Allergien beim Hund: Wie man sie erkennt und was man dagegen tun kann

Immer mehr Hunde leiden unter Allergien. Ob Pollen, Flohspeichel oder bestimmte Futtermittel – die Ursachen sind vielfältig. In diesem Artikel erfahren Sie, woran Sie eine Allergie erkennen und wie Sie Ihrem Hund helfen können.

Hund mit Allergie niest
Auch Hunde leiden unter Allergien und sind selbst vor Heuschnupfen nicht gefeit© stock.adobe.com/olgagorovenko

Juckreiz, Hautveränderungen oder Verdauungsprobleme? Wenn Ihr Hund immer wieder unter solchen Beschwerden leidet, könnte eine Allergie dahinterstecken. Doch was genau sind Allergien, wie entstehen sie, und welche Behandlungsoptionen gibt es? Hier erfahren Sie alles Wichtige.

Inhaltsüberblick:

Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe. Diese sogenannten Allergene können Pollen, bestimmte Nahrungsbestandteile oder Parasiten wie Flöhe sein. Statt diese Stoffe zu ignorieren, betrachtet das Immunsystem sie als Bedrohung und löst eine Abwehrreaktion aus, die dem Hund gesundheitliche Probleme bereitet.

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Allergien sind noch nicht vollständig erforscht. Vermutet wird jedoch, dass sie durch ein komplexes Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren ausgelöst werden. Ein Hinweis auf eine erbliche Komponente ist die höhere Anfälligkeit bestimmter Hunderassen, wie Golden Retriever, West Highland White Terrier oder Deutsche Schäferhunde, für allergische Reaktionen.

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Die häufigsten Allergiearten bei Hunden

  • Flohspeichelallergie – Schon wenige Flohstiche können einen starken Juckreiz auslösen.
  • Futtermittelallergie – Eiweiße aus Rind, Huhn oder Soja gehören zu den Hauptauslösern.
  • Atopie (Umweltallergie) – Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilzsporen können allergische Reaktionen hervorrufen.
Schätzungen gehen davon aus, dass fünf bis 15 Prozent der Hunde in den Industrieländern unter einer allergischen Erkrankung leiden.

Symptome einer Allergie beim Hund

Die Anzeichen für eine Allergie sind nicht immer eindeutig. Je nach Auslöser kann sie sich auf unterschiedliche Weise äußern:

  • Starker Juckreiz – Der Hund kratzt, leckt oder knabbert an den betroffenen Stellen. Ein Hotspot kann entstehen.
  • Hautveränderungen – Rötungen, Haarausfall, Schuppenbildung oder entzündete Stellen treten auf.
  • Verdauungsprobleme – Häufiger Durchfall, Erbrechen oder Blähungen können auf eine Futtermittelallergie hindeuten.
  • Wiederkehrende Ohrenentzündungen – Besonders bei Futtermittel- und Umweltallergien sind entzündete Ohren ein Symptom.

Diagnose von Allergien

Da sich Allergien durch viele Symptome äußern, ist eine genaue Diagnose notwendig. Der Tierarzt geht dabei systematisch vor:

  1. Ausschluss anderer Erkrankungen – Parasitenbefall, Hautinfektionen oder Organerkrankungen müssen ausgeschlossen werden.
  2. Haut- und Bluttests – Sie geben Hinweise auf mögliche Allergene.
  3. Eliminationsdiät – Um eine Futtermittelallergie zu diagnostizieren, wird eine spezielle Diät durchgeführt, bei der der Hund nur Futter bekommt, das er noch nie gefressen hat.

Behandlung von Allergien

Allergien sind meist chronisch, doch mit der richtigen Therapie können die Symptome effektiv kontrolliert werden. Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache:

1. Flohspeichelallergie behandeln

  • Ganzjährige Flohprophylaxe – Hochwirksame Flohmittel aus der Tierarztpraxis verhindern Flohstiche und somit allergische Reaktionen.
  • Behandlung bestehender Hautentzündungen – Medikamente oder spezielle Shampoos lindern den Juckreiz.
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2. Futtermittelallergie behandeln

  • Eliminationsdiät – Durch das schrittweise Weglassen und Wiedereinführen von Futterbestandteilen lässt sich das Allergen bestimmen.
  • Lebenslange Spezialernährung – Sobald das Allergen identifiziert ist, muss es konsequent gemieden werden.
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3. Atopie (Umweltallergie) behandeln

  • Allergenvermeidung – Sofern möglich, sollte der Kontakt mit Allergenen minimiert werden (z. B. Spaziergänge bei starkem Pollenflug vermeiden).
  • Allergenspezifische Immuntherapie (ASIT) – Der Hund erhält gezielt kleine Mengen des Allergens, um eine Toleranz zu entwickeln.
  • Medikamentöse Behandlung – Kortison, Cyclosporin oder moderne Wirkstoffe wie Oclacitinib und Lokivetmab helfen, die Symptome zu kontrollieren.

Alltag mit einem allergischen Hund

Das Leben mit einem allergischen Hund erfordert einige Anpassungen. Damit Ihr Hund beschwerdefrei bleibt, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Regelmäßige Fellpflege – Medizinische Shampoos können helfen, Allergene von der Haut zu entfernen. Lesen Sie auch: Hundeshampoos im Test
  • Saubere Umgebung – Staubsaugen, Luftreiniger und häufiges Waschen der Hundedecken reduzieren Allergene in der Umgebung. Lesen Sie auch unsere Haushaltstipps für Hundebesitzer
  • Konsequente Diät – Futtermittelallergiker dürfen nur ihr spezielles Futter bekommen – auch keine Leckerlis mit unverträglichen Inhaltsstoffen. Lesen Sie auch: Hypoallergenes Hundefutter: Der große Vergleich
  • Beobachtung des Hundes – Achten Sie auf Veränderungen und lassen Sie regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt durchführen. 

Fazit

Allergien bei Hunden sind eine Herausforderung, doch mit der richtigen Diagnose und Behandlung kann Ihr Vierbeiner ein beschwerdefreies Leben führen. Die enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt und konsequente Maßnahmen im Alltag helfen, allergische Reaktionen zu minimieren und Ihrem Hund die bestmögliche Lebensqualität zu bieten.

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