Unverhüllt: 5 Tipps zum nachhaltigen Einkaufen

Plastikverpackungen dominieren die Supermärkte und sorgen für Umweltfrust. Doch mit einfachen Tipps können Einkäufe plastikfrei gestaltet werden – von eigenen Behältern bis hin zu Unverpackt-Läden und regionalen Märkten.

Unverhüllt 5 Tipps zum nachhaltigen Einkaufen
Auch beim Einkauf von Tierfutter und Zubehör kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden.© stock.adobe.com/Aygul Bulté

Eingeschweißte Gurken, Paprika im Folienschlauch, Zitronen im Netz – Kunststoffverpackung dominiert die meisten Supermarktregale und sorgt für Frust bei umweltbewusster Kundschaft. Mit einfachen Tricks können Sie Ihre Einkäufe plastikfrei gestalten.

TIPP 1 – EIGENE BEHÄLTER UND BEUTEL MITBRINGEN

Immer mehr Supermärkte bieten die Möglichkeit an, lose Ware in eigens mitgebrachten Behältern abzuwiegen und zu verpacken. Dazu zählen neben den Bioläden auch Edeka oder Rewe. Deswegen gehören außer der ultimativen Einkaufsstofftüte Schraubgläser, Tupperware oder Netztaschen in Ihren Einkaufskorb. Dasselbe gilt übrigens für die Gastronomie: Egal ob Sie Essen „to go“ bestellen oder eine „Doggy Bag“ im Restaurant brauchen – ein mitgebrachter Behälter spart viel Verpackung.

Mitgebracht: Eigene Behälter sind für BARF-Shops oder als Doggy Bag perfekt.

Wer einen konventionellen Supermarkt ansteuert, kommt am Ende nicht nur mit Lebensmitteln, sondern mit einer ganzen Menge Plastik- und Einwegmüll nach Hause. Ein „Verpackungscheck“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ergab 2023 fast durchweg miserable Ergebnisse. Selbst robuste Produkte wie Karotten, Äpfel oder Zwiebeln werden viel häufiger in Einwegverpackung als unverpackt angeboten. Bei Milchprodukten und Getränken fehlen Mehrwegbehälter oft gänzlich. Besonders negativ fielen bei der Analyse Aldi Nord und Süd sowie Lidl auf. Rewe und Edeka landeten im Mittelfeld. Nur Biohandel scheint seine Möglichkeiten in Sachen Abfallvermeidung und Mehrweg weitgehend auszuschöpfen. Solange die neue EU-Verpackungsverordnung auf sich warten lässt und der Handel in Eigeninitiative keine Maßnahmen ergreift, ist der Konsument gefragt. Durch gezielte Kaufentscheidungen können Sie Verpackungsmüll leicht vermeiden.

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TIPP 2 – GROSS STATT KLEIN

Auch wenn fertig geschnittenes Obst, mundgerechte Gemüsesticks oder verzehrfertiger Salat eine Zeitersparnis verspricht – all diese Convenience-Produkte hinterlassen riesige Mengen Müll. Wählen Sie ganzes Obst und Gemüse – direkt unter der Schale stecken schließlich die meisten Vitamine. Außerdem können Sie fast alle Schalen pürieren und Ihrem Hund mit seiner Mahlzeit kredenzen. Einige Online-Shops – z. B. bioaufvorrat.de oder dirksbiokiste.de – bieten viele Produkte im Großgebinde an, ob Nudeln, Haferflocken oder Agavensirup. Das spart Geld und Verpackung.

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TIPP 3 – UNVERPACKT-LÄDEN

Nicht nur in den deutschen Metropolen, auch in kleineren Städten gibt es Unverpackt-Läden, zurzeit etwa 260 bundesweit. Wem der Weg zum nächsten Mekka für Zero-Waste-Fans zu weit ist, kann unverpackte Waren online bestellen, z. B. auf original-unverpackt.de, tante-olga.de oder unverpacktundlose.de. Produkte werden dort in Pfandgläsern, Vorratsverpackung und Nachfüllpacks oder aber in Papier verpackt angeboten. Sie finden dort übrigens nicht nur Lebensmittel, sondern auch Drogerie-Artikel, Lifestyle-Produkte und vereinzelt auch Tierbedarf.

Saubere Sache: Hundeseife statt Shampoo in Plastik spart Verpackung & ungesunde Zutaten.

TIPP 4 – WOCHENMÄRKTE

Wochenmärkte bieten regionale Produkte und tolle Atmosphäre, aber auch die Möglichkeit, frische Waren in loser Form und gewünschter Menge einzukaufen. Mit etwas Disziplin können Sie Ihre Einkäufe auf die Wochentage legen, an denen der Markt angeboten wird. Oft ist das ein Samstag, an vielen Orten finden Regionalmärkte aber auch unter der Woche statt. Auch in diesem Segment gibt es Online-Angebote, wie etwa mein-regionalmarkt.de oder wochenmarkt-deutschland.de.

Plastikfrei: Mehrwegbehälter machen das Einkaufen umweltfreundlicher.

TIPP 5 – GEMÜSEKISTEN

Fans von frischem Obst und Gemüse, das ganz ohne Plastik auskommt, sollten mal die Bio-Kisten ausprobieren. Ob für Single oder Familie, zum Kochen oder Knabbern, regional oder krumm – das Boxen-Angebot wächst unaufhörlich! Sie wählen die Menge, das Intervall und den Inhalt und bekommen die gewünschte Kiste nach Hause geliefert. Manchmal – wie bei etepete.de – bleibt der Inhalt eine Überraschung. Das erweitert aber die eigenen kulinarischen Horizonte und macht jede Lieferung zu einem kleinen Event. Und für das Haustier ist jedes Mal auch etwas dabei!

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Ergebnis des DUH-Verpackungschecks

In den vier Kategorien Obst und Gemüse, Getränke, Milch und Joghurt sowie Selbstbedienungs- und Frischetheke wurden folgende Karten vergeben:

  • Grüne Karte für Denns Bio, ALNATURA, BIO COMPANY: Auf dem richtigen Weg. Diese Unternehmen schöpfen in den getesteten Filialen Möglichkeiten zu Abfallvermeidung und Mehrweg weitestgehend aus.
  • Gelbe Karte für EDEKA, REWE: Da geht noch was. Diese Unternehmen schöpfen in den getesteten Filialen Möglichkeiten zu Abfallvermeidung und Mehrweg nur in Teilen aus.
  • Rote Karte für Kaufland, NORMA, Netto, LIDL, PENNY, ALDI: Zu viel Einweg-Müll. Diese Unternehmen setzen in den getesteten Filialen viel zu stark auf Einwegverpackungen und lassen Möglichkeiten zu Abfallvermeidung und Mehrweg vielfach ungenutzt.

©DUH 2023; Methodik: nicht-repräsentative Stichprobe in 48 Märkten

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