Hamsterkrankheiten: Typische Erkrankungen des Hamsters
Krankheiten sind beim Hamster häufig auf Haltungsfehler und Stress zurückzuführen. Wir haben für Sie eine Liste der häufigsten Hamster-Krankheiten zusammengestellt.
Ihr Hamster ist schlapp, hat Gewicht verloren oder kann nicht mehr laufen? Wir stellen Ihnen kurz und knapp die Symptome der häufigsten Krankheiten bei Hamstern vor und erklären, wie sie richtig behandelt werden und welche sogar auf den Menschen übertragbar sind.
Wichtig: Ganz gleich, an welcher Krankheit Ihr Hamster leidet, gehen Sie in jedem Fall zu einem Tierarzt und lassen Sie sich dort beraten. Hat sich Ihr Hamster eine Krankheit zugezogen, dann braucht er Ruhe.
Inhaltsübersicht:
Hamsterkrankheiten: Ursachen für Erkrankungen
Vermeiden Sie unbedingt Stressfaktoren wie:
- laute Musik
- Temperaturschwankungen
- aus dem Schlaf reißen
Um eine schnelle Genesung Ihres kranken Hamsters zu fördern, sollten Sie außerdem folgende Tipps beherzigen:
- Konstante Raumtemperatur: Das Zimmer, in dem der Käfig bzw. das Terrarium des kranken Hamsters steht, sollte eine konstante Raumtemperatur aufweisen.
- Rotlichtlampe: Richten Sie sie auf eine Ecke des Hamster-Heims aus. So kann sich der kranke Hamster zurückziehen, wenn es ihm zu heiß wird.
Krankheiten des Hamsters vorbeugen und behandeln
Indem Sie Haltungsfehler vermeiden, können Sie einige Hamster-Krankheiten vorbeugen. Grundlegend sind eine gesunde Ernährung, artgerechte Beschäftigung und ein artgerechtes Gehege.
Überprüfen Sie beim täglichen Gesundheits-Check außerdem, ob Ihr Hamster krank oder gesund ist. Sollten Sie Auffälligkeiten feststellen, gehen Sie mit Ihrem Hamster unbedingt zum Tierarzt!
Typische Hamsterkrankheiten
Im Folgenden stellen wir Ihnen Ursachen, Symptome und Behandlung der häufigsten Hamsterkrankheiten vor. Dazu gehören:
- Augenerkrankungen
- Backenverstopfung / -verletzung
- Bisswunden
- Diabetes
- Durchfall
- Erkältung
- Gelenkentzündung
- Hitzeschock
- Knochenbruch
- Läuse
- Hirnhautentzündung
- Milben
- Nassschwanzkrankheit
- Pilzbefall
- Salmonellose
- Tumor
1. Augenerkrankungen beim Hamster
Es gibt zwei verschiedene Augenerkrankungen beim Hamster: Konjunktivitis und Keratokonjunktivitis. Beide Augenerkrankungen haben verschiedene Ursachen, zeigen unterschiedliche Symptome und benötigen unterschiedliche Behandlungen.
- Konjunktivitis entsteht durch eine bakterielle Infektion oder Abszesse im Oberkiefer, die entweder durch Karies oder eine Zahnwurzelentzündung hervorgerufen wurden. Weitere Ursachen können Bisswunden und Staub- oder Schmutzpartikel sein. Es kommt zu einer Schwellung der Augenlider oder gar der halben Gesichtshälfte. Behandelt wird die Konjunktivitis mittels Augentropfen bzw. -salben.
- Keratokonjunktivitis kommt häufiger vor als Konjunktivitis. Da oft eine Verletzung der Hornhaut nachgewiesen wird, ist hier die schädliche Wirkung von Staub und Schmutz in der Einstreu sehr wahrscheinlich. Meist ist hierbei nur ein Auge betroffen. Der Hamster sondert zuerst sehr viel Tränenflüssigkeit ab, danach trocknet das Auge aus. Das Augenlid kann verkleben, hervortreten oder auch zusammenfallen. Der Tierarzt entscheidet, ob ein operativer Eingriff notwendig ist oder nicht.
2. Backentaschenverstopfung /-verletzung beim Hamster
Zu Backentaschenverstopfung- und verklebung beim Hamster kommt es, wenn Schokolade, Gummibärchen und andere Süßspeisen verfüttert werden. Der Hamster muss dann schnellstmöglich zu einem Tierarzt, der die Backentaschen wieder ausräumt.
Zu Backentaschenverletzung kann es beim Hamster kommen, wenn er sich etwas Spitzes oder Scharfes in die Backentaschen gesteckt hat. Auch hier muss er zu einem Tierarzt, der die Backentaschen umstülpt, um die Wunden richtig zu versorgen. Unbehandelt kann in beiden Fällen eine Entzündung der Backentaschen die Folge sein.
3. Bisswunden beim Hamster
Bisswunden treten bei Hamstern oft auf, wenn einander unbekannte Hamster zusammengesetzt werden. Ist beispielsweise ein Weibchen nicht paarungsbereit und wird dennoch ein Männchen in ihr Revier gesetzt, versucht es, den "Eindringling" mit Bissen zu vertreiben. Die Verletzungen befinden sich häufig in der Kopf-, Flanken- oder Afterregion. Bringen Sie den Hamster auf jeden Fall zum Tierarzt. Dieser kann die Bisswunden versorgen.
4. Diabetes beim Hamster
Diese Hamster-Krankheit macht sich nicht so leicht bemerkbar wie andere Erkrankungen. Hinweise darauf, dass der Hamster an Diabetes erkrankt ist, können sein:
- erhöhtes Körpergewicht
- getrübte Augen
- vermehrtes Wasserlassen
Ursache von Diabetes ist meist die falsche Ernährung des Hamsters. Zu viel Zucker und Fett in der Nahrung des Hamsters können Diabetes zur Folge haben. Die Diagnose kann jedoch nur der Tierarzt stellen. Beachten Sie hierzu unsere Tipps zur richtigen Ernährung vom Hamster.
Gesundes Hamster-Futter
Um Krankheiten vorzubeugen, sollte sich Ihr Hamster richtig ernähren. Leckeres und gesundes Hamsterfutter finden Sie hier:
5. Durchfall beim Hamster
Durchfall kommt beim Hamster am häufigsten vor und kann auf viele unterschiedliche Krankheiten hinweisen. Mögliche Ursachen sind:
- falsche Ernährung
- eine bakterielle Infektion
- eine Vergiftung
Da nur der Tierarzt feststellen kann, an welcher Krankheit der Hamster leidet und wie schwer sie ausfällt, sollten Sie den Hamster sofort untersuchen lassen.
6. Erkältung beim Hamster
Der Hamster hat sich vermutlich eine Erkältung eingefangen, wenn er folgende Symptome zeigt:
- Er niest,
- hat Schnupfen,
- verliert Gewicht,
- seine Augen tränen,
- beim Atmen sind pfeifende Geräusche zu hören
Ursachen für eine Erkältung beim Hamster können sein:
- Zugluft
- mangelhafte Hygiene
- Stress
- und starke Temperaturschwankungen im Zimmer
Eine Erkältung sollte nicht unterschätzt werden. Sollten Sie bei Ihrem Hamster eine Erkältung feststellen, gehen Sie unbedingt zum Tierarzt. Was zunächst harmlos scheint, kann sich unter Umständen zu einer Lungenentzündung entwickeln.
7. Gelenkentzündung beim Hamster
Gelenkentzündungen beim Hamster ebenso wie andere Erkrankungen des Bewegungsapparates können durch einen Vitamin-E-Mangel hervorgerufen werden. Um vorzubeugen können Sie Ihrem Hamster Futter anbieten, das reich an Vitamin E ist, zum Beispiel:
- Weizen- und Haferkeime
- Quark und Joghurt
- frisches Gemüse
8. Hitzeschock beim Hamster
Kommt es beim Hamster zum Hitzeschock, bricht der Stoffwechsel des kleinen Nagers zusammen. Der Hamster wird apathisch, und seine Atmung ist stark beschleunigt. Bringen Sie den Hamster in diesem Fall an einen kühlen Ort und decken Sie den Käfig mit einem nassen Tuch ab.
Um einem Hitzeschock beim Hamster vorzubeugen, sollten Sie darauf achten, dass die Raumtemperatur des Zimmers, in dem Sie das Hamsterheim untergebracht haben, 25 Grad niemals übersteigt. Denn anders als in der freien Wildbahn, wo der Hamster, sollte es ihm zu heiß werden, sofort in seinen Bau zurückkehrt, hat er in einem Käfig oder Terrarium keine Möglichkeit, der Hitze zu entfliehen. Hamster haben außerdem auch keine Schweißdrüsen, über die sie die Körpertemperatur regeln können.
9. Knochenbruch beim Hamster
Knochenbrüche und andere Verletzungen zieht sich der Hamster meist beim Freilauf zu. Sorgen Sie daher dafür, dass der Freilauf sicher gestaltet und frei von Gefahrenquellen ist. Hat sich Ihr Hamster einen Knochenbruch zugezogen und kann vielleicht nicht mehr laufen, müssen Sie mit ihm sofort zum Tierarzt. Dieser wird nach einer Röntgenaufnahme feststellen, wie stark sich der Hamster verletzt hat und ob eine Heilung des Knochenbruchs möglich ist.
10. Läuse beim Hamster
Wenn Ihr Hamster Läuse hat, können Sie das mit bloßem Auge erkennen. Läuse hinterlassen Eier im Fell des Hamsters, die wie kleine Schuppen aussehen. Läuse führen beim Hamster zu starkem Juckreiz und sind auch auf den Menschen und andere Heimtiere übertragbar.
Gehen Sie deshalb schnellstmöglich zu einem Tierarzt. Dieser wird Ihnen entsprechende Mittel geben, um Ihren Nager von den lästigen Tierchen zu befreien. Die Behandlung ist sehr langwidrig. Beugen Sie daher mit einer ungezieferabweisenden Einstreu, wie der Hanfstreu, vor. Informieren Sie sich, was es in Sachen Einstreu und Heu zu beachten gilt.
11. Hirnhautentzündung bei Hamster: Lymphozytäre Choriomeningitis (LCM)
Bei der Hirnhautentzündung, auch Lymphozytäre Choriomeningitis (LCM), handelt es sich um einen Virus, der häufig zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat des Hamsters auftritt. Die Ausscheidung und Übertragung des LCM-Erregers erfolgen über
- Kot
- Urin
- Milch
- und Speichel
und ist nur bis zum dritten Monat möglich. Ältere Tiere werden nicht von der Krankheit befallen. Symptome der Hirnhautentzündung sind beim Hamster kaum bis gar nicht zu erkennen. In Einzelfällen kommt es zu:
- Entwicklungsstörungen
- Streckkrämpfen
- Lähmungen
- Bindehautentzündung
Der Tierarzt kann die Krankheit mithilfe eines Bluttests diagnostizieren. Nach einer dreiwöchigen Behandlung hat der kranke Hamster die Hirnhautentzündung meist überstanden.
Die Krankheit tritt bei Hamstern zwar sehr selten auf, ist jedoch auf den Menschen übertragbar. Schwangere Frauen sollten auf die Anschaffung eines Hamsters verzichten, da der Virus auch auf den Fötus übertragen werden kann, wenn sich die werdende Mutter selbst angesteckt hat. Hierbei kann es zu Missbildungen und Fehlgeburten kommen.
Infiziert sich ein Mensch mit diesem Virus, sind die Krankheitsanzeichen ähnlich wie bei einer Grippe:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Gelenk- und Muskelschmerzen
Es ist jedoch auch eine schwere Verlaufsform möglich, bei der es zu einer Hirnhautentzündung oder Meningozephalitis (Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten) kommen kann. Um eine Ansteckung vorzubeugen, sollte der Hamster aus einer LCM-freien Zucht stammen.
12. Milben beim Hamster
Es handelt sich vermutlich um Räudemilbenbefall beim Hamster, wenn er:
- sich sehr häufig kratzt
- reizbar ist
Während sich die Sarkoptesräude über den ganzen Körper ausbreitet, ist die Notoedresräude nur auf bestimmte Körperstellen beschränkt. Bei Weibchen sind das meist die Ohren. Männchen sind meist schlimmer betroffen. Bei ihnen breiten sich die Milben über Nase, Backen, Schwanz, äußere Genitalien und Extremitäten aus.
13. Nassschwanzkrankheit beim Hamster
Die Nassschwanzkrankheit befällt nur junge Hamster, die unter acht Wochen alt sind. Symptome für die Nassschwanzkrankheit, auch "Wet Tail Disease" und "Kolibazillose" genannt, sind:
- nasse Stellen im Schwanzbereich
- Fieber
- Blähungen
- Durchfall
Folgende Einflüsse können den jungen Hamster belasten und zu einer krankhaften Vermehrung der der E.-coli-Keime führen:
- Stress
- zu frühe Trennung von der Mutter
- plötzliche Futterumstellung
- andere den Darm belastende Einflüsse
Da die Krankheit innerhalb von nur wenigen Tagen zum Tod führt, müssen Sie mit Ihrem kranken Hamster schnellstmöglich zum Tierarzt. Ist die Krankheit noch nicht zu weit vorangeschritten, kann sich der kleine Nager von der Kolibazillose wieder erholen.
14. Pilzbefall beim Hamster
Pilzbefall beim Hamster deutet meist auf ein schwaches Immunsystem des Tieres hin. Denn Pilzsporen sind fast überall zu finden, ohne dass ein gesunder Hamster krank wird. Der Hamster zeigt bei Pilzbefall folgende Symptome:
- ständiges Kratzen
- Krusten auf der Haut
- Haarausfall
- kahle Stellen
- gerötete Haut
- Bläschen auf der Haut
Ist der Pilz einmal ausgebrochen, bekommt ihn der Hamster schwer wieder los. Auch wenn der Pilz äußerlich nicht mehr zu sehen ist, ist er meist unerkannt noch vorhanden. Wie und wie lange der Pilz behandelt werden muss, kann nur der Tierarzt feststellen.
15. Salmonellose beim Hamster
Der Verlauf der Salmonellose beim Hamster ist meist sehr schnell und führt unbehandelt zum plötzlichen Tod. Der kranke Hamster zeigt folgende Symptome bei der leichten Form der Salmonellose:
- Er wirkt apathisch,
- leidet unter Appetitlosigkeit und Durchfall,
- magert ab,
- und sein Fell wird struppig.
In jedem Fall muss der kleine Nager sofort zum Tierarzt, denn die Salmonellose ist auch auf den Menschen übertragbar. Infizieren kann sich ein Hamster über
- verkotetes Futter
- oder rohe Speisen, wie Eier oder Fleisch.
Der Verlauf ist meist sehr schnell und führt unbehandelt zum plötzlichen Tod.
16. Tumor beim Hamster
Um bei Ihrem Hamster frühzeitig einen Tumor festzustellen, tasten Sie den Hamster regelmäßig nach harten Stellen oder Beulen unter der Haut ab. Tumore haben nichts mit Haltungsfehlern zu tun. Eine Gewebswucherung kann jeder Hamster bekommen. Ein weiteres Symptom für einen Tumor kann auch Blut im Urin sein. Lassen Sie sich vom Tierarzt beraten, ob ein operativer Eingriff sinnvoll ist.