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Mutiertes Coronavirus sorgt für Katzensterben in Hessen: „Das wird ein deutschlandweites Ding“

Im hessischen Butzbach sorgt eine rätselhafte Katzenkrankheit für qualvolles Katzensterben. Ursache könnte eine mutierte Form des Coronavirus sein. Wird das zu einem deutschlandweiten Problem?

Kranke Katze im Tierheim
Ist ein mutiertes Coronavirus Schuld am Katzensterben in Butzbach? (Symboldbild)© stock.adobe.com/Vera Aksionava

Innerhalb weniger Wochen sind im Tierheim in Butzbach (Hessen) 21 Katzen an einer mysteriösen Katzenkrankheit erkrankt, elf davon starben bereits qualvoll.

Feline infektiöse Peritonitis (FIP): Eine bekannte Krankheit in neuer Form?

Die rätselhafte Epidemie wird mit der sogenannten Felinen infektiösen Peritonitis (FIP) in Verbindung gebracht. Diese Erkrankung wird bei Katzen durch eine Mutation von Coronaviren ausgelöst und galt bisher als nicht ansteckend. Doch in Butzbach scheint sich die Situation verändert zu haben. Laut Tierärztin Susanne Konschewski wird die Krankheit dort direkt von Katze zu Katze übertragen – ein Phänomen, das in Deutschland bislang kaum dokumentiert wurde.

Die Symptome sind alarmierend: betroffene Tiere wirken apathisch, verweigern das Fressen und atmen schwer. Trotz intensiver Forschung konnte die genaue Virusmutation noch nicht identifiziert werden. Erste Tests auf bekannte Varianten aus dem Ausland blieben negativ.

Teure Therapie und unsichere Prognosen: "Wir versuche zu retten, was zu retten ist"

Die Behandlung der erkrankten Katzen ist aufwendig und kostspielig. Neben Antibiotika wird ein in Deutschland nicht zugelassenes Medikament namens GS-441524 eingesetzt. Doch selbst mit dieser Therapie dauert der Heilungsprozess Monate und belastet das Tierheim finanziell stark. „Wir versuchen zu retten, was zu retten ist“, so die Tierärztin.

Das Tierheim hat inzwischen strikte Quarantänemaßnahmen eingeführt, um die Verbreitung einzudämmen. Mitarbeiter tragen Schutzanzüge, und das Katzenhaus bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

Das Tierheim hofft, den Betrieb ab dem Frühjahr wieder aufnehmen zu können. Bis dahin bleibt unklar, ob und wie sich die Krankheit weiterentwickelt.

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Feline Infektiöse Peritonitis (FIP): Was Katzenhalter jetzt beachten sollten

Obwohl die mysteriöse Katzenkrankheit aktuell auf Butzbach begrenzt scheint, warnen Experten vor einer möglichen Ausbreitung. Laboruntersuchungen sollen klären, ob die Mutation sich auch auf andere Regionen ausbreiten könnte. 

"Wir erhoffen uns Aufklärung über die Übertragungswege und Inkubationszeiten, damit wir wissen, womit wir es zu tun haben. Wir gehen aber leider schon davon aus, dass das ein deutschlandweites Ding wird.", sagt Claudia Maid, Leiterin des Tierheims Butzbach gegenüber der Hessenschau.

Nachrichten über Fälle aus anderen Bundesländern an das Tierheim Butzbach bringen die Tierheimleiterin zu dieser Annahme.

Katzenhalter sollten besonders auf Symptome wie Fressunlust, Atembeschwerden und Lethargie achten und bei Verdacht umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Was ist Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Coronavirus verursacht wird, das ausschließlich Katzen befällt. Aufgrund von Mutationen gibt es verschiedene Virusvarianten, die zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen führen können. Die Krankheit bricht jedoch nicht in jedem Fall aus, sodass Katzen über Jahre hinweg Träger des Virus sein können, ohne Symptome zu zeigen oder tatsächlich zu erkranken. FIP unterliegt gemäß Tiergesundheitsgesetz keiner Meldepflicht gegenüber dem zuständigen Veterinäramt.

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP): Diese Symptome können auftreten

Bei FIP (Feline infektiöse Peritonitis) unter scheidet man zwischen der trockenen und der feuchten Form.

Symptome der trockenen Variante von FIP:

Symptome der feuchten Variante von FIP:

  • Bauchfellentzündung
  • Flüssigkeitsansammlung im Bauch- und Brustraum

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) behandeln

Derzeit steht keine zufriedenstellende Therapie mit zugelassenen Medikamenten zur Verfügung, weshalb die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) in vielen Fällen tödlich verläuft. Verschiedene Universitäten widmen sich diesem Thema und führen derzeit Studien durch. Eine Impfung gegen FIP existiert, sie ist jedoch nur wirksam, wenn die Katze nicht bereits Träger des Virus ist. Um ihre Katzen zu schützen, können Katzenhalter:innen auf stressarme Lebensbedingungen achten, etwa durch Haltung in kleinen Gruppen mit ausreichend Platz.

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