Können Hunde sich verlieben? Alles zum Liebesempfinden

Die Verbindung zwischen Hund und Mensch ist eine ganz besondere. Doch ist es wirklich Liebe? Ob Hunde Liebe zu Menschen oder auch anderen Artgenossen empfinden können, erfahren Sie hier.

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Viele Hundehalter fragen sich, ob Hunde ihre Zuneigung erwiedern und sie auch lieben.© Stock.Adobe.com/Eva

Für Hundehalter steht eindeutig fest, dass sie ihre Hunde lieben. Es tut weh, sich von ihnen verabschieden zu müssen, wenn man sie kurzzeitig verlassen muss und beim Kuscheln lässt man seiner Zuneigung freien Lauf. Doch können auch Hunde Liebe empfinden?

Inhaltsübersicht

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Können Hunde lieben?

Es ist unumstritten, dass Hunde Gefühle haben und Schmerz, Angst, Trauer, Freunde und auch Zuneigung empfinden können. Ob Hunde aber tatsächlich auch Liebe empfinden können, ist noch umstritten.

Wenn Hunde mit befreundeten Artgenossen oder Menschen Zeit verbringen, wird nachweislich das Hormon Oxytocin vermehrt ausgeschüttet, das auch als „Liebeshormon” oder „Kuschelhormon” bezeichnet wird. Dies wird auch bei Menschen freigesetzt, wenn sie sich jemandem nahe fühlen. Oxytocin reduziert Stress und Aggression und steigert die Bereitschaft Vertrauen und eine Bindung aufzubauen.

Keine Romantik in der Hundeliebe?

Die Freisetzung des Liebeshormons Oxytocin spricht durchaus dafür, dass Hunde eine tiefe Verbindung aufbauen können. Einige Wissenschaftler kritisieren aber, dass der Begriff „Liebe” auch ein romantisches Gefühl impliziert. Dies halten sie beim Hund eher für unwahrscheinlich. Bei der Zuneigung, die Hunde empfinden, handelt es sich also mehr um eine familiäre Liebe.

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Beim Kuscheln wird sowohl beim Halter als auch beim Hund vermehrt das „Kuschelhormon" Oxytocin ausgeschüttet, wodurch die Bindung verstärkt werden kann.© Stock.Adobe.com/vitaliymateha
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Hundeliebe: Wird sie erwidert?

Als Hundehalter fragt man sich immer wieder, ob Hunde ihre Menschen tatsächlich lieben oder nur deshalb, weil man ihnen ein Zuhause und Futter gibt.

Zahlreiche Studien haben aber mittlerweile gezeigt, dass Hunde aktiv die Nähe ihres Menschen suchen und sich die Anziehungskraft der Hunde eher auf ihren Halter richtet als auf Artgenossen.

Ein Experiment vom Clever Dog Lab der Universität Wien hat die Gehirnaktivitäten bei Hunden untersucht, während sie ihren Menschen sahen. Hier konnte gezeigt werden, dass in den Momenten genau die Regionen im Gehirn des Hundes aktiviert wurden, die bei Hunden mit Belohnung assoziiert sind und beim Menschen mit Bindung und Gefühlen in Verbindung gebracht werden.

Dennoch sollte man vorsichtig sein und Hunde und ihr Verhalten nicht vermenschlichen. Hunde scheinen auch ihrem Menschen gegenüber starke Zuneigung empfinden und eine tiefe Bindung aufbauen zu können. Dennoch ist Liebe bei Hunden nicht genauso zu verstehen wie bei uns Menschen.

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Hunde zeigen ihre Zuneigung zu ihrem Menschen in ihren Verhaltensweisen und suchen aktiv ihre Nähe.© Stock.Adobe.com/nuzza11
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Können Hunde sich in andere Hunde verlieben?

Beim Spielen und Kuscheln des Hundes mit anderen Artgenossen wird auch das „Liebeshormon” Oxytozyn freigesetzt und es kann eine Bindung aufgebaut werden. Bei Begegnungen, bei denen der Rüde an der Schnauze der Hündin schnuppert, sie ableckt oder der Hündin nicht mehr von der Seite weichen mag, kann man davon sprechen, dass er sich verliebt hat.

Liebe zwischen Hunden ist aber weniger ein romantisches Verhältnis, sondern mehr eine langfristigeBeziehung. Damit verbunden ist ein nacheinander Ausschau halten und gegenseitiges Beschützen, glücklich sein, wenn man sich sieht, und traurig sein, wenn man sich trennen muss.

Bei einer Trennung kann dann auch bei Hunden etwas vergleichbares wie Liebeskummer auftreten. Wenn sie sich nach einem langen Spazierengehen trennen müssen, kann es beispielsweise sein, dass sie sich traurig hinterher sehen oder noch an der Haustür nach ihrem Kameraden winseln.

Wenn die Hündin läufigist, hat das beim Rüde nichts mehr mit Liebe zu tun und es kommt einzig der Fortpflanzungstrieb bei ihm durch – er handelt nur noch triebgesteuert. Der intensive Geruch der Hündin kann den Rüden dann ziemlich verrückt machen und man sollte als Halter darauf achten, dass man den Hund unter Kontrolle behält.

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Hunde können auch untereinander eine liebevolle Bindung aufbauen.© Stock.Adobe.com/ksuksa

Kontaktliegen beim Hund als Liebesbeweis

Hunde bauen unterschiedliche soziale Bindungen auf, je nachdem wie gerne sie andere Artgenossen und Menschen mögen. Wie bereit sie dazu sind Bindungen aufzubauen und wie sie ihre Zuneigung zeigen, kann dabei von Hund zu Hund variieren.

Es gibt unterschiedliche Verhaltensweisen, mit denen Hunden ihre Liebe zeigen. Auch das Kontaktliegen hat für Hunde eine hohe Bedeutung und kann das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.

Beim Kontaktliegen ruht der Hund bei direktem Körperkontakt neben seinem Halter oder anderen Artgenossen. Dies ist ein Ausdruck von Sympathie, Zusammengehörigkeit und außerdem ein großer Vertrauensbeweis. Es kann die Bindung vertiefen und sogar dazu führen, dass der Hund im Alltag ruhiger und stressfreier ist.

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Beim Kontaktliegen ruht der Hund in direktem Körperkontakt, was gegen Angst, Nervosität und Stress beim Hund helfen kann und als Vertrauensbeweis verstanden werden kann.© Stock.Adobe.com/Rasulov

Liebesempfinden beim Hund: Weitere Tipps und Infos

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