Wenn Katzen sterben: Anzeichen, die auf den baldigen Tod hindeuten
Katzen scheinen oft zu spüren, wenn ihre natürliche Lebenszeit abläuft. Wie sie sich in ihren letzten Tagen und Stunden verhalten, an welchen Anzeichen Sie erkennen, dass Ihre Katze bald sterben wird und wie Sie Ihrem Stubentiger am besten helfen, lesen Sie hier.
Katzen scheinen häufig zu spüren, dass ihr Tod bevorsteht. Aber was heißt das eigentlich? Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass die Katze bald sterben wird?
Inhaltsübersicht
- Verhalten kurz vor dem Katzentod
- Wenn Katzen sterben: Die 5 Sterbephasen
- Wie lange dauert es, bis die Katze stirbt?
- Der Katze helfen
- Katze einschläfern lassen
- Was tun, wenn die Katze gestorben ist
Wie verhalten sich Katzen kurz vor ihrem Tod?
Jede Katze ist einzigartig und deshalb lässt sich die Frage danach, wie sich eine Katze vor ihrem Tod verhält, auch nicht eindeutig beantworten. Einige Katzen sind vor ihrem Tod eher unruhig: Sie wissen nicht so recht, wo sie sich hinlegen sollen, wechseln immer wieder ihren Platz oder miauen viel.
Andere hingegen wirken sehr ruhig und zuversichtlich. Viele Katzen bewegen sich kaum mehr, wirken teilnahmslos, hören auf zu fressen und suchen von sich aus den Wassernapf nicht mehr auf. Wenn Katzen sterben, deuten folgende Anzeichen darauf hin:
- Anhänglichkeit
- Rückzug
- Appetitlosigkeit & Gewichtsverlust
- Niedrige Körpertemperatur
- Schwere Atmung
- Veränderung der Persönlichkeit
- Trinkfaulheit
- Muskelschwäche
- Nachlassende Körperfunktion und Geruch
- ggf. auch Krampfanfälle
1. Die Katze sucht die Aufmerksamkeit des Menschen
Es gibt Katzen, die vor oder sogar während des Sterbens nicht allein sein wollen. Sie suchen dann häufig noch die Nähe zu ihrem Besitzer und miauen, wenn der nicht bei ihr ist. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Katze auf ihrem letzten Weg begleiten und ihr zeigen, dass sie nicht alleine ist.
Manche Katzenhalter berichten auch, dass sich ihre Katzen vor dem Tod von ihnen verabschiedet haben. Das kann so aussehen, dass die Katze nochmal gezielt den Kontakt zum Menschen sucht, obwohl sie zuvor schon länger teilnahmslos auf ihrem Schlafplatz lag. Wertvolle Tipps rund um Ihre Katze erhalten Sie übrigens auch in unserem Ein Herz für Tiere Magazin. Kennen Sie schon unser risikoloses Testabo? Gleich hier bestellen und 50 % sparen!
2. Die Katze zieht sich zurück
Manche Katzen möchten in ihren letzten Tagen und Stunden gerne allein sein und ziehen sich deshalb zurück. Dieses Verhalten ist auch bei Wildtieren zu beobachten: Wenn sie spüren, dass ihr Tod bevorsteht, ziehen sie sich von ihrem Rudel zurück und sterben allein.
Bei Hauskatzen äußert sich dieses Verhalten dadurch, dass Freigänger zum Beispiel nach draußen wollen oder Wohnungskatzen sich an einem für den Menschen schwer zugänglichen Platz verkriechen.
Oft suchen Katzen auch einen Ort auf, an dem sie zuvor noch nie gelegen haben! Dieses Verhalten ist oft ein erstes Indiz dafür, dass der Tod der Katze näher rückt.
3. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
Wie bei Menschen die im Sterben liegen, zeigen auch Katzen dieses Symptom und verlieren den Drang zu Fressen. Der Körper fährt seine Funktionen soweit runter, dass die Tiere nicht mal mehr Appetit verspüren. Die Folge daraus ist, dass sie immer mehr an Gewicht verlieren und damit immer schwächer werden. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, sind daher deutliche Anzeichen darauf, dass Ihre Katze sich bald für immer verabschiedet.
4. Niedrige Körpertemperatur
Da der Körper nur noch auf Sparflamme funktioniert und auch der Kreislauf der Tiere schwächer wird, sinkt bei Tieren, die im sterben liegen, auch die Körpertemperatur. Dies ist ein sehr klassisches Symptom. Das können Sie überprüfen, indem Sie die Pfoten und Ohren der Katze berühren. Sie werden feststellen, dass Ihre Katze mit der Zeit die Funktion verliert, ihre Körpertemperatur zu regulieren. ein sicheres Zeichen dafür, dass der Körper nicht mehr lange durchhält.
5. Schwere Atmung und schwaches Herz-Kreislauf-System
Eventuell bemerken Sie bei Ihrer Katze eine Veränderung der Atmung. Häufig fällt den alten und geschwächten Tieren das Atmen zunehmend schwerer, weshalb diese flach oder auch schwerfällig wirken kann. Dieses Symptom weist auf eine verringerte Sauerstoffzufuhr im Körper hin. Das Herz der Katze wird immer schlechter mit Sauerstoff versorgt, der Herzschlag verlangsamt sich extrem - ein deutliches Anzeichen dafür, dass Ihre Katze kurz vor dem Tod steht.
6. Veränderte Persönlichkeit
Katzen, die im Sterben liegen, merken selbst, dass etwas in ihnen vorgeht und sich verändert. Das kann dazu führen, dass sich die Katze plötzlich anders verhält. Dies kann zwischen ängstlich, unruhig und gereizt variieren.
7. Trinkfaulheit
Nicht nur der Appetit lässt bei alten Katzen nach, auch die Motivation zu trinken schwindet. Das Fatale daran ist, dass sich so der gesundheitliche Zustand der Katze noch mehr verschlechtert und den Prozess des Sterbens beschleunigt. Ohne ausreichend Flüssigkeit, können auch die Organe nicht mehr richtig funktionieren.
8. Muskelschwäche
Die Muskeln bei älteren Katzen bauen die Muskeln mit der Zeit immer weiter ab und sie bewegen sich weniger, da es ihnen schwerer fällt. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist quasi unmöglich. Alte Katzen möchten in der Regel Liebe und Zuneigung durch ihre Menschen erfahren und viel schlafen. Jede Bewegung kostet Energie und ist anstrengend. Durch die verminderte Bewegung bauen sich keine neuen Muskeln auf und das Gesamtbild der Katze wird immer dürrer.
9. Nachlassende Körperfunktion und Geruch
Wenn Katzen sterben, kommt es dazu, dass sie vermehrt urinieren, inkontinent werden, sich häufiger erbrechen und einen üblen Geruch ausströmen. Das alles sind Anzeichen dafür, dass die Organe versagen. Der Stoffwechsel funktioniert nicht mehr richtig, es sammeln sich Giftstoffe im Körper an, die für üblen Körpergeruch und Mundgeruch der Katze sorgen.
10. Krampfanfälle
In seltenen Fällen können bei im Sterben liegenden Katzen auch Krampfanfälle auftreten. Das ist nicht nur für Sie beängstigend, sondern auch für Ihre Katze. Sollten sie dieses Symptom bei Ihrer Katze feststellen, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt kontaktieren, damit er Ihrer Katze in den letzten Stunden und Tagen Abhilfe schaffen kann.
Wenn Katzen sterben: Die fünf Sterbephasen bei Katzen
Das Verhalten der Katze kurz vor dem Tod lassen sich in fünf Sterbephasen einteilen. Diese gehen zurück auf Elisabeth Kübler-Ross, schweizerisch-US-amerikanische Psychiaterin und Sterbeforscherin. Sie schuf ein weltweit beachtetes Fünf-Phasen-Modell, das beschreibt, wie sterbenskranke Menschen auf ihre Umwelt reagieren. Ziel ist es, daraus abzuleiten, wie man Sterbenden auf ihrem letzten Weg helfen kann. Das Modell der fünf Sterbephasen lässt sich auch auf Katzen übertragen und hilft Katzenhaltern dabei, die geliebte Katze mit Respekt und Einfühlungsvermögen bis zum Schluss zu begleiten.
Die 5 Sterbephasen bei Katzen:
- Veränderte Nahrungsaufnahme: Die Katze frisst weniger oder gar nicht mehr.
- Veränderung des Stoffwechsels: Der Stoffwechsel verlangsamt sich und körperliche Funktionen beginnen, abzubauen. Die Katze zeigt Entgiftungsreaktionen wie Erbrechen, Durchfall, Inkontinenz.
- Es geht wieder aufwärts: Der Katze scheint es, jetzt wieder besser zu gehen. Sie wird aktiver, der Appetit ist vielleicht sogar wieder zurückgekehrt, sie wirkt fitter.
- Schmerzunempfindlichkeit: Die Katze scheint nichts mehr zu spüren und wahrzunehmen. Die Körpertemperatur sinkt, sie atmet flach, ihr Blick ist abwesend.
- Ausatmen und Übertritt: Die Katze tut ihren letzten Atemzug.
Wie lange dauert es, bis die Katze stirbt?
Es ist schwierig, genaue Aussagen darüber zu treffen, wie lange die Sterbeprozess einer Katze andauert. Er kündigt sich frühzeitig an und kann sich über mehrere Wochen oder sogar Monate erstrecken. Der Verlauf des Sterbeprozesses ist bei jeder Katze einzigartig und kaum vorhersagbar. Besonders bei erkrankten Katzen hängt es oft davon ab, wie weit die jeweilige Krankheit fortgeschritten ist.
So helfen Katzenhalter ihrer sterbenden Katze
Wenn die Anzeichen darauf hindeuten, dass die Katze bald sterben wird, sind viele Katzenhalter überfordert und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. So helfen Sie Ihrer Katze, wenn sie im Sterben liegt.
- Vermitteln Sie Ihrer Katze Ruhe und Geborgenheit: Bewahren Sie Ruhe und vermitteln Sie diese auch an Ihre Katze. Das Verhalten von Menschen kann sich auf Tiere übertragen, weshalb es kontraproduktiv wäre, Stress, Sorge und Hektik zu verbreiten und die Katze damit „anzustecken“.
- Schenken Sie der Katze Aufmerksamkeit und Zuneigung: Seien Sie für Ihre Katze da, schenken Sie ihr und Zuneigung, aber respektieren Sie es auch, wenn sie sich zurückzieht. Zwingen Sie sie zu nichts.
- Vermeiden Sie Stress für die Katze: Vermeiden Sie laute Geräusche, Trubel, fremden Besuch und alles, was Ihre Katze unter Stress setzt.
- Lassen Sie Ihre Katze nicht allein: Viele Katzen möchten kurz vor ihrem Tod nicht allein sein. Die Anwesenheit ihrer Menschen hilft ihnen enorm. Wenn auch Ihre Katze das einfordert, sollten Sie sie durch die letzten Momente begleiten und ihr geben, was sie braucht. Zudem sollte jetzt jemand ein Auge auf die Katze haben, für den Fall, dass sie unruhig wird, sich ihr Zustand nochmal verschlechtert oder sie plötzlich Schmerzen zeigt. Es wäre unverantwortlich, die Katze in den letzten Tagen einfach sich selbst zu überlassen.
- Zwingen Sie sie nicht zum Fressen: Es ist schwer, mit anzusehen, wie die Katze immer schwächer wird. Dennoch sollten Sie sie nicht dazu zwingen, zu trinken und zu fressen. Halten Sie aber Futter und Wasser bereit für den Fall, dass ihre Katze Appetit und Durst verspürt.
- Akzeptieren Sie den Rückzug der Katze: Auch wenn Sie das Bedürfnis haben, Ihrer Katze zum Schluss noch so viel Gutes wie möglich zu tun. Belassen Sie Ihre Katze an dem Ort, an den sie sich zurückgezogen hat. Sie können sich zu ihr setzen, um ihr zu zeigen, dass Sie für sie da sind, aber drängen Sie sich ihr nicht auf.
- Schmerzmittel können helfen: Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Katze Schmerzen hat, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt. Er kann ein leichtes Schmerzmittel verschreiben, dass der Katze helfen und das Sterben der Katze weniger qualvoll machen kann.
- Denken Sie über Einschläferung nach: Wenn der Zustand Ihrer Katze sich stark verschlechtert, sie große Schmerzen hat und andere Symptome sie sehr plagen, kann es richtig sein, sie einschläfern zu lassen. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Tierarzt und entscheiden Sie zum Wohl der Katze.
Die Katze einschläfern – Ja oder Nein?
Sie werden am Verhalten Ihrer Katze – wie auch immer das genau aussehen mag – früher oder später merken, dass ihre letzten Tage angebrochen sind und die Katze bald sterben. Viele Katzenhalter stellen sich dann die Frage, ob sie ihre Katze erlösen und einschläfern lassen sollen, oder ob es besser ist, auf den natürlichen Tod zu warten.
Die Antwort auf diese Frage müssen Sie individuell für Ihre Katze finden. Prinzipiell spricht nichts dagegen, auf den natürlichen Tod zu warten, auch wenn die Katze schon schwach ist. Zeigt die Katze in ihren letzten Tagen jedoch Schmerzen und leidet stark darunter, kann eine Einschläferung eine Erlösung für sie darstellen und weiteres Leiden verhindern. Klären Sie das am besten mit Ihrem Tierarzt und wägen Sie ab, ob eine Einschläferung eine Erlösung für die Katze wäre oder nicht.
Wenn Sie sich für eine Einschläferung entscheiden, fragen Sie Ihren Tierarzt am besten, ob er einen Hausbesuch machen kann. So ersparen Sie Ihrer Katze in ihren letzten Stunden den Transportstress und sie kann in Ruhe in ihrem Zuhause einschlafen.
Wichtig in Bezug auf die Einschläferung der Katze ist, dass Sie allein im Sinne des Tiers entscheiden und Ihre Wünsche hinten anstellen: Es ist nicht vertretbar, die Katze leiden zu lassen, weil man selbst noch nicht dazu bereit ist, sie gehen zu lassen.
Ebenso unverantwortlich ist es, die Katze frühzeitig einzuschläfern, weil man keine Lust oder Energie mehr dazu hat, sich um das kranke oder schwache Tier zu kümmern. Das muss jedem Katzenhalter klar sein, bevor er sich eine Katze anschafft.
Gründe, die für eine Einschläferung sprechen
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie Ihre Katze einschläfern lassen sollten oder Sie Hilfe bei der Entscheidung benötigen, können Sie sich immer an Ihre Tierärztin wenden und um Rat fragen.
Folgende Gründe sprechen für eine Einschläferung:
- Starke Schmerzen: Die Katze wird von starken Schmerzen geplagt, die sich nicht durch Medikamente lindern lassen.
- Starke Beschwerden durch Altersschwäche: Symptome wie Durchfall und Erbrechen oder andere Entgiftungsreaktionen plagen die geschwächte Katze sehr.
- Schwere Verletzungen: Die Katze ist schwer verletzt und leidet sehr. Es gibt keine Chance auf Heilung.
- Starke Beschwerden durch unheilbare Krankheiten: Die Symptome einer Erkrankung ohne jegliche Heilungschancen quälen die Katze massiv.
Lassen Sie Ihre Katze nicht leiden und treffen Sie eine selbstlose Entscheidung zum Wohl des Tiers, wenn das Ende Ihrer Katze naht. Auch wenn der Abschied schwer fällt.
Was tun, wenn die Katze gestorben ist
Die Katze hat ihren letzten Atemzug getan. Was passiert jetzt mit Ihrem Körper? Auch wenn der Schmerz und die Trauer jetzt groß sind, Sie müssen eine Entscheidung darüber treffen, was mit dem Körper Ihrer toten Katze passieren soll. Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Katze im Garten beerdigen: Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, Ihre verstorbene Katze im eigenen Garten zu beerdigen. Dabei müssen jedoch bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Bitte beachten Sie hierbei die gesetzlichen Regelungen zur Tierbestattung auf privaten Grundstücken, die je nach Bundesland variieren können.
- Katze auf einem Tierfriedhof bestatten: In Deutschland stehen hierfür etwa 160 Tierfriedhöfe zur Verfügung. Wählen Sie diese Option, sollten Sie die Kosten für die Grabmiete einkalkulieren. Zudem können zusätzliche Ausgaben für die Pflege des Grabes entstehen.
- Katze im Tierkrematorium einäschern: Nach der Einäscherung haben Sie die Wahl, was mit der Asche Ihrer Katze geschehen soll. Sie können diese beispielsweise in einer Urne mit nach Hause nehmen und an einem besonderen Ort aufbewahren oder auf ihrem privaten Grundstück bestatten.
- Tierkörperbeseitigung: Sie können Ihre tote Katze auch beim Tierarzt belassen. Er wird sie im Rahmen des Tierkörperbeseitigungsgesetz (TierKBG) entsorgen. Für die meisten Katzenhalter ist das unvorstellbar, daher lehnen die meisten die Option der Tierkörperbeseitigung ab.
Katze kurz vor dem Tod: Weitere Tipps zur Katzengesundheit
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