Apfelschnecken

Die interessanten Weichtiere waren mit die ersten Schnecken, die gezielt in Aquarien eingebracht wurden. Dies steigerte sich noch, als farbenfrohe Zuchtformen erschienen.

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Apfelschnecken fühlen sich am wohlsten im Wasser.© pixabay.com/Alice_Alphabet (CC0 Public Domain)

 

Verbreitung

Apfelschnecken sind mit acht bis zehn Gattungen weltweit in den tropischen Regionen beheimatet. Vier Gattungen stammen aus Mittel- und Lateinamerika. Unter ihnen auch Pomacea, zu der die beliebte Goldene Apfelschnecke gehört. In Südostasien wurden diese Arten eingeführt. Drei weitere Arten leben in Afrika, während die Gattung Pila in Asien und in Afrika gleichermaßen heimisch ist. Apfelschnecken aus Lateinamerika sind überall im Handel verfügbar, die afrikanischen und asiatischen Arten tauchen seltener auf.

Aussehen und typische Merkmale

Typisch und daher namensgebend für Apfelschnecken ist ihr rundes Haus. Die Windungen sind sehr ausgeprägt, und einige Arten können eine Größe von 5, ja sogar 15 cm erreichen.

Einzig die Paradiesschnecke (Marisa cornuarietis) trägt ein abgeflachtes Schneckenhaus und wird daher des Öfteren mit den ähnlich geformten Posthornschnecken verwechselt. Außer dem Gehäuse gibt es weitere äußere sowie innere Merkmale, die Apfelschnecken kennzeichnen. Nicht immer auf den ersten Blick, aber spätestens beim Luftholen ist der ausfahrbare und bewegliche Atemschlauch der Apfelschnecken erkennbar. So können diese auch Lungenschnecken genannten Tiere mithilfe dieser zusätzlichen Atmung auch in sauerstoffarmen Gewässern überleben, wie es in ihren natürlichen Lebensräumen häufig der Fall ist. Der sog. Siphon bildet sich mit teils beachtlicher Länge aus einer Falte in der Mantelhöhle und verbirgt sich nach Gebrauch wieder "unter dem Rock". So können die Tiere unterhalb der Wasseroberfläche atmen, ohne z.B. von einem Vogel – einem ihrer zahlreichen Fressfeinde – entdeckt zu werden.

Ein weiteres typisches Merkmal für Apfelschnecken sind ihre zwei Tentakelpaare. Die meisten anderen Schneckenarten haben nur ein Paar. Neben den langen Fühlern besitzen Apfelschnecken ein weiteres Paar hochempfindlicher Tastorgane direkt seitlich am Maul.

Schließlich können alle Apfelschnecken ihr Gehäuse mithilfe eines Deckels verschließen. Dieses sog. Operculum schützt die Weichtiere nicht nur vor Feinden, auch widrige Umweltbedingungen können auf diese Weise "außen vor" gelassen werden.

Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten

Apfelschnecken fühlen sich am wohlsten im Wasser und können dort trotz ihrer Masse durch den Auftrieb überraschend flink sein. Hier wechseln sich entspannte Ruhephasen mit aktiver Futter- oder Partnersuche ab. Apfelschnecken können zwar grundsätzlich alleine leben, sind aber von Natur aus eher gesellig und pflegen abhängig von der Sympathie füreinander auch intensive (Körper-)Kontakte. Es sind absolut friedliche Tiere! Selbst wenn große Exemplare auf ihrem Weg einmal einen kleinen Zwergkrallenfrosch kurzzeitig unter sich begraben, ist dies kein Grund zur Besorgnis.

In den Tropen sind Trockenperioden keine Seltenheit, und die angestammten Gewässer der Apfelschnecken sind dann in Gefahr. Die sonst ständig aktiven Apfelschnecken legen dann eine Ruhephase ein. Sie graben sich ein und verschließen mit dem Deckel ihr Gehäuse, um ausreichend Feuchtigkeit zu halten. Gelegentlich legen Apfelschnecken auch in Aquarien im Herbst eine Ruhephase ein. Diese kann durchaus mehrere Wochen andauern. Allerdings suchen sie dann ein geeignetes Versteck auf oder platzieren sich nahe der Wasseroberfläche an einem geschützten Ort außerhalb des üblichen Geschehens.

Diese Wirbellosen mit Eigenheim sind Allesfresser und nehmen alles, was sie in ihr gelegentlich unersättlich wirkendes Maul bekommen können. Einige Arten fressen auch Pflanzen und verhindern so in ihren natürlichen Lebensräumen die Verlandung von Gewässern, da die Pflanzen dann nicht alles überwuchern können. Andere Arten haben eine feinere Radula (die für alle Schnecken typische Raspelzunge) und begnügen sich mit verrottenden Pflanzenteilen. Die notwendigen Proteine nehmen Apfelschnecken in Form von Aas auf.

Fortpflanzung

Schnecken werden häufig für Zwitter gehalten. Für viele Arten trifft dies auch zu – für Apfelschnecken jedoch nicht. Sie sind getrenntgeschlechtlich, je ein Männchen und ein Weibchen sind also zu seiner erfolgreichen Paarung erforderlich. Bei der Art Pomacea können gelegentlich intensive Paarbindungen beobachtet werden, die über die Paarung hinaus andauern. Allerdings ist die Unterscheidung der Geschlechter aufgrund von Äußerlichkeiten sehr schwierig. Wie das Atemrohr, ist auch das Begattungsorgan der Männchen sehr beweglich und außerhalb des Gebrauchs nicht sichtbar.

Die Eier sind mit recht harten Schalen geschützt und werden in traubenartigen Anhäufungen abgelegt. Schnecken der Art Pomacea deponieren ihre Eierpakete außerhalb des Wassers. Nach 30 bis 40 Tagen fressen sich 200 bis 500 fertige Jungschnecken durch ihre Eischale, fallen ins Wasser und kommen fortan allein zurecht. 

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