Tellerschnecken
Die Familie der Tellerschnecken ist mit über 40 Arten recht groß. Auch in Deutschland kommen einige Arten vor, weitere Arten wurden eingeschleppt.
Diese finden sich eher in natürlichen Gewässern und Gartenteichen, während für die warmen (Gesellschafts-)Aquarien tropische Arten erhältlich sind.
Verbreitung
Die kleinen Schnecken mit dem scheibenförmigen Gehäuse kommen weltweit vor. Sie besiedeln kühle Regionen ebenso wie warme Gewässer. Ihre geringe Größe und ihre gute Anpassungsfähigkeit haben zur umfangreichen Verbreitung beigetragen. Selbst Vögel haben dazu vermutlich ihren Beitrag geleistet.
Aussehen und typische Merkmale
Tellerschnecken leben buchstäblich auf großem Fuß mit einem geräumigen, auf die Breite ausgelegtem Haus. Die Erscheinung der Tellerschnecken erinnert dagegen eher an Hochhäuser, die vergleichsweise wenig Grundfläche benötigen und auf Höhe ausgerichtet sind. Der Fuß der Tellerschnecken ist daher klein, die Sohle fast rund. Die Fühler sind klein und kurz. Das Haus ist geräumig, aber schmal und hoch. Die zentrale Windung wirkt sogar leicht eingedrückt. Während der Fortbewegung hat das Gehäuse oft leichte Schlagseite.
Eine weitere Besonderheit der Tiere ist ihre Körperflüssigkeit. Sie nutzen ähnlich wie z.B. Säugetiere Hämoglobin, sodass ihr Blut ebenfalls rot ist und ihren Körper rötlich färbt. Alle anderen wirbellosen Tiere haben Hämocyanin als Sauerstoffträger. Hämoglobin ermöglicht eine bessere Sauerstoffversorgung der Tiere; neben ihren lungenartigen Strukturen verfügen sie sogar über eine Kieme – eine effektive Anpassung der Tellerschnecken an sauerstoffärmere Gewässer.
Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten
Die sehr variablen Tellerschnecken kommen in allen möglichen Süßgewässern zurecht. Die friedlichen Tiere sind meist in Gruppen anzutreffen, scheinen jedoch kaum persönliche Bindungen zu pflegen. Unermüdlich raspeln sie mit ihrer kräftigen Zunge, der Radula, Algen und anderen Aufwuchs von durchaus auch harten Unterlagen. Die darin enthaltenen Kleinlebewesen wie etwa Kieselalgen (Diatomeen) werden ebenfalls mit aufgenommen.
Fortpflanzung
Die Mitglieder der Familie Planorbidae sind Zwitter, können sich aber ggf. auch durch Selbstbefruchtung vermehren. Auf diese Weise können sie neue Lebensräume für sich in Anspruch nehmen und diese zügig bevölkern – unerheblich, ob dies ein natürliches Gewässer oder ein Aquarium ist. Ihre ovalen oder nierenförmigen Gelege beinhalten zwischen 10 und 30 Eier, die unter Wasser an Blattunterseiten und an Aquariumscheiben geklebt werden. (Annette Berkelmann)