Clickertraining mit Hund: So lernt der Hund schnell und stressfrei

Das Clickertraining kann sowohl dem Hund als auch dem Halter großen Spaß machen. Worauf Sie dabei aber achten müssen, erfahren Sie hier.

Hund beim Clickertraining
Mit dem Clickertraining können Sie viel erreichen.© stock.adobe.com/melounix

Das Clickertraining begeistert viele Hundehalter. Es ist effektiv, schnell und kann bei jedem Hund eingesetzt werden. Wie der Clicker richtig bedient wird und wie Sie Ihren Hund an den Clicker gewöhnen, lesen Sie hier.

Inhaltsübersicht

Was ist ein Clicker?

Ein Clicker ist eine Art Knackfrosch, der ein kurzes „Klick-Klack“ von sich gibt, wenn man ihn drückt. Dieses Geräusch soll als Belohnung für den Hund beim Training dienen. Der Clicker gehört zu den beliebtesten Hilfsmitteln in der Hundeerziehung.  

Diese Vorteile hat das Clickertraining:  

  • Sie können sehr präzise Ihren Hund loben.
  • Sie können Ihren Hund auch auf Entfernung loben.

Diesen Nachteil hat das Clickertraining:

  • Die Anwendung muss der Hundehalter perfektionieren, damit das Training erfolgreich sein kann.

Um Ihrem Hund zu zeigen, dass das gezeigte Verhalten erwünscht war, müssen Sie ihn belohnen. In der Regel haben Sie dafür nur etwa zwei Sekunden Zeit, damit der Hund das Lob auch mit dem Verhalten verknüft. In der Praxis ist das gar nicht so einfach: Bis Sie das Leckerli aus der Tasche gekramt haben, ist die Zeit vermutlich schon abgelaufen. Das Clickertraining bietet hier die ideale Lösung.

Ein weiterer Vorteil des Clickers: Sie können Ihren Hund auf Distanz belohnen. Hat Ihr Hund in ein paar Metern Entfernung etwas richtig gemacht, dauert es zu lange, bis Sie bei ihm sind, um ihn ein Leckerli zu geben. Genauso passiert schnell ein Missverständnis, wenn Sie Ihrem Hund „Fein gemacht!“ laut hinterherrufen, statt es wie gewohnt leise zu sagen.

Wie der Hund gesprochenes Lob aufnimmt, hängt stark davon ab, wie Sie es betonen. Der Clicker hat den Vorteil, dass er garantiert immer gleich klingt. So wird der Hund nicht verwirrt.
Clicker für das Clickertraining
Der Clicker ist ein kleines, aber wirkungsvolles Hilfsmittel. © stock.adobe.com/Anil

Den richtigen Clicker finden

Wenn Sie und Ihr Hund Lust auf das Clickertraining haben, brauchen Sie noch den richtigen Clicker dafür. Es gibt Clicker in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Wir stellen Ihnen folgende Modelle vor:

Clicker mit FingerschlaufeClicker mit Gummiband (2 Stück)Clicker mit StoffbandClicker mit Stoff- und GummibandClicker-Set (5 Stück)Clicker aus Messing
PetSafeOyeflyAscoAscoToozeyAcme
ca. 6,50 €ca. 5 €ca. 7 €ca. 8 €ca. 10 €ca. 25 €

 

 

 

 

 

 

 

Der Clicker Clik-R mit Fingerschlaufe von Petsafe* kann direkt an Ihrem Finger befestigt werden. So soll eine noch schnellere Reaktion möglich sein. Dank des ergonomischen Designs ist der Clicker klein, handlich und einfach zu bedienen.

Wer den Clicker lieber an der Hose befestigt, kann sich für den Clicker mit Gummiband von Oyefly* entscheiden. Sein Klick-Geräusch soll laut Hersteller nicht hart, sondern knackig klingen. Laut der Angaben in den Rezensionen ist es aber auch gleichzeitig etwas lauter als bei anderen Clickern.

Kräftig und zuverlässig soll der Clicker von Asco* sein. Er ist mit einem Stoffband versehen, womit er für das Clickertraining an Tasche oder Hose befestigt werden kann. Außerdem können Sie ihn am Finger tragen: Dafür ist eine Silikonschlaufe angebracht. Wer das Clickertraining gerne draußen machen möchte, wird damit glücklich sein. Laut Hersteller ist der Clicker robust, rostfrei sowie stoß- und wetterfest.

Asco bietet aber auch eine Alternative an: Der Premium Clicker* ist zusätzlich mit einem Spiralarmband ausgestattet. Er bietet dieselben Vorteile wie das andere Modell, kann aber so auch direkt am Handgelenk befestigt werden.

Mit dem Clicker-Set von Toozey* sind Sie bestens für das Clickertraining ausgestattet. Denn im Set kommen gleich fünf Clicker zu Ihnen. Das Gummiband soll bequem und elastisch sein, sodass Sie es auch für längere Zeit um das Handgelenk tragen können. Der Clicker besteht außerdem nicht aus Plastik, sondern aus Edelstahl.

Wer gerne einen eleganten Clicker möchte, sollte sich den Clicker No. 470 von Acme* genauer anschauen. Er besticht durch sein schlichtes, aber hochwertiges Design. Er ist in der Farbe Gold erhältlich und soll ein sehr lautes Klicken von sich geben.

Hund im Shop
Den Clicker kann man im Fachgeschäft oder online kaufen. © stock.adobe.com/JackF

Clickertraining: Wie gewöhnt man den Hund an den Clicker?

Bevor man mit dem Clickertraining starten kann, muss der Hund verstehen, dass das Klick-Geräusch ein Lob bedeutet. Damit er mit dem „Klick-Klack“ ein positives Gefühl verbindet, sollte anfangs auch immer ein echtes Leckerli folgen.

Üben Sie mit Ihrem Hund also die Tricks, die er schon kann. Belohnen Sie ihn mit dem Leckerli und klicken Sie gleichzeitig mit dem Clicker. Wiederholen Sie das einige Male, um Ihren Hund auf das Clickertraining vorzubereiten.

Um zu überprüfen, ob Ihr Hund das „Klick-Klack“ schon mit dem Leckerli-Geben verknüpft hat, können Sie einfach mal klicken, wenn Ihr Hund gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Ignoriert er das Geräusch, hat die Konditionierung noch nicht geklappt. Schaut er Sie aber an oder läuft er gleich auf Sie zu, haben Sie ihn erfolgreich konditioniert. Das Clickertraining kann beginnen.

Clickertraining_Inline3.jpg
Erst, wenn der Hund das Klicken verstanden hat, kann das Clickertraining starten.© stock.adobe.com/rodimovpavel

Wie funktioniert das Clickertraining?

Um den Hund mithilfe des Clickertrainings zu erziehen, haben Sie zwei Möglichkeiten:

Bringen Sie Ihren Hund dazu, das Verhalten zu zeigen, was Sie ihm als Trick beibringen möchten. Wollen Sie beispielweise, dass er die Pfote hebt, können Sie ihm das mit dem Clickertraining aktiv beibringen. Heben Sie mit Ihrer flachen Hand eine Pfote von unten hoch. Sagen Sie dabei ein Signalwort, wie „Pfote“ und klicken Sie dabei. Das machen Sie so lange, bis Ihr Hund verstanden hat, was er tun muss, wenn Sie „Pfote“ sagen.

Ihr Hund macht im Alltag etwas, was Sie ihm als Trick beibringen möchten – beispielsweise eine Pfote nach oben zu heben. Klicken Sie sofort und verbinden Sie es mit einem verbalen Begriff, wie „Pfote“. Nach einigen Malen hat Ihr Hund verstanden, was Sie erwarten, wenn Sie „Pfote“ sagen. Das Clickertraining war erfolgreich.

Clickertraining mit Hund
Mit dem Clickertraining können Sie effektiv arbeiten.© stock.adobe.com/melounix

Clickertraining: Umgang mit Clicker üben

Beim Clickertraining ist es notwendig, dass der Halter sehr gut mit dem Clicker umgehen kann. Sonst besteht die Gefahr, dass das Training fehlschlägt und es zu Missverständnissen zwischen Hund und Halter kommt.

Um das richtige Timing zum Klicken zu üben, haben Sie beispielsweise diese zwei Optionen:

  • Training mit einem anderen Menschen: Trainieren Sie beispielsweise mit einem Freund. Die andere Person muss unregelmäßig mit den Fingern auf den Tisch trommeln. Sie müssen trainieren, genau dann zu klicken, wenn die Person zum Beispiel den linken Zeigefinger hebt.
  • Training vor dem Fernseher: Schauen Sie fern und überlegen Sie sich ein bestimmtes Wort, bei dem Sie klicken müssen – zum Beispiel „das“. Versuchen Sie möglichst präzise zu klicken.

Erst, wenn Sie den Umgang mit dem Clicker weitestgehend beherrschen, hat es Sinn, das Clickertraining mit dem Hund zu starten.

Clickertraining mit Corgi
Erst, wenn Sie das Klicken beherrschen, kann es losgehen.© stock.adobe.com/melounix

Clickertraining: Die häufigsten Probleme

Das Clickertraining ist zwar sehr effektiv, aber auch anspruchsvoll. Immerhin wird von Hund und Mensch verlangt, sich an den Clicker zu gewöhnen, ehe es losgehen kann. Hier finden Sie die Lösungen zu den häufigsten Problemen beim Clickertraining:

Wenn der Hund vor dem „Klick-Klack“ erschrickt, hat es erst einmal keinen Sinn, mit dem Clickertraining weiterzumachen. Schauen Sie sich im Fachgeschäft um, ob Sie einen Clicker finden, dessen „Klick-Klack“ leiser ist. Denn nicht alle Clicker klicken gleich laut. Hat sich der Hund an ein leiseres Klicken gewöhnt, können Sie mit dem Training fortfahren.

Es kann sein, dass Ihr Hund die Belohnung unattraktiv findet oder noch nicht ganz konditioniert ist. Daran sollten Sie arbeiten. Es könnte aber auch sein, dass Ihr Hund mit dem Lernpensum überfordert ist. Schalten Sie lieber einen Gang beim Clickertraining zurück und versuchen Sie leichtere Übungen.

Es kann auch sein, dass Ihr Hund das Klicken nicht hört. Sehr leise Clicker sind beispielsweise für das Clickertraining draußen weniger gut geeignet, weil sie leicht übertönt werden.

Hunde kommunizieren viel mehr mit dem Körper als mit Lauten. Kein Wunder also, dass Ihr Hund beim Clickertraining viel mehr auf Ihre Körpersprache als auf das, was Sie sagen achtet. Sie sollten das beim Hundetraining generell berücksichtigen.

Sie können aber seine Sensibilität für das Gesprochene erhöhen: Lassen Sie ihn einen Trick mehrmals durchführen. Die ersten Male arbeiten Sie auch mit Sichtzeichen und Signalwort, nach ein paar Malen nur noch mit dem Signalwort. Denken Sie daran, Ihren Hund zu belohnen (Clicker), wenn er es richtig gemacht hat.

Es gibt Hunde, denen Tricks zu erlernen und auszuführen weniger Spaß macht. Vor allem eigenwillige und selbstständige Rassen, wie der Barsoi oder der Chow Chow finden das Clickertraining oft weniger gut. Für diese Rassen eignen sich vielleicht bestimmte Hundesportarten.

Es kann aber auch an Ihnen liegen, wenn der Hund keinen Spaß am Clickertraining hat. Überlegen Sie: Haben Sie Lust darauf? Sind Sie gut gelaunt? Ihre Stimmung kann sich stark auf den Hund übertragen.

Gehen Sie unbedingt an den Punkt zurück, den Ihr Hund richtig gut beherrscht. Verlangen Sie nicht zu viel von ihm. Setzen Sie dort wieder an und versuchen Sie in kleineren Schritten das Clickertraining fortzusetzen. Sollten Sie nicht mehr vorankommen, wünschen Sie sich das aber, können Sie auch noch Rat bei einem professionellen Tiertrainer einholen.

Das ist tatsächlich gar nicht unüblich. Ihr Hund versucht nur, das zu tun, wofür es zuvor eine Belohnung gab. Bleiben Sie aber konsequent und belohnen Sie ihn nur für das, was er auch richtig macht. So funktioniert das Clickertraining.

Tipp: Manchmal kann es helfen, den Ort zu wechseln. Für die meisten Hunde bedeutet das: Okay, wir fangen noch einmal von vorne an.

Clickertraining draußen
Hört der Hund nicht auf das Klicken? Dafür gibt es Lösungen.© stock.adobe.com/arasperna

Ohne Übung gelingt das Clickertraining nicht

Die große Kür beim Clickertraining ist die Übung. Erst, wenn sowohl Mensch als auch der Hund mit dem Clicker und seiner Bedeutung vertraut sind, kann das Training überhaupt erfolgreich sein. Auch wenn viele Hundetrainer auf den Clicker schwören und das Clickertraining als die Lösung aller Erziehungsprobleme anpreisen: Der Clicker ist nicht für jedes Mensch-Hund-Team geeignet.

Wichtig: Das „Klick“ bleibt eine Ersatzbelohnung, genau wie ein verbales Lob. Dennoch kann mit dem Clickertraining mit dem richtigen Know-How in der Hundeerziehung sehr viel erreicht werden.

In diesem Text verwenden wir sogenannte Affiliate-Links. Produkte, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, können Sie käuflich erwerben. Kommt der Kauf zustande, erhalten wir eine kleine Provision. Mehr zum Thema Affiliate finden Sie hier.

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT03_150_dpi.jpg