in den ersten Lebenswochen verändert sich das Spiel junger Kater und Kätzinnen:
- Kater mögen soziale Rangelspiele. Ab der Pubertät bekommt das Spiel junger Kater sehr oft einen sexuellen Unterton, der auch nach der Kastration oft noch erhalten bleibt.
- Katzenmädchen bevorzugen Objektspiele, mit denen sie ihre jagdlichen Fähigkeiten üben.
Das beeinflusst die Katzenpersönlichkeit
Neben dem Geschlecht spielen noch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle für die Persönlichkeit einer Katze:
1. Genetische Veranlagung
Die Genetik liefert die Grundlagen, ob eine Katze eher ängstlich oder selbstbewusst, offen freundlich und tolerant oder distanziert und wenig tolerant gegenüber Kontakt ist.
Insbesondere die Persönlichkeit des Katers scheint einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Kitten zu haben. Kätzinnen fungieren in den ersten Lebenswochen der Kitten als Vorbild und können ihren Jungen ängstliches oder selbstbewusstes Verhalten beibringen.
Einen erwiesenen Einfluss hat auch die Geschlechterverteilung in einem Wurf, denn das von den Babykatern schon während der Trächtigkeit produzierte Testosteron kann durchaus eine benachbart liegende Schwester beeinflussen.
2. Sozialisation auf den Menschen
Die zweite Hauptkomponente, mit der genetische Grundlagen gefördert werden, ist die frühe Sozialisation auf den Menschen. Erst mit diesen umfassend guten Erfahrungen – spätestens ab der zweiten Lebenswoche – lernt eine Katze, dass Menschen gute Freunde und Lebenspartner sein können. Durch regelmäßiges Hochheben, Streicheln und freundliches Knuddeln der Kitten lernen diese menschliche Eigenheiten nicht nur kennen sondern auch tolerieren.
Fazit: Katze oder Kater
Betrachtet man alle Komponenten, die zur Persönlichkeit einer Katze beitragen, kann man ohne weiteres einer sehr selbstbewusst, im Auftreten nahezu maskulinen Kätzin begegnen, die sich gerne robust durchkneten lässt und für Futter alles tut. Oder eben einem schüchternen ängstlichen Kater, der sich durchwegs zart und zurückhaltend gibt.
Letzten Endes bleibt es eine rein subjektive Geschmackssache, ob man lieber einen Kater oder eine Katze hat. Denn viel mehr als das Geschlecht zählt die gegenseitige Zuneigung und Sympathie für eine Katze – und die wird von vielen Faktoren beeinflusst.