Kronenschnecken

Diese tropischen Schnecken mit spitzem Gehäuse sind in der Aquaristik weniger wegen ihrer Attraktivität, sondern wegen ihrer Lebensweise sehr geschätzt. Sie helfen den Bodengrund im Aquarium lebensfähig zu erhalten.

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Das ist keine Kronenschnecke. Haben Sie eine? Dann schicken Sie uns doch ein Foto!© Image courtesy of phanlop88 at FreeDigitalPhotos.net

Verbreitung

Längst nicht alle Schnecken mit länglichen und schmalen Häusern gehören zwangsläufig zu den Kronenschnecken, auch wenn dies vielfach angenommen wird. Die drei Arten der  als Turmdeckelschnecken bekannten Weichtiere sind unterteilt in zwei Gattungen. Sie alle lieben die Wärme und sind daher ursprünglich in Südostasien beheimatet. Durch die unkontrollierte Verbreitung mithilfe der Aquaristik sind sie jedoch mittlerweile in weiteren warmen Gefilden der Erde anzutreffen, z.B. unter anderem in einigen Gewässern Floridas.

Aussehen und typische Merkmale

Die Mitglieder der beiden Gattungen Melanoides (zwei Arten) und Thiara (eine Art) fallen durch ihre spitz zulaufenden und kräftig gebauten Schneckenhäuser auf, die sie wie Apfelschnecken mit einem Deckel verschließen können. Sie erreichen eine Gesamtkörperlänge von 20 bis 40 mm. Letztere Gattung (Thiara) bleibt etwas kleiner, nicht mehr als 30 mm, hat im Vergleich zu den weit bekannteren Melanoides etwas abgeflachte Gehäusewindungen und ist eher einfarbig. Die weit verbreitete Melanoides tuberculata trägt an der Öffnung ihres gemusterten Gehäuses kleine Fortsätze, dies erleichtert ihr das Fortkommen im Untergrund.

Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten

Die Schnecken sind untereinander friedlich. Unter für sie guten Bedingungen können sie zwar auch in großer Zahl auftreten, aber selbst dann scheint jede für sich zu sein.

Ihre Lebensweise unterscheidet sich gravierend von der anderer Aquarienschnecken. Sie sind nicht nur nachtaktiv, sondern leben vorwiegend im Untergrund. Selbst wenn dieser aus Kies besteht, lassen sich hier Turmdeckelschnecken finden. Mithilfe ihres langen beweglichen Kopfes stöbern sie nach abgestorbenen Pflanzenteilen, Futterresten und anderen Nahrungspartikeln. Frische Pflanzen und deren Wurzeln werden nicht beschädigt. Auf diese Weise bewahren die Weichtiere den Boden vor Fäulnis, belüften ihn und führen ihm durch ihren Stoffwechsel Nährstoffe zu.

Fortpflanzung

Eigentlich sind Turmdeckelschnecken getrenntgeschlechtlich. Weibchen haben rein weibliche anatomische Merkmale. Allerdings sind Männchen nicht auffindbar, und so wird vorwiegend die sog. Jungfernzeugung praktiziert, um sich zu vermehren. Mithilfe dieser Parthogenese ist ein einzelnes Tier in der Lage, ein Aquarium ganz allein mit Nachkommen zu bevölkern, die alle praktisch Klone sind.

Die fruchtbaren Eier werden in einem Brutbeutel hinter dem Kopf im Innern der Schnecke mit sich geführt. Nach der abgeschlossenen Entwicklung zur Miniausgabe des Muttertieres schlüpfen die Kleinen innerhalb dieses Brutbeutels und verbleiben hier noch eine Weile, bis sie letztlich das Muttertier als lebende kleine Schnecken verlassen. Vielfach werden Turmdeckelschnecken daher auch als lebendgebärend bezeichnet, obwohl mit diesem Begriff eher die Nachkommen getrenntgeschlechtlicher Eltern gemeint sind, so wie es etwa bei den lebendgebärenden Zahnkarpfen üblich ist (z.B. Guppy). (Annette Berkelmann)

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